Während die Arbeiten in der Grundschule in Kall noch laufen, werden die fertigen Räume eingeräumt. In den Osterferien soll die Schule umziehen.
Endspurt bei der SanierungKaller Grundschule soll in den Osterferien endgültig umziehen
Während die Handwerker noch an einigen Stellen Estrich oder Fliesen verlegen oder Wände streichen, laufen parallel schon die Vorbereitungen für den Umzug der Kaller Grundschule. „Wir arbeiten uns von oben nach unten“, sagte Lothar Schatten, Teamleiter technisches Bauen bei der Gemeinde Kall. Schon übernächste Woche könne damit begonnen werden, den zweiten Trakt im Obergeschoss einzuräumen. Nach den Osterferien sollen die Lehrer und Schüler sowie die Verwaltung wieder im sanierten Schulgebäude untergebracht sein. Rund 6,5 Millionen Euro sind im aktuellen Wiederaufbauplan der Gemeinde für das Projekt vorgesehen. Die Kosten für die knapp vierjährige Miete der Containeranlage sind darin nicht erhalten.
Die Kaller Grundschule ist durchgehend vierzügig und wird aktuell von 325 Kindern besucht. Die ehemalige Hauptschule war 2019 und 2020 für rund fünf Millionen Euro zu einer Grundschule umgebaut worden und Anfang 2021 bezogen worden. Bei der Flut im Juli 2021 war dann Wasser in den Keller und das Erdgeschoss gelaufen. Nur die Räume im Obergeschoss waren verschont geblieben.
Umzug musste schon mehrfach verschoben werden
Weil auch die Heizung, die Brandmeldeanlage und die weitere Technik zerstört wurden, musste die komplette Schule Ende 2021 in Container einziehen, die zuvor auf dem Schulhof aufgestellt worden waren. Wenn die Container wie geplant Anfang Juni abgebaut werden, werden einige Jungen und Mädchen fast ihre gesamte Schulzeit in den mobilen Unterkünften verbracht haben.
Ein geplanter Umzug zurück in das sanierte Gebäude musste zweimal verschoben werden, weil die Arbeiten nicht wie ursprünglich geplant bis zum Sommer 2023 beziehungsweise 2024 abgeschlossen werden konnten. Nach Angaben der Verwaltung hatten Verzögerungen bei der Ausschreibung und der Vergabe von Gewerken dazu geführt, dass mit Leistungen wie Rohbau- und Trockenbauarbeiten zu spät begonnen wurde.
Ein Umzug in den vergangenen Weihnachtsferien fiel aus, weil im Mai bei einem Starkregen Wasser durch das undichte Dach in das Ober- und das Erdgeschoss der Schule gelaufen war. Bei einer anschließenden Überprüfung kam heraus, dass das komplette Dach erneuert werden muss. „Ein Planungsauftrag ist vergeben“, sagte Schatten. Das ursprüngliche Flachdach auf dem Schulgebäude hatte vor Jahrzehnten eine Aufstockung aus Holzbindern und einer Stahl-Trapezblecheindeckung erhalten.
„Wir gehen davon aus, dass bei einer Kombination von starkem Regen und starkem Wind Wasser unter das Satteldach gedrückt wird und dann in das Obergeschoss läuft“, erklärte der Teamleiter. Hinzu kämen Probleme beim Übergang von der Sattel- auf die alte Flachdachentwässerung. „Wir müssen aber nicht bei jedem Niederschlag Eimer aufstellen.“ Um Teile des Dachs besser erreichen zu können, wurde laut Schatten eine zusätzliche Dachgaube eingebaut.
Neue Heizungsanlage wird die Energiekosten senken
Die neue Heizung ist schon seit einiger Zeit in Betrieb. „Im Erdgeschoss sorgt jetzt eine Fußbodenheizung für eine angenehme Wärme. Im Obergeschoss sind Flächenheizkörper im Einsatz“, erklärte Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Die Anlage laufe mit einer niedrigen Vorlauftemperatur und werde die Energiekosten senken. In den Eckräumen im Obergeschoss sei deshalb der Einbau zusätzlicher Heizkörper notwendig gewesen.
Ein Trakt im Obergeschoss ist seit den Sommerferien 2024 wieder in Betrieb und wird von den Kindern der dritten Klassen genutzt. „Die Klassenräume sind mit W-Lan und Smartboards ausgestattet“, erläuterte Schatten. Als Nächstes soll nun der gegenüberliegende Bereich fertiggestellt, gereinigt und eingeräumt werden. „Dann bekommen wir Platz, um an anderer Stelle weiterarbeiten zu können.“
Als eine der letzten Aktionen wird dann das Foyer hergerichtet, in dem zurzeit Materialien und Mobiliar zwischengelagert sind. „Wir räumen die Sachen jetzt nach und nach in die Räume, damit wir nicht alles in den Osterferien erledigen müssen“, so der Teamleiter. Die rund 80 Containermodule sollen zum Termin Ende Mai gekündigt werden.