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Zahlreiche SpendenKreuzweingarten hat wieder ein Hochkreuz – Installation war knifflig

Lesezeit 3 Minuten
Das Betonkreuz hängt an einem Ladekran. Mitarbeiter der Baufirma bringen es in Position.

Die Firma Kratz stellte auf dem Burgberg oberhalb von Kreuzweingarten das neue Hochkreuz auf.

Das marode Kreuz am Burgberg ist durch ein neues Exemplar ersetzt worden. Es wiegt 2,75 Tonnen und ist sieben Meter hoch.

Auf dem Burgberg oberhalb von Kreuzweingarten steht wieder ein Hochkreuz. Es ersetzt das alte Exemplar, dessen Zustand so schlecht war, dass eine Sanierung nicht mehr sinnvoll gewesen wäre. Die Initiative, ein neues Kreuz anzuschaffen, war von einer Gruppe aus Kreuzweingarten um Hermann Josef Kesternich ausgegangen.

Kesternich gehörte zu einer Reihe von Zuschauern, als das Kreuz am Mittwoch angeliefert und aufgestellt wurde. Es besteht aus Stahlbeton, wiegt 2,75 Tonnen und ist sieben Meter hoch. Der Querbalken ist drei Meter lang. Schon das Gewicht und die Ausmaße lassen erahnen, dass die Installation kein leichtes Unterfangen war. Erst recht, weil der Standort im Hardtwald liegt, wo der Platz zum Rangieren begrenzt ist.

Die Geschichte des Kreuzes am Kreuzweingartener Burgberg begann 1852

Das erste Hochkreuz auf dem Burgberg war 1852 errichtet worden. Aus Holz gefertigt, war ihm keine lange Lebensdauer beschieden, sodass es 1906 durch eine Variante aus Eisen ersetzt wurde. Zum Schutz vor Korrosion ließ der Tuchfabrikant Bernhard Becker es 1939 mit Beton ummanteln.

Mitarbeiter der Baufirma befestigen das Kreuz am Ausleger eines Ladekrans.

Das Kreuz war auf einem Lastwagen an seinen Standort im Hardtwald gebracht worden.

Das Kreuz ist mit Ketten am Kran befestigt. Er bringt es in Position.

Das Stahlbetonkreuz schwebt an seinen Platz.

Im Laufe der Jahrzehnte nagte dennoch der Zahn der Zeit so sehr an der Konstruktion, dass Sachverständige nach Kesternichs Angaben zu einem neuen Aufbau des Kreuzes rieten. Besagte Gruppe aus dem Ort initiierte eine Spendenaktion, um diesen Vorschlag in die Tat umsetzen zu können.

Die Federführung bei dem Vorhaben übernahm die Bonner Bauunternehmung Kratz, deren Geschäftsführer Wilfried Kessel und Karl-Peter Kessel im Kreuzweingartener Schwesterort Rheder aufwuchsen und das Kreuz auf dem Burgberg seit ihrer Kindheit kennen.

In das Fundament flossen mehr als zehn Kubikmeter Beton

Gegossen wurde das neue Exemplar von der Firma Eschenauer in Plaidt. „Damit der Beton heller wird als üblich, ist er mit einer Mischung aus 70 Prozent Weißzement und 30 Prozent herkömmlichem Zement hergestellt worden“, sagte der Bauleiter der Firma Kratz, Simon Kessel, der mit seinem Vater Karl-Peter, seinem Onkel Wilfried und weiteren Mitarbeitern der Bonner Firma den Aufbau übernahm.

Das alte Kreuz war im Juli demontiert worden. Den Abbruch und vorbereitende Arbeiten übernahm die Firma Schneider Erdbau aus Harzheim. Sie machte Platz für ein neues Fundament, in das mehr als zehn Kubikmeter Beton flossen, wie Simon Kessel berichtete: „Das sind ungefähr 25 Tonnen.“

Jakob Gebertz arbeitet mit einem Hammer, während Kollegen und andere Beobachter zuschauen.

Mit Hammer und Holzkeilen richtete Jakob Gebertz den Längsbalken des Kreuzes aus.

Die Kratz-Mitarbeiter hatten das Hochkreuz auf einem Lastwagen über Waldwege an seinen Standort über dem Erfttal gebracht, der kilometerweit zu sehen ist. Mit einem 17-Meter-Ladekran ließen sie das mehr als 2700 Kilogramm schwere Kreuz vorsichtig in den für ihn vorbereiteten Köcher schweben – eine Vertiefung in einem Betonsockel.

Polier Wolfgang Floßdorf kümmerte sich mit einer Wasserwaage um die exakte Ausrichtung des Kreuzes, unterstützt von Jakob Gebertz, der den Längsbalken mit Holzkeilen in der gewünschten Position stabilisierte, bevor der Köcher schließlich in zwei Arbeitsgängen mit einem Spezialgussbeton verfüllt wurde.

Nun fehlten nur noch die neue, von den Brüdern Kessel gestiftete Sitzbank für Wanderer und Spaziergänger, die sich jetzt wieder am Kreuz niederlassen können, um den Ausblick zu genießen, sowie die Installation der Beleuchtungsanlage. Diese Aufgabe übernahm der Kreuzweingartener Elektriker Heinrich Hettinger.

Die Gesamtausgaben belaufen sich auf 35.000 Euro, wie Hermann Josef Kesternich berichtete. Ein großer Teil davon ist durch Spenden abgedeckt, die die Dorfvereine, Privatleute, die Bürgerstiftung Euskirchen und der Lions Club Euskirchen beigesteuert haben. „Wir hoffen außerdem auf eine Zuwendung durch das Land“, sagte Kesternich.


Einweihungsfeier

Feierlich eingeweiht wird das Hochkreuz am Samstag, 14. September, um 11 Uhr. Die Organisatoren empfehlen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit dem Auto kommen, die Parkplätze am Ende der Kreuzweingartener Hubertusstraße, an der Hardtburg oder an der Zufahrt Kirspenich. Von den Parkplätzen aus ist das Kreuz in 10 bis 25 Minuten zu Fuß zu erreichen.

Am Sonntag, 15. September, beginnt um 11.30 Uhr eine Festmesse in der Kirche Heilig Kreuz. Eine Kranzniederlegung am Ehrenmal und ein Frühschoppen im Brauhaus schließen sich an.