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Angebote für Jung und AltArbeiten für Spiel- und Sportfläche in Kall haben begonnen

Lesezeit 4 Minuten
Marc Hees (v.l.), Stefan Jovy, Markus Auel, Mike Breitegger, Christoph Graf und Manfred Poth stehen mit Spaten vor einem Bagger.

Gemeinsamer Spatenstich: Marc Hees (v.l.), Stefan Jovy, Markus Auel, Mike Breitegger, Christoph Graf und Manfred Poth.

An der Auelstraße in Kall entsteht für rund zwei Millionen Euro eine neue Sport- und Spielanlage. Anfang 2025 soll sie fertig sein.

Gleich mehrere Bagger und Baustellenfahrzeuge sind im Einsatz. Auf dem ehemaligen Aschenplatz an der Auelstraße in Kall haben die Arbeiten für die multifunktionale Sport- und Spielanlage begonnen. Bis zum Frühjahr/Sommer 2025 entstehen auf dem Gelände Leichtathletikanlagen, ein Pumptrack, verschiedene Spiel- und Sportangebote und ein Kleinspielfeld mit Naturrasen. Rund zwei Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt, etwa 500.000 Euro davon wird die Gemeinde Kall übernehmen müssen.

Der Aschen- und der Rasenplatz an der Auelstraße waren bei der Flut 2021 komplett zerstört worden. Der Gemeinderat hatte danach zunächst einhellig entschieden, an der Stelle einen Rasen- und einen Kunstrasenplatz zu bauen. Später sprach man sich dann aber mehrheitlich dafür aus, neben dem Kunstrasen einen halben Rasenplatz und eine öffentlich zugängliche Spiel- und Sportfläche zu errichten. Für die Gestaltung der Anlage hatten die Kaller Vorschläge machen können.

Unebenheiten im neuen Kunstrasenplatz werden untersucht

Der Kunstrasenplatz ist seit dem Frühjahr in Betrieb und wird gut genutzt. Allerdings gibt es auf der Anlage einige Unebenheiten, deren Ursachen noch von einem Gutachter ermittelt werden müssen.

Auf dem südlich angrenzenden Areal haben nun die Arbeiten begonnen. „Wir haben die Fläche erst einmal für die Kampfmittelsondierung begradigt“, erklärt Bauleiter Marc Hees von der Firma Natur-Breitegger aus Kall. Die Kampfmittelsondierer waren am Montag bereits im Einsatz und schoben ihr eigentümlich anmutendes Gefährt über den ehemaligen Sportplatz.

Bei Bodenuntersuchungen war Blei entdeckt worden

„Die Fläche wird anschließend noch weiter abgetragen“, erklärte Geschäftsführer Mike Breitegger. Bei Bodenuntersuchungen sei Blei entdeckt worden. Diese Schichten würden ausgetauscht. „Bei einer Spiel- und Sportfläche für Kinder sind die Anforderungen an den Gesundheitsschutz hoch“, betonte der Firmenchef.

„Außerdem hatte der Platz vorher einen Höhenunterschied von der einen zur gegenüberliegenden Ecke von bis zu einem Meter. Der wird ausgeglichen“, erläutert der Projektleiter bei der Gemeinde Kall, Christoph Graf. Die Anlage erhalte außerdem eine neue Drainage.

Ein Kampfmittelsondierer schiebt einen Wagen mit zwei Rädern über den ehemaligen Sportplatz.

Von den Kampfmittelsondierern wurde der ehemalige Aschenplatz am Montag unter die Lupe genommen.

Ein Bagger belädt einen Lkw mit Anhänger mit Erde.

Einige Erdmassen mussten abgetragen werden, bevor das Gebiet untersucht werden konnte.

Stefan Jovy vom Ingenieurbüro Scheuch aus Prüm hat die Planung für die Spiel- und Sportfläche erstellt. Rund um die Anlage werden eine 100- und eine 400-Meter-Laufbahn jeweils mit Tennenbelag angelegt. Ferner gibt es eine Weitsprunganlage und zwei Kugelstoßringe. „Sie sind für den Schulsport gedacht, können aber auch für Wettkämpfe genutzt werden“, sagte Jovy. Die Wiederherstellung der Anlagen werden, wie das Rasenkleinspielfeld, aus dem Wiederaufbaufonds finanziert. Die Kosten schätzt der Planer auf rund 1,2 Millionen Euro.

Breites Angebot mit Beachvolleyball, Trampolin und Boulefeld

Auf der anderen Platzhälfte wird eine multifunktionale Spielfläche mit Pumptrack, einem Soccerfeld (20 mal 13 Meter), einem Beachvolleyballfeld (15 mal 30 Meter) und einem Boulderblock entstehen. Ferner sind Fitnessgeräte, Trampolin, Tischtennisplatte und Boulefeld sowie weitere Spielgeräte vorgeplant. Vorgesehen ist ferner, dass einige Geräte vom Mehrgenerationenplatz in der Auelstraße integriert werden. „Der Mehrgenerationenplatz wird im Gegenzug aufgegeben. Wie es dort weitergeht, steht noch nicht fest“, sagte Markus Auel, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.

Für kleinere Kinder sei ein großes Spielgerät vorgesehen. Um bei starken Niederschlägen Wasser von der Auelstraße ableiten zu können, wird ein Graben entlang der Anlage gezogen, der dann zwischen der Anlage und dem Kunstrasenplatz weiter bis zur Urft geführt wird.

Pumptrack in Kall muss von Spezialfirma errichtet werden

„Für den Pumptrack mit Wellen und Steilkurven gibt es einen ersten Entwurf, der aber noch einmal überarbeitet werden muss“, sagte Graf. Die Arbeiten müssten von einer Spezialfirma durchgeführt werden: „Und davon gibt es nicht so viele in Deutschland“. Die Fläche ist nach Angaben von Jovy rund 1000 Quadratmeter groß. Pumptracks können nicht nur von Mountainbikes und BMX-Rädern befahren werden, sondern auch von Scootern, Skateboards und Inlineskates.

Die Aufbauten und Geräte für die Spiel- und Sportfläche sollen rund 750.000 Euro kosten. „Wir haben im Rahmen der Städtebauförderung für den Pumptrack einen Zuschuss von 250.000 Euro beantragt“, erklärte Manfred Poth, Leiter des Wiederaufbauteams der Gemeinde. Mit dem Bau des Rundkurses könne erst nach der Bewilligung der Mittel begonnen werden.

„Deshalb werden der Pumptrack und der Rasenplatz voraussichtlich erst im Frühjahr 2025 genutzt werden können“, führte Graf aus. Die anderen Teile sollen schon bis zum Jahresende fertiggestellt sein.