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Mehrfach illegal Müll entsorgtAbfallberg auf Parkplatz bei Kall entdeckt

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Müssen dafür sorgen, dass der illegale Müll entsorgt wird: Florian Marx (l.) und Harald Heinen. 

Kall – Der stellvertretende Kaller Bauhofleiter Florian Marx ist bedient: „Das ist das vierte Mal seit April, dass an diesem Standort illegal Müll abgekippt wurde.“ Diesmal sind es rund zwei Lkw-Ladungen, die auf dem Parkplatz an der Gemünder Straße in Kall abgeladen wurden und auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt werden müssen.

Der Haufen besteht in erster Linie aus Bauabfällen, Schutt und Resten eines Wohnungsinventars. Teilweise ist der Müll in Plastiksäcken verpackt. „Wir haben zwei vielversprechende Hinweise auf den Verursacher“, erzählt Harald Heinen, stellvertretender Leiter des Kaller Ordnungsamts. Er hofft, dass die Gemeinde in dem Fall vielleicht nicht auf den Entsorgungskosten sitzen bleibt.

Müll muss sortiert werden

„In den anderen drei Fällen wurde ähnliches Material auf dem Parkplatz abgeladen“, erinnert sich Florian Marx. „Da entrümpelt und modernisiert vermutlich jemand ein Haus“, meint Heinen. Darauf deuten die Reste von alten Badezimmerfliesen, leere Farbeimer und Teppichreste hin, die in dem Müllhaufen ebenso zu finden sind, wie eine Mikrowelle und ein alter Staubsauger.

Aufkleber von neuen Fenstern liegen auch im Dreck. „Das muss alles aufwendig sortiert werden, ehe wir es zum Abfallwirtschaftszentrum nach Mechernich bringen können. Das ist für uns ein halber Tag Arbeit“, klagt Marx. Neben dem Müll liegt auch noch Heckenschnitt, den Unbekannte dort hingeworfen haben.

Spur zur möglichen Verursacherin gefunden

„Meist sind die Leute so clever, dass sie keine verwertbaren Spuren in dem Müll hinterlassen“, berichtet Marx. In den Fällen sei es unmöglich, die Verursacher zu ermitteln. Doch in diesem Fall könnte es anders sein.

In dem Abfallberg entdecken Heinen und Marx nämlich die Adresse einer Niederländerin. „Die Frau hat einen Zweitwohnsitz in Deutschland und hat gerade in der Gemeinde Kall einen Zweitwohnsitz angemietet“, berichtet Heinen. Dort werde er nun vorbeifahren.

Container voll mit Reifen

„Wer sieht, dass irgendwo Abfall oder Schutt abgeladen wird, soll sich bitte umgehend bei uns melden. Wir sind für jeden Hinweis dankbar“, sagt der stellvertretende Ordnungsamtsleiter. Schließlich müsse der wilde Müll für viel Geld entsorgt werden. „Allein in der Gemeinde Kall liegen die Kosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro pro Jahr“, rechnet Heinen vor.

Nach der Flut habe es weniger Fälle von illegaler Müllentsorgung gegeben, weil die Leute die Möglichkeit gehabt hätten, kostenlos ihre Wohnungen zu entrümpeln. „Auch bei den Altreifen ist die Situation in den vergangenen Jahren besser geworden. Einen vollen Container bekommen wir aber trotzdem noch pro Jahr zusammen“, sagt Heinen. Vor allem auf den Pendlerparkplätzen wie beispielsweise an der Wallenthaler Höhe werde immer wieder illegal Abfall entsorgt.

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Heinen und Marx wollen jetzt dafür sorgen, dass die Sträucher und Bäume, die am Rand des Parkplatzes an der Gemünder Straße stehen, im Oktober geschnitten werden, damit der Bereich von der Straße besser einsehbar ist.