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ProklamationDie KG Ruet-Jold Hellenthal wird nun von einem Prinzenpaar regiert

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Das Prinzenpaar mit seinem Gefolge jubelt auf der Bühne den Jecken zu.

Mit einem schallenden Alaaf grüßten Prinz Manni I. und seine Prinzessin Gaby I. (Leufgen) mit Präsident Gregor Becker ihre närrischen Untertanen.

Im dritten Anlauf konnte sich ein Hellenthaler Ehepaar nun den Traum erfüllen, als Prinzenpaar die Jecken in Hellenthal durch die Session zu führen.

„Aller guten Dinge sind drei“, sagt der Volksmund. So machte am Freitagabend, nachdem im November bereits die KG Blau-Gelb Sieberath und die IG Ländchen ihre jeweiligen Narrenherrscher für die Session proklamiert hatten, die KG Ruet-Jold Hellenthal das Tollitätentrio komplett und gesellte ihr diesjähriges Dreigestirn dazu. Mit Prinz Manni I. (Leufgen) und Prinzessin Gaby I. (Leufgen) ziehen die rotgoldenen Jecken aus dem Grenzland in die neue Session. Rund 500 Besucher gaben der Veranstaltung einen würdigen Rahmen.

Gut Ding will bekanntlich Weile haben, um ein weiteres Mal das Schatzkästlein der Allgemeinplätze zu bemühen. So bestand der Wunsch des Ehepaares Leufgen schon länger. Das war auch kein Zufall, denn Gaby Leufgen sorgte nicht nur jahrelang für die Moderation der Sitzungen der Rotgoldenen, sie war auch als Vorsitzende der Hellenthaler Karnevalisten aktiv. Auch ihr Mann unterstützte den Verein stets tatkräftig, und so kam die Idee, als Prinzenpaar in den Eifeler Karneval zu ziehen, praktisch zwangsläufig.

Die beiden Pfarrer bei ihrem Vortrag, den Oliver Joswig mit der Gitarre begleitet.

Ein Ständchen hatten die Pfarrer Oliver Joswig (3.v.l.) und Thomas Schlütter (r.) in ökumenischer Eintracht vorbereitet.

Der erste Anlauf sollte in der Session 2021 sein, als der Verein sein 55-jähriges Bestehen feierte. Doch dem standen die Einschränkungen aufgrund der Coronapandemie entgegen. Als dann wieder gefeiert werden konnte, gab es einen Trauerfall, der kurzfristig die Feierlaune zerstörte, so dass die bereits in den Startlöchern stehenden Leufgens erneut zurückziehen mussten.

Doch diesmal ließen sie sich nicht mehr zurückhalten. „Sie haben gesagt, wir machen es jetzt“, berichtete Marco Dierichs, Vorsitzender der KG. Unter den Klängen des Tambourcorps Oberhausen, das das neue Prinzenpaar auf die Bühne begleitete, zogen die beiden in den Saal ein, gefolgt von ihrem Elferrat.

Die beiden Pfarrer gaben dem Hellenthaler Prinzenpaar ein Ständchen

Aus den Händen des Damendreigestirns um Prinzessin Kathrin I. (Soppat) erhielten sie das Zepter als Zeichen ihrer Regentschaft – auf Dreschflegel und Spiegel mussten sie dagegen verzichten, die nun wieder in den Fundus von Ruet-Jold wandern. „Du bist keine Jungfrau, deshalb bekommst du auch keinen Spiegel, dafür nimmst du dir öfter das Mikro“, sagte Präsident Gregor Becker, der die Sitzung leitete.

Doch da „Ladys first“ zwar im Alltag, aber nicht bei karnevalistischen Prinzenpaaren gilt, hatte Prinz Manni erst einmal das Wort. Seit drei Tagen sei er Rentner, doch jetzt schon nicht mehr. „Dann wird halt ab März gechillt“, kündigte er an, sich als Tollität nicht auf die faule Haut legen zu wollen.

„Mein Traum wird real“, sagte Gaby Leufgen. Da sie als Prädikantin in der evangelischen Kirchengemeinde aktiv ist, hatte Pfarrer Oliver Joswig eine besondere Überraschung für sie vorbereitet. In ökumenischer Eintracht sang er mit seinem katholischen Amtsbruder Thomas Schlütter und dem Elferrat den speziell auf die Leufgens umgedichteten „Stammbaum“ der Bläck Fööss.

Da ließ sich auch der Landtagsabgeordnete Dr. Ralf Nolten nicht lumpen. „In der verbotenen Stadt, in Düsseldorf, gibt es die Veranstaltung ,Der närrische Landtag'“, erklärte er. Da jeder Abgeordnete an diesem Tag ein Prinzenpaar oder Dreigestirn mitbringen könne, sei seine Wahl in diesem Jahr auf die KG Ruet-Jold gefallen, die mit ihm kurz vor Beginn des Straßenkarnevals die Eifel repräsentieren soll.