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Gleise werden erneuertDie Bördebahn fährt zwischen Euskirchen und Zülpich nur eingeschränkt

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt die Bördebahn, die am Euskirchener Bahnhof in Richtung Düren startet.

Für fast zwei Monate wird die Bördebahn nicht zwischen Euskirchen und Düren fahren, weil an der Strecke gearbeitet wird.

Auf der Strecke der Bördebahn von Euskirchen nach Düren werden für 17 Millionen Euro die Gleise erneuert. Auch eine Elektrifizierung ist denkbar.

Nun also die Rurtalbahn zwischen Euskirchen und Düren. Auch auf der Strecke der sogenannten Bördebahn müssen sich Fahrgäste auf Sperrungen und Schienenersatzverkehr einstellen. Die Strecke der Linie RB 28 wird aufgrund von Bauarbeiten in der Zeit von Montag, 20. Januar, bis Sonntag, 16. März, in zwei Abschnitten gesperrt.

Sämtliche Fahrten werden nach Angaben der Rurtalbahn in diesen Zeitfenstern durch Schienenersatzverkehr mit Bussen (SEV) ersetzt. Aktuell kommt es bereits auf den Strecken zwischen Euskirchen und Gerolstein sowie zwischen Bonn und der Kreisstadt zu erheblichen Einschränkungen für Bahnfahrende.

Bördebahn: Gleise werden für 17 Millionen Euro erneuert

Die Sperrungen auf der Strecke der Bördebahn sind nach Angaben der Rurtalbahn notwendig, weil auf einer Strecke von rund 15 Kilometern die Gleise erneuert werden. Die Kosten dafür belaufen sich der Rurtalbahn zufolge auf rund 17 Millionen Euro.

Ab April 2025 werde zudem der Bahnhof Zülpich in den finalen Zustand gebracht. Das bedeutet: Mittelbahnsteig, Gleiserneuerung, Anpassung des Spurplans, Anpassungen bei der Signaltechnik. Hierfür sind rund 5,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt Zülpich hat ihren Teil bereits getan und den Bereich um den Bahnhof umgebaut.

Bahnlinie zwischen Euskirchen und Düren könnte elektrifiziert werden

Inzwischen stehen auch die beiden Carsharing-Fahrzeuge des Dienstleisters cambio Rheinland am Bahnhof bereit. Eigentlich sollte der Bahnhof auch seitens der Rurtalbahn bereits abgearbeitet sein. Der Abschluss des Projekts war nämlich für Ende 2024 angepeilt.

Wie groß die Gesamtkosten für das Reaktivierungsprojekt der Eifel-Bördebahn können laut Rurtalbahn aufgrund des noch abzustimmenden Ausbaustandards nicht beziffert werden. Es sei nämlich nicht auszuschließen, dass die Strecke ebenfalls elektrifiziert werde. Zudem sind weitere Maßnahmen entlang der Strecke geplant. Dazu gehören der Ausbau des Haltepunkt Rommelsheim zum sogenannten Kreuzungsbahnhof sowie die Erneuerung des Haltepunkts in Nemmenich.

Dort wird der Bahnübergang Feldlage zurückgebaut. Eine Modernisierung ist nach Angaben der Stadt Zülpich nach heutigen Standards zu teuer, würde in die Millionen gehen. Der Bahnübergang Poststraße soll bleiben und modernisiert werden. Neben neuen Ampeln und Halbschranken soll auch eine breitere Fahrbahn kommen.

Die Eifel-Bördebahn, die auch ein Ergebnis des langjährigen Einsatzes von engagierten Initiativen aus der Bevölkerung ist, ist eine echte Erfolgsgeschichte.
Alexander Barth, Pressesprecher der Rurtalbahn

Und einen Gehweg will man bauen. Denn: Der Bahnsteig wird auf die andere Seite der Schiene, also von Nemmenich aus hinter den Bahnübergang, verlegt, um den Bahnsteig zu verlängern. 90 Meter lang soll er werden. Dafür hat man aber an der aktuellen Stelle des Bahnsteiges keinen Platz. Deshalb die Verlegung. Sollten künftig längere Züge zum Einsatz kommen, müssen trotzdem alle Türen am Bahnsteig öffnen können. Zudem wird die Höhe des Bahnsteiges so angepasst, dass ein barrierefreies Ein- und Aussteigen möglich werde.

Neben neun Fahrradboxen und E-Bike-Stationen soll zudem ein Park-and-Ride-Platz mit 50 Stellplätzen am neuen Bahnsteig gebaut werden. Um das alles zu finanzieren, ist bereits eine Förderung bei Go. Rheinland beantragt. Nach Angaben der Rurtalbahn hat man sich auch noch nicht von den Vorhaben verabschiedet, in Elsig, Ülpenich, Dürscheven und Distelrath einen neuen Haltepunkt zu errichten. Im laufenden Geschäft würden des Weiteren Bahnübergänge immer wieder technisch gesichert und auf den Stand der Technik gebracht.

„Die Maßnahmen befinden sich in verschiedenen Planungsphasen, der zeitliche Ablauf ist abhängig von der Bereitstellung der Finanzierungsmittel und dem Ablauf der Genehmigungsverfahren“, sagt Alexander Barth, Pressesprecher der Rurtalbahn: „Die Eifel-Bördebahn, die auch ein Ergebnis des langjährigen Einsatzes von engagierten Initiativen aus der Bevölkerung ist, ist eine echte Erfolgsgeschichte.“

Der Bedarf an einem verlässlichen Mobilitätsangebot für die Menschen in der Region spiegele sich in den Fahrgastzahlen wider. Die langersehnte Einführung des Stundentakts 2023 trage zu diesem Erfolg maßgeblich bei, so der Pressesprecher.


Die Sperrungen der Bördebahn

Vom 20. Januar bis voraussichtlich 9. Februar ist die Strecke der Bördebahn zwischen Vettweiß-Jakobwüllesheim und Euskirchen gesperrt und vom 10. Februar bis voraussichtlich 16. März der Abschnitt zwischen Vettweiß und Euskirchen. Somit fahren in diesen Zeiträumen keine Züge von beziehungsweise nach Zülpich und Nemmenich.

Auf dem jeweiligen Ausfallabschnitt wird ein Schienenersatzverkehr (Linie SEV RB 28) eingerichtet. Der Umstieg zwischen Zug und Bus findet in Jakobwüllesheim beziehungsweise Vettweiß statt. Der Zustieg in den Bus ist in Zülpich am Bahnhof (Bussteig A) und in Nemmenich an der Haltestelle der Linie 762 (Lüssemer Straße, Nähe Ecke Philipp-Orth-Straße) möglich.


Die Fahrgastzahlen

Nach Angaben der Rurtalbahn steigen die Fahrgastzahlen auf der Strecke der Bördebahn kontinuierlich an. Im zweiten Quartal 2023 gab es demnach pro Tag (Montag bis Freitag) 650 Einsteiger. Im vierten Quartal waren es schon 1060. 2024 stellten sich die Fahrgastzahlen laut Rurtalbahn dann quartalsmäßig so dar: 1180, 1240 sowie 1260 und 1370.