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Nach der FlutKaller planen Wiederaufbau mit 121 Projekten für 67 Millionen

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Wiederaufbau Kall

Neu gebaut werden muss die Brücke im Weiherbenden in Kall. Die Pfeiler wurden weggespült. 

Kall – Es ist eine beeindruckende Liste mit 121 geplanten Projekten, deren Kosten sich auf rund 67 Millionen Euro summieren. Als erste Kommune im Kreis will die Gemeinde Kall nach der Flut im Juli 2021 den Wiederaufbauplan auf den Weg bringen. Das Zahlenwerk soll in einer Sondersitzung des Gemeinderates am Dienstag, 8. März, um 18 Uhr im Bürgersaal in Sistig verabschiedet werden.

Die Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 hatte die Gemeinde schwer getroffen. Nicht nur zahlreiche Privatgebäude wurden schwer beschädigt, sondern auch große Teile der öffentlichen Infrastruktur. Neben dem Rathaus und dem Schwimmbad waren auch die Grundschule und die Sportanlagen sowie Straßen, Wege, Brücken, Plätze und viele Gewässer betroffen.

Kaller beauftragten mehrere Ingenieurbüros

Um einen belastbaren Wiederaufbauplan bei der Bezirksregierung vorlegen zum können, wurden Ingenieurbüros in den Bereichen Hochbau, Tiefbau und Gewässer mit der Schadensaufnahme beauftragt. Weitere notwendige Kostenschätzungen, beispielsweise für zerstörtes Inventar oder Ausrüstungsgegenstände, wurden von der jeweiligen Fachabteilung der Verwaltung aufgestellt.

Anfang Februar wurde laut Verwaltung bereits ein Entwurf des Wiederaufbauplans dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und der Bezirksregierung Köln zur Vorabprüfung übermittelt. Änderungswünsche der beiden Stellen wurden anschließend eingearbeitet.

Preissteigerungen sind bereits einkalkuliert

Bürgermeister Hermann-Josef Esser geht davon aus, dass der Kostenrahmen von 67 Millionen Euro bei den Wiederaufbaumaßnahmen auch eingehalten werden kann: „Wir haben entsprechend der Vorgaben des Landes NRW Preissteigerungen miteinkalkuliert.“ Zudem gebe es die Möglichkeit, zusätzliche Ausgaben nach 18 Monaten nachzumelden.

Etwa vier Jahre, so schätzt der Bürgermeister, wird es dauern, bis die lange Liste des Wiederaufbauplans abgearbeitet ist: „Wir müssen zum Teil ja auch noch Baurecht schaffen und sind zudem abhängig von den Kapazitäten der Firmen.“

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Der Arbeit des Wiederaufbauteams sei es zu verdanken, dass der Plan schon jetzt vorliege. „Mit Manfred Poth haben wir einen erfahrenen Mann an der Spitze, der weiß, wie man solche Vorhaben angeht“, so Esser. Man habe die Kostenschätzungen bewusst an externe Gutachter vergeben, damit sich die Verwaltung auf die Erstellung des Plans habe konzentrieren können. „Wir haben natürlich auch schon mal das Tagesgeschäft hinten angestellt und den Wiederaufbau priorisiert“, sagt Esser. Das gelte aber nicht für laufende Projekte wie die Erweiterung der Grundschule in Sistig.