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Hohe Kosten durch HanglagePlanung für Sötenicher Sportheim und Bürgerhaus wurde abgespeckt

Lesezeit 4 Minuten
Die Abbildung zeigt den Entwurf für das neue Gebäude.

So sollen das Bürgerhaus und das Sportheim nach einem ersten Entwurf aussehen.

Am Sötenicher Sportplatz soll ein neues Sportheim samt Bürgerhaus für rund 1,8 Millionen Euro gebaut werden. Es soll Ende 2025 fertig sein.

Der Kaller Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg frei gemacht für die weiteren Planungsschritte für das neue Sportheim in Sötenich, das zusammen mit dem Bürgerhaus am Sportplatz errichtet werden soll. Rund zwei Millionen Euro soll das neue Heim für die Sportler kosten, wovon die Gemeinde etwa 1,1 Millionen Euro übernehmen muss. Der Neubau soll Ende 2025 fertiggestellt sein. Die Grünen verwiesen unter anderem auf die aus ihrer Sicht zu hohen Kosten und stimmten gegen das Projekt.

Das Sportheim soll in Kombination mit dem neuen Bürgerhaus errichtet werden, das bei der Flut an seinem alten Standort an der Urft im Juli 2021 zerstört worden war. Für das Bürgerhaus sind knapp 4,9 Millionen Euro veranschlagt. Der Wiederaufbauantrag des Bürgervereins Sötenich für den Neubau wurde nach Angaben der Verwaltung bereits bewilligt, war aber nur auf knapp zwei Millionen Euro ausgelegt. Deshalb muss für die restlichen 2,9 Millionen Euro noch ein Änderungsantrag mit einer Begründung für die Kostensteigerung gestellt werden. Das Vorhaben soll komplett über den Wiederaufbau finanziert werden.

Erste Kostenschätzung für Sötenich lag bei 2,1 Millionen Euro

In dem neuen Sportheim sind vier Umkleiden vorgesehen, um eine parallele Nutzung des Gebäudes und des Sportplatzes durch mehrere Mannschaften zu Trainingszeiten und an Spieltagen zu gewährleisten. Auch ein Besprechungsraum ist vorgesehen.

Die erste Schätzung für das Sportheim sah einen Betrag in Höhe von 2,1 Millionen Euro vor. Die Förderung, die die Gemeinde Kall aus Mitteln der Sportstättenförderung des Landes erhält, ist aber auf 750.000 Euro begrenzt. Also wären knapp 1,4 Millionen Euro an der Gemeinde hängengeblieben.

Blick auf das alte Sportheim am Sportplatz von Sötenich.

Das alte Sportheim und der überdachte Bereich am Sötenicher Sportplatz werden abgerissen.

Deshalb wurde nach Angaben der Verwaltung mit dem SV Sötenich nach Einsparpotenzialen gesucht und das geplante Gründach, Lichtkuppeln, die Glasfasertapete und die Videoanlage gestrichen. Der Besprechungsraum und eine Umkleide wurden verkleinert. „Insgesamt konnten so die Kosten auf rund 1,8 Millionen Euro gesenkt werden“, erklärte Planer Fabian Thillmann im Ausschuss.

Mehrwert auch für den Kinder- und Jugendsport

Von einer Entwicklung, die die Gemeinde auch an anderer Stelle noch einholen werde, sprach der Ausschussvorsitzende Dr. Manfred Wolter (FDP): „Wir machen einen Plan und stellen uns bescheiden auf und merken dann, dass das Geld nicht reicht.“ Deshalb müsse dann nach Einsparpotenzialen gesucht werden.

Ortsvorsteher Thomas Müller (FDP) warb eindringlich dafür, dass Projekt jetzt endlich auf die Schiene zu setzen: „Die Planungen dauern schon einige Jahre.“ Emmanuel Kunz (SPD) betonte, dass das Sportheim auch wichtig sei für den Kinder- und Jugendsport: „Wir waren uns einig, dass wir einen Mehrwert schaffen wollen.“ Die SPD-Fraktion stehe weiter zu dem Vorhaben.

Wir machen hier so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann.
Klaus Pütz, Grüne

„Das wird alles nicht finanzierbar sein. Wir machen hier so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann“, meinte dagegen Klaus Pütz (Grüne). „Der Starkregenschutz wird mit Füßen getreten.“ Die Zahl der aktiven Fußballer sei rückläufig. Er könne auch nicht verstehen, warum der Bau dreimal so viel koste wie das geplante Sportheim in Kall. Pütz schlug vor, stattdessen nach einem Standort für eine gemeinsame Sportanlage für Sötenich und Keldenich zu suchen.

Kaller Politiker machen den Weg frei für die weitere Planung

Das sah Bert Spilles (CDU) anders: „Unsere Aufgabe ist es nicht, Vereine zusammenzulegen.“ Die Kosten liefen bei allen Projekten aus dem Ruder: „Das Ungleichgewicht im Vergleich zu Kall liegt an den Standortvoraussetzungen in Sötenich.“ Für den Neubau müssten Teile eines Hangs abgebaggert und anschließend gesichert werden.

Johannes Schaafstall (CDU) wollte wissen, ob in der Planung auch der Starkregenschutz berücksichtigt sei. „Das sind die nächsten Planungsschritte“, antwortete der Planer. „Der Bau wird durch den geplanten Starkregenschutz für die Anwohner und den Sportplatz geschützt werden“, ergänzte Bürgermeister Hermann-Josef Esser.

Am Ende wurde die Verwaltung gegen die beiden Stimmen der Grünen beauftragt, die Planung für das Sportlerheim und das Bürgerhaus Sötenich weiterzuverfolgen und die nächsten Planungsschritte in Auftrag zu geben. Im Haushalt 2024 sind nach Angaben der Gemeinde einschließlich der mittelfristigen Finanzplanung Mittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro für das Sportheim eingeplant.