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Krieg in der Ukraine200 Eifeler setzen in Hellenthal starkes Zeichen der Solidarität

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Schweigend zogen rund 200 Menschen durch Hellenthal.  

Hellenthal – Bürgermeister Rudolf Westerburg waren seine Emotionen anzusehen. „Ich bin tief berührt, wie viele Menschen heute Abend gekommen sind“, sagte er zum Abschluss des Schweigemarsches als Solidaritätskundgebung für die Menschen in der Ukraine.

Als er die Veranstaltung bei der Polizei angemeldet habe, habe er mit rund 50 Teilnehmern gerechnet. Laut Polizei waren es rund 200, die dem Aufruf gefolgt waren und vom Busbahnhof bis zur Grenzlandhalle gingen.

Teilnehmer in Hellenthal denken an die, die leiden müssen

„Da sind Menschen aus Hellenthal, Harperscheid, Schleiden – querbeet, und auch viele junge Leute“, freute sich Westerburg. Mit seiner Frau Irene hatte er den Entschluss gefasst, ein Zeichen der Solidarität setzen zu wollen. Ein langer, schweigender Zug von Menschen wanderte über die Kölner Straße, darunter viele Mitglieder des Gemeinderats.

Mahnwache in Euskirchen

Für Mittwoch, 2. März, ist um 18 Uhr eine Mahnwache an der Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen angekündigt. Unter dem Motto „Wir stehen zur Ukraine“ haben sowohl die Jungen Liberalen, die Jusos Euskirchen als auch der Kreisverband der Jungen Union dazu aufgerufen. „Wir sind stolz, dass wir parteiübergreifend ein klares Zeichen gegen den Krieg setzen“, sagt Lukas Krüger, Kreisvorsitzender der Julis, stellvertretend für die anderen Parteien: „Es ist unsere Pflicht, als Demokraten dafür zu sorgen, dass in der Ukraine wieder Frieden einkehrt.“ An der Evangelischen Kirche in Euskirchen findet am Mittwoch nach der 19-Uhr-Messe ein Friedensgebet statt. (tom)

Mit dabei war auch Malte Duisberg, Leiter des Evangelischen Altenheimes in Gemünd: „Das ist das Mindeste, was man tun kann.“ Er wolle nicht nur hilflos zusehen müssen. „Ich bin hier, um an die zu denken, die leiden müssen, weil einer einen dicken Kopf hat“, so Kurt Hörnchen.

Westerburgs emotionale Erinnerung an den Jugoslawien-Krieg

Westerburg rang um Fassung, als er in seiner Schlussansprache vor der Grenzlandhalle an die 400 Menschen erinnerte, die vor dem Bürgerkrieg in Jugoslawien geflüchtet waren und die er 1991 als Sachbearbeiter im Sozialamt betreut hatte: „Frauen, Männer und vor allen Dingen Kinder, die mir Tag für Tag von den Gräueln des Krieges berichteten.“

Dieser Bürgerkrieg sei, genau wie der Angriff Putins auf die Ukraine, vor unserer Haustür gewesen. Doch gebe es neben Putin mit Assad oder Erdogan weitere Despoten, die Demokratien durch rücksichtslose und schwerste Verbrechen beseitigen und unmenschliche Herrschersysteme errichteten: „Freiheit, Menschenwürde und Menschenleben sind für diese Verbrecher Fremdwörter.“

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Zwar könne ein Schweigemarsch aus dem kleinen Hellenthal sicher nicht die Kriegswut Putins ändern: „Aber es macht Sinn, den Menschen in der Ukraine zu zeigen, dass wir Anteil an ihrem Leid nehmen.“ In der Gemeinde gebe es ukrainische Mitbürger, die in Sorge um Familien und Freunden seien.

Die Kirchen habe er um ein Schlussgebet gebeten, so Westerburg. Die katholische Kirche habe er aber nicht dafür gewinnen können. Der evangelische Pfarrer Oliver Joswig war mit dem Friedenslicht aus Bethlehem gekommen. Nach seinem Schlussgebet konnten die Menschen sich mit einer Kerze das Licht abholen.