Kein Internet in der AnlageUrfter Burgherr beschwert sich bei der Telekom

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Das Foto zeigt das Hauptgebäude von Burg Dalbenden.

Nur das Hauptgebäude von Burg Dalbenden hat bislang einen Glasfaseranschluss.

Beim Glasfaser-Ausbau wurde nur das Hauptgebäude der Burg Dalbenden in Urft angeschlossen. Das sorgte für Unmut beim Burgherrn.

Es hat einige Zeit gedauert, aber nun kommen die Telekom und Dr. Jörg Albert wohl doch noch zusammen. Zuvor hatte es einigen Ärger zwischen den beiden Parteien um den Glasfaseranschluss der Burg Dalbenden bei Urft gegeben.

Der Jurist war sauer, weil nur das Haupthaus, nicht aber die Nebengebäude einen Anschluss bekommen hatten. Deswegen könne er frisch sanierte Wohnungen in der Anlage nicht vermieten. Die Telekom teilt mit, sie habe zuerst prüfen müssen, wie die Leitungen im Einklang mit dem Denkmalschutz verlegt werden könnten. „Wenn alles gut läuft, sind die Anschlüsse in zwei bis drei Wochen fertig“, erklärt Unternehmenssprecher Maik Exner. Bis zur Fertigstellung der Glasfaseranschlüsse könnten die Mieter kostenfrei LTE-Ersatzprodukte nutzen.

Vor einem Fachwerkhaus stehen noch Reste von Bauschutt.

In den Nebengebäuden werden aktuell noch die letzten Flutschäden beseitigt.

Zahlreiche Wohnungen in der Burganlage waren bei der Flut zerstört worden, der Wiederaufbau ist noch nicht ganz abgeschlossen. An vielen Stellen sind die Handwerker im Einsatz.

Urfter Burgherr und Telekom stellen die Sache unterschiedlich dar

„Ich hatte schon vor der Flut Glasfaseranschlüsse beantragt “, sagt Albert, der sich im Auftrag seines Vaters um das Anwesen kümmert. Nach der Flut habe sich daran aber bei der Telekom niemand erinnern können. Der Auftrag sei nicht mehr auffindbar gewesen.

Exner schildert den Fall etwas anders: „Im Jahr 2021 gab es bereits einen geförderten Glasfaserausbau in Urft.“ Damals habe Dr. Albert aber einen Anschluss abgelehnt. „In einer E-Mail vom 15. Februar 2021 an die beauftragte Baufirma wies er damals darauf hin, dass er keinen Auftrag für die Verlegung eines Glasfaseranschlusses erteilt habe.“ Weder für das Haupt-, noch für die Nebengebäude kämen Anschlüsse in Betracht. Er wolle keinerlei Baumaßnahmen auf dem Burggelände.

21 Wohnungen sind auf dem Gelände der Burg Dalbenden

„Nach der Flut sind wir mehrfach zum Infocenter nach Euskirchen gefahren, um dort einen Anschluss zu beantragen“, erzählt dagegen der Jurist. Nach rund einem halben Jahr habe er dann endlich eine Auftragsbestätigung erhalten. In der Zeit sei er immer wieder an den Bauherrenservice verwiesen worden. Eineinhalb Jahre lang sei trotz zahlreicher Nachfragen seinerseits nichts passiert. Dann sei das Kabel bis zum Hauptgebäude verlegt worden.

Von den 21 Wohnungen in den Burggebäuden sind nach Angaben des Juristen aktuell fünf vermietet. In manchen Wohnungen funktionierten die Kupferkabel noch. „Weitere sieben Einheiten sind so gut wie fertig, können aber ohne Fernseh- und Internetanschluss nicht vermietet werden“, sagt Albert. Die Vorarbeiten in den Gebäuden seien alle erledigt, die Leitungswege seien vorbereitet.

Innerhalb der dicken Mauern funktioniert LTE nicht richtig

„Es freut uns, dass wir mitteilen können, dass wir die Glasfaseranschlüsse für die Burg realisieren können. Unsere Fachexperten sind hierzu bereits im direkten Austausch mit dem Inhaber und sehen einer zeitnahen Realisierung der Versorgung, auch der Nebengebäude, positiv entgegen“, teilt Exner mit. Zudem gebe es das Angebot, dass die Bewohner der Nebengebäude bis zur Fertigstellung der Glasfaseranschlüsse LTE-Ersatzprodukte nutzen können.

Diese Übergangslösung, so Dr. Albert, bringe nichts, weil es in den Häusern wegen der dicken Wände keinen Funkempfang gebe. „Nach unseren Karten gibt es in dem Bereich LTE-Empfang. Je nach Dicke der Wände kann es natürlich sein, dass man den Router am Fenster aufstellen muss“, berichtete Exner. Dann gebe es auch Empfang.

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