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Umzug in den OsterferienGrundschule Kall bleibt länger als geplant in den Containern

Lesezeit 3 Minuten
Blick aus der Vogelperspektive auf die Kaller Grundschule.

Die Grundschule in Kall soll in den Osterferien 2025 bezugsfertig sein. Das Dach soll anschließend erneuert werden.

Der Umzug der Kaller Grundschule wurde von den Weihnachts- auf die Osterferien verschoben. Danach muss noch das marode Dach saniert werden.

Schon dreimal musste der Umzug der Kaller Grundschule verschoben werden. Nun ist geplant, dass die Lehrer und Kinder in den Osterferien 2025 die Container verlassen und die sanierten Räume im Schulgebäude beziehen können. Der Termin wurde der Schulleitung jüngst mitgeteilt. Lothar Schatten, Teamleiter Bauen bei der Gemeinde Kall, ist zuversichtlich, dass er auch eingehalten werden kann.

Bei der Flut im Juli 2021 war Wasser in den Keller und das Erdgeschoss der kurz zuvor für rund fünf Millionen Euro sanierten Grundschule gelaufen. Nur die Räume im Obergeschoss waren verschont geblieben.

6,5 Millionen Euro sind für die Sanierung eingeplant

Deshalb musste die komplette Schule vor rund dreieinhalb Jahren in Container einziehen, die auf dem Schulhof aufgestellt worden waren. Dort läuft seitdem der Unterricht, einige Jungen und Mädchen werden also am Ende fast ihre gesamte Schulzeit in den mobilen Unterkünften verbracht haben. Für die Sanierung des Gebäudes sind im Wiederaufbauplan der Gemeinde rund 6,5 Millionen Euro vorgesehen.

Zweimal musste ein geplanter Umzug zurück in das sanierte Gebäude schon verschoben werden, weil die Arbeiten nicht wie ursprünglich geplant bis zum Sommer 2023 beziehungsweise 2024 abgeschlossen werden konnten. Verzögerungen bei der Ausschreibung und der Vergabe von Gewerken hatten nach Angaben der Verwaltung dazu geführt, dass mit Leistungen wie Rohbau- und Trockenbauarbeiten zu spät begonnen wurde.

Putz- und Dämmarbeiten mussten neu vergeben werden

Daraufhin waren die bevorstehenden Weihnachtsferien für den Umzug anvisiert worden. Doch im Mai war bei einem Starkregen Wasser durch das undichte Dach in das Ober- und das Erdgeschoss der Schule gelaufen. Bei einer anschließenden Überprüfung kam heraus, dass das komplette Dach erneuert werden muss.

Aber damit nicht genug: Im September teilte Bürgermeister Hermann-Josef Esser mit, dass die Firma für die Putz- und Dämmarbeiten nicht mehr zu erreichen sei und auch auf E-Mails nicht reagiere. Die Gemeinde hatte deshalb den Auftrag gekündigt und die Arbeiten neu ausgeschrieben. Schon da zeichnete sich ab, dass der anvisierte Umzugstermin nicht mehr zu halten ist.

Planung für Sanierung des Daches soll erstellt werden

Im Erdgeschoss seien die Fenster- und Türelemente bereits ausgetauscht worden. „Zurzeit wird die Kellerdecke gedämmt, damit die Brandmelder für die Rauchmeldeanlage angebracht werden können.“ Anfang kommenden Jahres sollen dann noch die Malerarbeiten durchgeführt und die Bodenbeläge verlegt werden. Die Heizung ist schon seit einiger Zeit wieder in Betrieb. „Wir haben auch die Sporthalle wieder daran angeschlossen und konnten den mobilen Heizcontainer abbauen.“

Für die Dachsanierung wurde jetzt eine Planung in Auftrag gegeben. Das ursprüngliche Flachdach auf dem Schulgebäude hatte vor Jahrzehnten eine Aufstockung aus Holzbindern und einer Stahl-Trapezblecheindeckung erhalten. Nach Angaben der Verwaltung wird das anfallende Niederschlagswasser nicht ordnungsgemäß abgeführt. Deshalb komme es bei stärkeren Niederschlägen häufiger zu Wassereinbrüchen. Über die Wintermonate sollen nun erste Planungsleistungen erbracht werden und mit dem Bau bestenfalls im Sommer 2025 begonnen werden.

Eine Jahrgangsstufe ist seit den Sommerferien bereits im Obergeschoss untergebracht. Der Platz wurde dringend benötigt, weil es an der Schule jetzt vier Eingangsklassen gibt und für die zusätzliche Klasse kein Raum mehr zur Verfügung stand. Platz für zusätzliche Container war nach Angaben von Schatten auch keiner mehr vorhanden.

„Wir freuen uns, wenn wir die relativ kleinen Räume in den Containern endlich verlassen können“, betonte Schulleiterin Marianne Rütt. Die Osterferien seien ein realistisches Ziel für den Umzug. „Die Aktion muss gut geplant und organisiert werden“, sagte Rütt. Zurzeit sei noch viel Mobiliar der Schule an verschiedenen Stellen eingelagert.