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FlutschädenGebäude des Kaller Bauhofs muss abgerissen werden

Lesezeit 3 Minuten
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Abgerissen werden muss der Verwaltungstrakt des Bauhofs. 

Kall – Es ist mehr als 100 Jahre alt, das Verwaltungsgebäude des Kaller Bauhofs, in dem früher einmal die Verwaltung der Metallhütte untergebracht war. Doch nach Flutschäden muss das Gebäude wohl abgerissen werden, weil es Probleme mit der Standfestigkeit gibt. Bürgermeister Hermann-Josef Esser hat angeordnet, dass das Gebäude nicht betreten werden darf.

Die Verwaltung des Bauhofs soll vorübergehend in Containern untergebracht werden. „Ein Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass der Boden nicht tragfähig und das Fundament nicht ausreichend dimensioniert ist“, erklärt Bauhofleiter André Kaudel. Derzeit laufe der Umzug in andere Räume.

In der Flutnacht war der Löschwasserteich übergelaufen

Um zu verhindern, dass das Gebäude noch mehr in Schieflage gerät, wurden laut Kaudel mehrere kurzfristige Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Da eine Sanierung ähnlich viel kostet wie ein Neubau, schlägt die Verwaltung vor, das Haus abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Darüber wurde jetzt auch der Bauausschuss informiert.

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Teile des Fundaments wurden freigelegt. Dabei wurde festgestellt, dass das Gebäude nicht mehr standfest ist.

Die Flutkatastrophe vom 14./15. Juli hatte auch den Bauhof an der Daimlerstraße in Mitleidenschaft gezogen. „Der benachbarte Löschwasserteich, in dem das Oberflächenwasser aus der Daimlerstraße und anderen höher liegenden Grundstücken gesammelt wird, war übergelaufen“, so Kaudel. Dabei seien Teile der Böschungskanten des Teiches sowie die Zu- und Abläufe beschädigt worden.

Das Wasser habe die Salzsilos, die Maler- und Grünpflege-Werkhallen sowie Kellerräume beschädigt. Durch aufsteigendes Grundwasser sei zudem die Gründung des Verwaltungsgebäudes und der angebauten Straßenbau-Werkhalle in Mitleidenschaft gezogen worden.

Kaller haben den Keller mit Kanthölzern abgestützt

Mitte Dezember wurde ein Riss von 2,5 Zentimetern Tiefe im Fliesenbelag des Aufenthaltsraums entdeckt, der sich über vertikale und horizontale Bauteile im Erd- und Kellergeschoss erstreckte. „Dann fiel im Keller der Putz großflächig von den Wänden. Daraufhin musste der Bereich nach Rücksprache mit einem Statikbüro mit Stützen und Kanthölzern abgestützt werden“, so Kaudel.

Mit der Zeit haben sich auch in der Außenfassade zahlreiche feine Risse gebildet. Außerdem wurden Bodenabsenkungen im Asphalt entdeckt. Auf den Rissen angebrachte Gipsplomben sind laut Verwaltung nach wenigen Tagen wieder aufgerissen – ein Zeichen, dass das Gebäude weiterhin in Bewegung ist.

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Zahlreiche Risse in den Wänden an verschiedenen Stellen zeigen an, dass das Gebäude weiter in Bewegung ist. 

Daraufhin wurden Mitte Januar eine geologische Untersuchung des Untergrundes und eine Kamerabefahrung durchgeführt. So sollte ermittelt werden, ob unterirdische Wasserläufe oder defekte Fundamente die Ursache sind. Nach Auskunft des Fachingenieurs wurde die Rissbildung durch die Flut und den dadurch gestiegenen Grundwasserstand begünstigt.

Das Gebäude darf derzeit nicht genutzt werden

Zur statischen Bewertung finden laut Verwaltung noch Abstimmungen mit dem Statikbüro statt. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse gehe man davon aus, dass das Gebäude ohne eine Sanierung nicht mehr genutzt werden kann. Die Höhe der Schäden an Löschteich, Verwaltungsgebäude, Salzsilos und Werkhallen sind im Wiederaufbauplan mit einer Gesamtsumme von 907 500 Euro beziffert.

„Nur ein Teil der Summe steht für den Verwaltungstrakt zur Verfügung, denn nur die Sanierung der Gründung und des Kellergeschosses werden übernommen. Die Kosten für eine Sanierung des restlichen Gebäudes sind in der Schätzung nicht enthalten“, so Kaudel. Das Investitionsvolumen sei deutlich höher.

Willi Frauenrath: „Gebäude schon vor der Flut marode“

„Schon bei Ortsterminen vor der Flut war festgestellt worden, dass die Gebäude marode sind“, sagte Willi Frauenrath (CDU). Der Bauhof müsse beim Wiederaufbau hohe Priorität bekommen.

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Bürgermeister Esser betonte, dass der Bauhof bei einem Neubau aller Gebäudeteile für rund zwei Jahre umziehen müsse. Deshalb sei eine abschnittsweise Sanierung oder ein Neubau besser, weil dann kein Ausweichstandort benötigt werde.

„Eine Sanierung wäre Unsinn“, sprach sich Lothar Maevis (FDP) für einen Neubau aus. Steffi Hübner (SPD) regte an, vor einer Entscheidung alle Kosten gegenüberzustellen. Dem schloss sich der Ausschuss an.