In Hellenthal-Wolfert ist die Sanierung des Bürgerhauses abgeschlossen. Die nächsten Projekte in dem Gebäudekompex stehen an.
25 Jahre KneipenvereinIns Wolferter Bürgerhaus wurden mehr als 200.000 Euro investiert
Heulen hilft nicht. Dagegen kann der Weg zu einer positiven Entwicklung sein, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und etwas zu verändern. Das beweisen die Wolferter seit nunmehr 25 Jahren, seit sie sich dem allgegenwärtigen Kneipensterben mit Engagement und Ideenreichtum entgegengestemmt haben. Seitdem haben sie die ehemalige Volksschule in ein schmuckes Bürgerhaus verwandelt, das gerne von den Vereinen in der Umgebung genutzt wird.
Herz der Anlage ist die Kneipe „D'r Winkel“, die erfolgreich von dem Kneipenverein betrieben wird. Nun wurde das Jubiläum im Saal gefeiert. Und nicht nur das. Denn gleichzeitig konnte die erfolgreiche Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses, die in den vergangenen zwei Jahren stattgefunden hat, begangen werden.
Eigenleistung und Fördermittel ermöglichten die Sanierung in Wolfert
Dabei standen vor allem auch der barrierefreie Umbau des Bürgerhauses und die energetische Verbesserung auf der Tagesordnung. Auch die Außenanlage wurde um einen Musikpavillon erweitert und neu gepflastert. Rund 211.000 Euro, so teilte Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg mit, seien in die Sanierung geflossen. Davon wurden knapp 180.000 Euro mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.
Vor allem über Eigenleistung der Wolferter, aber auch einen Eigenanteil der Gemeinde sei die Finanzierungslücke geschlossen worden. Von der enormen Steigerung der Baukosten war auch dieses Projekt betroffen – was allerdings von den Wolfertern durch mehr Eigenleistung ausgeglichen wurde.
Doch Dorfgemeinschaft können die Wolferter. 15 Vereine und „lose Personengruppen“ hätten bei einem Aufruf einen Steckbrief von sich eingereicht – eine stramme Leistung bei rund 300 Einwohnern.
Die Kneipe ist das Herzstück im Bürgerhaus-Komplex
Das Herzstück des Bürgerhaus-Komplexes ist die Kneipe „D'r Winkel“, die auch der Anlass zu dem gesamten Projekt war. Denn als vor rund 30 Jahren das Dorfgasthaus „Eifelhöhe“ schloss, war denn Wolfertern schnell klar, dass es ohne Kneipe im Ort nicht gehen würde. Drumherum gruppieren sich heute in der einstigen Schule der Saal, der nicht nur für Karnevalssitzungen, sondern auch Theatervorstellungen oder Konzerte genutzt wird, der Jugendclub und der Proberaum des Musikvereins.
Mit 16 Mitarbeitern stemmt Oliver Peters, Vorsitzender des Kneipenvereins, die kleine Gaststätte. Jedoch, das verriet er in seiner Ansprache: Wenn im Sommer das Bierkarussell veranstaltet wird, werden auch schnell mehr als 60 Helfer notwendig. „Und da muss keiner angebettelt werden, dass er hilft“, machte Peters deutlich.
Die Abgeordneten sind beeindruckt vom Engagement in der Eifel
Mehr als 50 „Wirte“ haben in den vergangenen 25 Jahren im Winkel am Zappes gestanden, sagte er. Dass Peters als Vorsitzender einiges an Überzeugungskraft aufzubringen weiß, machte er selbstironisch deutlich, indem er Wolfgang Stalpes von der Bitburger Brauerei zitierte: „Olli, immer, wenn du anrufst, kostet mich das ein Heidengeld.“
So machte Peters auch in seiner Jubiläumsrede deutlich, dass das Projekt Bürgerhaus auch immer wieder neue Aufmerksamkeit und Investitionen erfordert. Denn zum Beispiel seien im Jugendclub die Sanierung von Decke und Toiletten fällig, neue Bierzeltgarnituren würden gebraucht. „Aber wer kennt das nicht von zu Hause“, scherzte er.
Viel Energie, aber auch Bundes- und Landesmittel brauche es, um so einen Treffpunkt zu schaffen. „Für alle im Dorf ist das ein wichtiger Ort“, sagte er.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Detlef Seif, der gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Ralf Nolten zum Jubiläum gekommen war, lobte das Gemeinschaftsgefühl: „Ich bin beeindruckt von dem Zusammenhalt“, sagte er. Die Leute in Wolfert hätten nicht den Kopf in den Sand gesteckt. „Ihr haltet bei dem Bürgerhaus nicht nur die Hülle in Ehren, sondern auch die Herzen“, ergänzte Nolten.