Der Bildhauer Joachim Droll zeigt seine Arbeiten in den Räumen des FzKKE in Euskirchen. Seine Figuren regen den Betrachter zum Nachdenken an.
AusstellungBildhauer lässt in Euskirchen Welten miteinander verschmelzen

In den Startlöchern zu einer neuen Welt hofft „Die aus dem Schatten Tretende“ auf mehr Rechte für die Frau. Joachim Droll hat die Skulptur geschaffen.
Copyright: Cedric Arndt
Beim Betreten eines Ateliers oder einer Galerie in eine andere Welt einzutauchen, die den Gedanken und Gefühlen des Kunstschaffenden entspringt, ist für viele Kulturfreunde keine Seltenheit. Künstler Joachim Droll geht bei diesem Spiel der Verschmelzung zweier Welten in seiner aktuellen Ausstellung in den Räumen des Förderkreises zeitgenössischer Kunst Kreis Euskirchen (FzKKE) sogar noch einen Schritt weiter.
Dort präsentiert der Bildhauer eine Auswahl an Figuren und anderen plastischen Darstellungen, die die gezeigten Akteure auf ihrer Reise zwischen den Ebenen begleitet und Betrachtern einen Einblick in die dabei gesammelten Erfahrungen erlaubt. „Mein oberstes Ziel ist es, Besucher dieser Ausstellung mit meinen Figuren zum Nachdenken anzuregen“, betonte Joachim Droll während der Vernissage.
Titel lassen viel Raum für Interpretationen
Daher seien auch die Titel der einzelnen Werke niemals zu geradlinig formuliert, um in allen Fällen Raum für eigene Interpretationen zu lassen. „Natürlich habe ich mir auch selbst Gedanken gemacht und die Skulpturen in diese Richtungen verfeinert, aber genau wie die Figuren selbst können auch die Überlegungen beim Betrachten miteinander verschmelzen.“

Von purer Lebensfreude und tiefen Gedanken erzählen die Werke von Joachim Droll in den Räumlichkeiten des FzKKE.
Copyright: Cedric Arndt
Dies ist beispielsweise bei Drolls Darstellung einer Frau der Fall, die in ihrer Körperhaltung an eine Starterin bei einem Wettlauf erinnern könne: „Obwohl große Teile der Person noch fest mit ihrer alten Welt verbunden sind, ragen Oberkörper, Kopf und Arme bereits darüber hinaus.“ Die Sprinterhaltung spiele zudem darauf an, dass der Übergang in die neue, dreidimensionale Ebene zwar nicht leicht, die Figur dennoch jederzeit für den Startschuss dorthin bereit sei.
Auch die Geburt kann man als Etappe und ebenfalls als eine Art Übergang ansehen.
Von einem Blick in den wolkenlosen Sternenhimmel bei Nacht, der aus Sicht von Joachim Droll zeitgleich eine kleine Ahnung von dem Ausmaß der Schaffenskraft Gottes wecken könnte, bis zu dem Abbild eines alten Wanderers, der, schon halb wieder mit dem Hintergrund verschmolzen, am Ende seines langen Weges angelangt ist, gibt der Künstler unterschiedliche Etappen des menschlichen Daseins wieder. „Auch die Geburt kann man als Etappe und ebenfalls als eine Art Übergang ansehen“, so Droll.
Alle Werke, in denen der Künstler seine eigenen Erfahrungen, aber auch Gedanken weit darüber hinaus festgehalten hat, können derzeit in den Räumlichkeiten des FzKKE, Kölner Straße 26, in Euskirchen besichtigt werden. Die Ausstellung ist nach Vereinbarung, telefonisch unter 0 22 51/55 10 0 oder per E-Mail bis Montag, 31. März, für Besucher geöffnet.