Im Rahmen der Aktion „Fit durch die Schule“ machten die Ex-Fußballprofis Michael Klinkert und Marcel Witeczek Station in Urft.
Tipps von Ex-ProfisEhemalige Bundesligaspieler trainierten mit Urfter Förderschülern
„Volles Rohr, hau ihn rein. Ich will jetzt ein Tor sehen“, ruft Michael Klinkert aufmunternd dem Jungen zu, dem er gerade den Ball für einen Volleyschuss vorlegt. Der Ex-Fußballprofi besuchte mit seinem ehemaligen Vereinskameraden Marcel Witeczek die Förderschule im Hermann-Josef-Haus Urft, um dort mit 17 Kindern aus zwei Klassen zu trainieren. Zum Abschluss gab es dann Urkunden und Autogrammkarten für die jungen Kicker.
Ehe das Training auf dem noch leicht flutgeschädigten Tartanplatz am Hermann-Josef-Haus losgehen konnte, stellte Klinkert die beiden ehemaligen Bundesligakicker kurz vor. Er selbst hat gut 300 Bundesligaspiele unter anderem für Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach absolviert. Witeczek kommt auf gut 400 Bundesligaspiele, unter anderem für Bayern München und den 1. FC Kaiserslautern. Die beiden Kicker sind schon seit mehr als 20 Jahren bei der AOK-Krankenversicherung angestellt.
Ex-Fußballprofis kommen gerne nach Urft zum Training
Klinkert, der 2006 eine Trainerausbildung in Köln absolvierte, und sein Partner gehen nicht nur mit großem Fachwissen an das Fußballtraining heran. In Urft warteten 16 Jungs und ein Mädchen sowie die beiden Klassenlehrer Sebastian Diekmann und David Pesch auf die beiden ehemaligen Profi-Fußballer.
Gleich zu Beginn des Trainings gab Klinkert die Richtung vor: „Wir wollen Spaß haben.“ Danach standen ein paar kurze Laufübungen auf dem Programm, ehe das Pass- und Schusstraining begann. Schnell wurde klar, dass Klinkert in Sachen Spaß mit gutem Beispiel voranging. Im Umgang mit den Kindern ging er so richtig auf und zeigte große Leidenschaft für seinen Sport, gepaart mit einer großen Portion Humor und viel Einfühlungsvermögen für die besondere Schülerklientel des Hermann-Josef-Hauses.
„Wir kommen immer gerne hierhin, um Kinder für Sport zu begeistern“, erklärte Witeczek. Rund 100 Schulen würden Klinkert und er pro Jahr aufsuchen, etwa 30 Prozent davon seien Förderschulen. „Mir macht das viel mehr Spaß, als irgendwo Trainer zu sein“, sagte Witeczek mit einem Lächeln.
Die Trainingseinheiten seien Teil der Aktion „Fit durch die Schule“, eine Initiative der AOK und des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW, mit der Bewegung, Spiel und Sport gefördert werden soll. Die Koordinationsfähigkeit der Kinder werde immer schlechter, beklagte Witeczek und fügte hinzu: „Kaum ein Kind spielt heute noch Nachlaufen.“ Stattdessen werde viel Zeit an Laptop oder Handy verbracht. Die Auswirkungen dieses Trends seien spürbar.
Währenddessen lobte Klinkert Torwart und Schützen zugleich: „Gut geschossen, gut gehalten.“ Beim Abschlussspiel gab es dann einige schöne Pässe, harte Schüsse und tolle Torwartparaden zu sehen. Danach wurde dann ein Gerät aufgebaut, mit dem die Geschwindigkeit des Torschusses gemessen werden kann. Für die Kinder war spannend und interessant, die Ergebnisse zu sehen. In Urft freut man sich schon auf den nächsten Besuch der beiden Fußballer.