Mehr als ein Jahr galt auf der Bahnhofstraße in Kall eine Einbahnregelung. Nun wird auch der Rathausvorplatz umgestaltet.
Aufatmen in KallDie Sperrung in der Bahnhofstraße ist aufgehoben
Aufatmen bei den Geschäftsleuten, Kunden und Anwohnern: Die Kaller Bahnhofstraße ist nach mehr als einem Jahr wieder in beide Richtungen befahrbar. Am Donnerstagmittag wurde der neu gestaltete Bereich für den Verkehr vom Kreisel Hindenburgstraße bis zur Aachener Straße freigegeben. Die Fertigstellung der Straße hatte sich um einige Monate verzögert, weil an der Hauptwasserleitung Reparaturen ausgeführt werden mussten, die nicht geplant waren.
Wegen der Arbeiten hatte seit April 2023 eine Einbahnstraßenregelung vom Kreisel am Rewe-Center in Richtung Rathaus gegolten. Autofahrer, die aus Richtung Kölner oder Gemünder Straße angefahren kamen, mussten einen Umweg über den Kirchenberg und die Hindenburgstraße in Kauf nehmen, um zu den Geschäften oder dem Bahnhof zu gelangen. Zweimal musste die Straße sogar für mehrere Tage komplett gesperrt werden.
Die Gemeinde will den Kaller Ortskern aufwerten
Die Fertigstellung der Maßnahme hatte sich verzögert, weil bei der Überprüfung von Hausanschlüssen im Herbst 2023 festgestellt worden war, dass die Hauptwasserleitung und ein Schieberkreuz im Bereich des Kreisverkehrs Aachener Straße/Bahnhofstraße erneuert werden mussten. Das Schieberkreuz wurde auch noch verlegt, damit es künftig bei Problemen leichter zu erreichen ist. Für diese Arbeiten musste auch auf einem kurzen Stück der Aachener Straße mehrfach wochenlang eine Einbahnstraßenregelung ausgeschildert werden.
Die Bahnhofstraße und der Rathausvorplatz werden in insgesamt drei Bauabschnitten umgestaltet. „Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein“, erklärte Günter Margraff vom Bauamt der Gemeinde. Ziel ist, den gesamten Ortskern von Kall entlang der Bahnhofstraße aufzuwerten. Rund zwei Millionen Euro sind nach Angaben von Margraff für das Vorhaben veranschlagt, das vom Land Nordrhein-Westfalen mit 60 Prozent gefördert wird.
Die Fahrbahn wurde um 50 Zentimeter auf 6,50 Meter verbreitert. „Das ist eine Landesstraße. Da muss auch Begegnungsverkehr von Lkw möglich sein“, sagte Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Die Zahl der Parkplätze sei in etwa gleich hoch wie vorher.
Der Rathausvorplatz in Kall erhält ein neues Gesicht
Zahlreiche Bäume wurden neu und fünf zusätzlich gepflanzt. „Sie müssen regelmäßig bewässert werden. Aber sie scheinen gut anzuwachsen“, berichtete Esser.
„Vor dem Bahnhofsvorplatz wird ein zusätzlicher Zebrastreifen angelegt. Insgesamt gibt es dann vier Überwege“, so Margraff. Die Markierungsarbeiten würden aber erst in knapp einem Monat durchgeführt, weil die Baufirma jetzt drei Wochen Betriebsferien habe. Ein Mittelstreifen ist auf der Straße laut Margraff nicht vorgesehen.
Acht Bäume und einige Grünflächen sollen auf den Rathausvorplatz
Zwischenzeitlich wurde auch schon mit der Umgestaltung des Rathausplatzes begonnen. Der Platz soll acht Bäume und einige Grünflächen erhalten. „Auch einige Bänke werden aufgestellt. Der Platz soll zum Verweilen einladen“, meinte der Bürgermeister. Ein Bereich sei für einen Gedenkstein für die Opfer der Flut vorgesehen. „Für die Gestaltung könnte ein Ideenwettbewerb veranstaltet werden“, schlug Esser vor.
„Parallel wurde auch schon mit den Arbeiten an der Zufahrt zum Bahnhof neben dem Rathaus begonnen“, so der Mitarbeiter des Bauamts. Der Verlauf der Zufahrt soll leicht verändert werden. Das ist unter anderem notwendig, weil der sich daran anschließende Bereich mit dem Fußgängertunnel zu den Bahnsteigen ausgeweitet und so Angsträume beseitigt werden sollen. Die Maßnahmen sind Teil des Integrierten Handlungskonzepts für den Kernort.
Thomas Pavlik, der mit seiner Frau Kirsten die Buchhandlung neben dem Rathaus betreibt, freute sich: „Ich bin total begeistert. Dass die Straße wieder in beide Richtungen befahrbar ist, ist für uns total wichtig.“