Nur ein einziger Blick reichte aus und schon hatte Hans Schirk seine nächste Tanzpartnerin in der Menge der Besucher auf der Immendorfer Kirmes entdeckt. Schnell bahnte er sich einen Weg hinauf auf die Zuschauertribüne, von der aus Christine Schirk (geborene Lemaire) das fröhliche Treiben gemeinsam mit ihrer Familie beobachtete. Mit Freuden kam sie der Aufforderung zum Tanzen nach, und es sollte nicht lange dauern, da stand Hans Schirk ein weiteres Mal vor ihr, um sie das nächste Mal aufzufordern.

„Beim zweiten Mal hat Christines Vater dann gesagt, ich solle gleich bei ihnen oben sitzen bleiben, dann könnte ich mir den langen Weg sparen“, erinnerte sich der heute 90-Jährige lachend. Beide hatten schon nach dem ersten gemeinsamen Ausflug auf die Tanzfläche Sympathien füreinander entwickelt, und diese sollten noch weit über diesen Nachmittag hinaus weiter anwachsen.

„Ein paar Wochen nach der Kirmes haben wir uns dann bei einer Radtour das erste Mal geküsst und uns seitdem auch nicht mehr aus den Augen verloren“, berichtete Hans Schirk. Ein Jahr nach diesem für beide schicksalhaften Tag gaben sich die gebürtigen Kölner in Rodenkirchen das Ja-Wort und nun, 70 Jahre später, feierten sie ihre Gnadenhochzeit.

Kegelclub und Karneval: Die Schirks waren im Kölner Vereinsleben aktiv

Ob im Kegelclub oder im Kölner Karneval – die Eheleute waren in den vergangenen Jahrzehnten immer am Stadtgeschehen beteiligt. Neben ihrer Verbundenheit zu ihrer Heimat teilten sie auch die Reiselust. Regelmäßige Ausflüge nach Österreich für ausschweifende Ski-Langlauftouren zählten dabei ebenso zu ihrer Jahresplanung wie Segeltouren mit ihrem eigenen Boot.

„Wir sind in Norddeutschland an die See gefahren oder auch in den Süden bis runter zum Chiemsee“, berichtete Hans Schirk. „Auch rund um Mallorca waren wir immer wieder unterwegs. Allerdings nicht da, wo die ganzen Betrunkenen sind, sondern auf der anderen Seite“, fügte der Jubilar lachend hinzu. Selbst wenn das Paar einmal nicht seiner Reiselust nachkommen konnte, befand sich Hans Schirk zunächst als Lkw- und später als Omnibus-Fahrer „ständig auf Achse“, wie der 90-Jährige berichtete.

Paar zog nach Euskirchen, um näher bei der Familie zu sein

„Auch für Christine war es nicht immer einfach, hier allein mit unserer Tochter, während ich manchmal schon um vier Uhr in der Früh und an anderen Tagen bis Mitternacht unterwegs sein musste. Doch gemeinsam haben wir auch die schwereren Zeiten sehr gut gemeistert.“ Vor vier Jahren zog das Paar schließlich in eine Wohnung nach Euskirchen, um wieder näher bei der Familie zu sein.

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Cedric Arndt

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„Wir haben hier ein schönes, barrierefreies Zuhause gefunden und freuen uns über die regelmäßigen Besuche unserer Tochter und der beiden Enkelkindern“, so der Jubilar. Diese seien auch bei der Jubiläumsfeier zur Gnadenhochzeit zu Besuch gewesen, um auf die gemeinsamen Jahre anzustoßen. „Nach diesem schönen Fest freuen wir uns nun auf den 90. Geburtstag von Christine und auf jedes weitere schöne Ereignis, das wir gemeinsam feiern können.“