Kirche in FlamersheimLeiter der Euskirchener Musikschule gab Konzert mit seinem Bruder

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Die Brüder Christian und Daniel Wolf stehen in der evangelischen Kirche in Flamersheim.

Die Brüder Christian (l.) und Daniel Wolf gaben ein Konzert in der evangelischen Kirche Flamersheim.

Mit seinem Bruder Daniel Wolf gibt Christian Wolf Konzerte in ganz Deutschland. Nun gab's ein Heimspiel in Flamersheim.

Als Regisseur hinter oder auch Moderator auf der Bühne tritt Christian Wolf, Leiter der Musikschule Euskirchen, immer wieder in Erscheinung. Doch der Schulleiter steht auch regelmäßig selbst als Musiker auf der Bühne. Mit seinem Bruder Daniel Wolf gibt er deutschlandweit Konzerte.

Nun war das Duo in der evangelischen Kirche in Flamersheim zu Gast und begeisterte dort sein Publikum mit Kompositionen aus verschiedenen Epochen. „Im Vergleich zum Aachener Dom fällt unsere kleine Kirche natürlich etwas bescheidener aus“, meinte Moderator Erwin Schmalkoke. Den beiden Brüdern schien der Tapetenwechsel zu gefallen.

Der direkte Kontakt mit den Zuhörern ist für mich als Musiker etwas ganz Besonderes.
Christian Wolf, Leiter der Musikschule Euskirchen

Es habe einen besonderen Reiz, an solch überschaubareren Orten zu spielen, erklärte Christian Wolf: „Die kleine historische Orgel ist ein wunderschönes Instrument. Obwohl sie über deutlich weniger Register verfügt, bildet sie genau die Klangfarbe ab, die im Zusammenspiel mit der Klarinette harmoniert.“

Während Daniel Wolf auf der Empore an der Orgel Platz nahm, genoss es Christian Wolf, vor dem Altar spielen zu können: „Der direkte Kontakt mit den Zuhörern ist für mich als Musiker etwas ganz Besonderes. Man spürt viel deutlicher, dass die Geschichten und Emotionen, die man mit den Stücken erzählen möchte, auch tatsächlich ankommen.“

Christian und Daniel Wolf schrieben  Werke für ihre Instrumente um

Zusätzliche Anerkennung erhielten die Brüder auch aufgrund der Tatsache, dass sie alle ihre vorgetragenen Werke eigens für ihre Instrumente umgeschrieben hatten. „In der Zeit, in der Georg Friedrich Händels Sonate in a-Moll komponiert wurde, gab es die Klarinette noch gar nicht“, erklärte Christian Wolf: „Die Musiker der Barockzeit waren aber immer schon flexibel, und daher sind wir sicher, dass sie auch mit unserer Interpretation glücklich wären.“

Dies habe auch bei der Auswahl ihres Repertoires eine wichtige Rolle gespielt, da sich längst nicht alle Titel für das Zusammenspiel von Klarinette und Orgel eignen. „Wir haben sehr viel ausprobiert und dabei häufig gemerkt, dass es nicht passt.

Bei unserer Auswahl heute haben wir aber gespürt, dass wir den Liedern in unserer Fassung noch einmal neues Leben einhauchen können.“ Und dies ganz zur Freude des gebannt lauschenden Publikums. Stumm lächelnd und meist mit geschlossenen Augen genossen die Zuhörerinnen und Zuhörer die musikalische Zeitreise von John Dowlands „Come again“ über eine Auswahl jüdischer Klezmer-Musik bis zu Erik Saties „Première Gnossienne“.

„Auch für meine Arbeit an der Musikschule sind solche Abende von großer Bedeutung“, so Christian Wolf: „Den engsten Kontakt zur Musik hält man am besten, indem man ihn bei Konzerten selbst lebt, und an diesem Abend hatte ich glücklicherweise erneut Gelegenheit dazu.“

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