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Zochweg in EuskirchenTradition ist wichtig, Sicherheit ist wichtiger

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Wagen des Rosenmontagszugs in Euskirchen fahren durch die Wilhelmstraße. Links und rechts stehen zahlreiche Besucher.

Der Rosenmontagszug in Euskirchen zieht die Massen an. 2025 gibt es Veränderungen, die nicht alle gutheißen.

Der Rosenmontagszug in Euskirchen geht 2025 anders als bisher. Die Empörung in den Sozialen Netzwerken ist groß. Dabei haben die Organisatoren gute Gründe.

D'r Zoch kütt – aber eben anders. In Euskirchen endet der Rosenmontagszug nicht am Alten Rathaus, sondern auf dem Charleviller Platz. Wie der Festausschuss betont, haben vor allem Sicherheitsgründe zu dieser Entscheidung geführt. Die Sozialen Netzwerke präsentieren sich gerade mal wieder alles andere als sozial. Von Jeck, loss Jeck elans, dem kölschen, karnevalistisches Grundgesetz, das für Toleranz und Verständnis steht, ist da nichts zu spüren.

Tom Steinicke

Tom Steinicke

ist in der Redaktion Euskirchen für den Kreis zuständig. Zudem unterstützt er den Lokalsport, ist auf der ständigen Jagd nach Geschichten sowie als Polizeireporter unterwegs. Das Volontariat hat er in...

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Die Argumente des Festausschusses und der Rettungsorganisationen sind schlüssig. Eine Insellösung, die es im Ernstfall schwer macht, Leben zu retten, gilt es zu vermeiden. Sicherheit geht vor Tradition – immer. Und über Sicherheit lässt sich nicht diskutieren.

Es ist eher verwunderlich, warum das Thema Zugende zuvor noch nie angegangen worden ist. Es ist auch nicht so, als sei der Zugweg noch nie angepasst oder überarbeitet worden. Die Kapellenstraße ist seit Jahren raus, weil die Festwagen und Zugmaschinen größer geworden sind. Früher zogen die Jecken noch über die Emil-Fischer-Straße. Jetzt über die Gansweide. Durchaus ein Gewinn, weil der Zoch im Herzen von Euskirchen bleibt.

Egal, ob 1955, 1978 oder 2025. Der Karneval lebt von Veränderungen. Das erste weibliche Dreigestirn 2013 in Euskirchen war ein Gewinn für die Jecken, für die Karnevalisten, die ihren Horizont erweitern mussten, und auch für die Stadt selbst. Heute ist es Jeck sei dank eine Selbstverständlichkeit, dass Tollitäten weiblich, sogar divers sind. Jeck, loss Jeck elans eben.