Ein Zeichen der Hoffnung nach der Flut: In Kreuzweingarten in Euskirchen wurde die Erftmadonna restauriert und wieder aufgebaut. Anwohnerinnen und Anwohner sehen die Rückkehr der Statue als Neuanfang.
Rückkehr der ErftmadonnaBildstocks in Kreuzweingarten wird nach Flut wieder aufgebaut
Die Kreuzweingartener Erftmadonna ist wieder an ihrem alten Platz. Zur Rückführung der Marienfigur versammelten sich jetzt mehr als 100 Menschen an der Erftbrücke, wo in der Nacht zum 15. Juli 2021 der Bildstock der Madonna von einem im Hochwasser abdriftenden Auto zerstört worden war.
Die Fluten rissen die Madonna weg, sie wurde aber zwei Tage nach der Katastrophe in den Wiesen unterhalb von Kreuzweingarten wiedergefunden. Im Dorf reifte der Plan, den Bildstock wiederaufzubauen und der Madonna ihren Platz an der Brücke zurückzugeben.
Rückkehr der Erftmadonna: Inschrift auf dem Sockel erinnert an Flutnacht
Namhafte Spenden sicherten die Finanzierung des Vorhabens. Die Umsetzung ermöglichten mehrere Handwerker, wie es in einem Bericht zur Rückführung heißt. Dabei waren zum Teil Helfer im Einsatz, deren Väter vor 40 Jahren bei der Errichtung des Bildstocks dabei gewesen waren.
Der Wiederaufbau begann am 21. Juli 2022. Notwendig waren unter anderem Maurer-, Putz-, Elektro-, Anstrich- und Dachdeckerarbeiten. Auch galt es, das schmiedeeiserne Gitter neu zu verankern. Um die Heiligenfigur, die die Naturkatastrophe besser überstanden hatte als anfangs befürchtet, kümmerte sich eine Restauratorin.
Um den himmlischen Segen während der Rückführungsfeier bat Monsignore Anno Burghof. „Wer hätte das Marienlob und den kirchlichen Weiheakt nach 40 Jahren trefflicher vornehmen können als er?“, liest man in dem Bericht aus Kreuzweingarten.
„Er war ehemaliger Schüler von Prälat Oberstudienrat Weyer, der die feierliche Ersteinweihung vorgenommen hatte. Als Vernicher – und damit ebenfalls Erftanwohner von Kindesbeinen an – war Msgr. Burghof mithin doppelt prädestiniert, die Segnung vorzunehmen. Unterstützt wurde er hierbei trefflich von Küsterin Marlene Pohl.“
An die Flutnacht erinnert nun eine gravierte Inschrift auf dem Sockel. Die Rückkehr der Madonna werde von vielen Dorfbewohnern als Zeichen der Hoffnung für einen Neuanfang und den Wiederaufbau betrachtet, so die Kreuzweingartener, die den freudigen Anlass mit Weckmännern, belegten Brötchen, Kakao und Glühwein feierten. (ejb)