Innerhalb weniger Stunden verunglücken bei Euskirchen-Großbüllesheim drei Autofahrer. Einen Unfallschwerpunkt sieht die Polizei nicht.
Hoher SachschadenDrei Unfälle innerhalb weniger Stunden am Ipas-Kreisel bei Großbüllesheim
Innerhalb von 16 Stunden haben sich am Ipas-Kreisverkehr bei Großbüllesheim drei Unfälle ereignet. In allen drei Fällen wurde der Kreisverkehr nach Angaben der Euskirchener Polizei von den Verkehrsteilnehmern „überfahren“.
Zunächst hat der Polizei zufolge am Sonntag gegen 6.15 Uhr ein 45 Jahre alter Autofahrer sein Auto am Kreisverkehr an der L210/L182 so stark beschädigt, dass es in Kuchenheim später abgeschleppt werden musste. Dort war der Mann, der laut Polizei mit 0,61 Promille unterwegs war, von den Beamten angehalten worden, nachdem er sich vom Unfallort entfernt hatte. Aufmerksame Verkehrsteilnehmer hatten das stark beschädigte Auto gesehen und dies der Polizei gemeldet.
40-jährige Autofahrerin übersieht Kreisel im Nebel
Nur wenig später hat der Euskirchener Polizei zufolge eine 40 Jahre alte Autofahrerin den Kreisverkehr am Großbüllesheimer Gewerbegebiet im dichten Nebel übersehen. Das Auto der 40-Jährigen landete in einem angrenzenden Feld. Dabei entstand laut Küpper Sachschaden an einem Verkehrsschild und am Fahrzeug. Glück im Unglück: Die Fahrerin wurde laut Polizei nur leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Kurz nach 22 Uhr ereignete sich dann der dritte Unfall am Kreisverkehr. Eine 58-jährige Frau aus Brühl verlor ebenfalls den Überblick und fuhr über den Kreisverkehr hinweg, bevor ihr Fahrzeug außer Kontrolle geriet, den Abhang hinabstürzte und sich zweimal überschlug. Mutter und Tochter (22) überstanden den Unfall unverletzt. Das Auto kam auf der Fahrerseite zum Stehen, erlitt erheblichen Schaden und musste ebenfalls abgeschleppt werden.
Ist der Kreisverkehr am Ipas ein Problem-Kreisel?
Die Euskirchener Feuerwehr war mit mehr als 30 Einsatzkräften vor Ort. Alarmiert worden waren der Löschzug 5 und die Löschgruppe Kuchenheim als sogenannte Verstärkereinheit.
War der 29. Dezember also ein Ausreißer in der Verkehrsunfallstatistik oder ist der Kreisverkehr am Ipas ein „Problem-Kreisel“? Die Führung von Unfallstatistiken obliege der örtlich zuständigen Kreispolizeibehörde, sagt Torsten Gaber, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßen NRW Regionalniederlassung Ville-Eifel: „Wir als Straßenbaulastträger werden, falls notwendig, von der Polizei über Unfälle informiert. Eigene Statistiken führen wir nicht.“
Lediglich im Rahmen der Unfallkommissionsarbeit, an der auch der Landesbetrieb beteiligt sei, erfahre die Behörde von sogenannten Unfallhäufungsstellen. „Ob die Unfallkommission des Kreises Euskirchen am Ipas-Kreisel nun tätig wird aufgrund der aktuellen Unfallsituation, muss die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Euskirchen beurteilen“, so Gaber: „Sollte die Straßenverkehrsbehörde zu dem Schluss kommen, dass man sich zusammensetzen muss, dann werden wir zu einem Ortstermin eingeladen oder das Thema wird auf die Tagesordnung der nächsten Unfallkommissionssitzung gesetzt.“
Ist der Kreisel am Ipas eventuell zu schlecht zu erkennen? „Straßenbeleuchtung ist außerorts zwar nicht üblich, aber auch nicht verboten“, sagt Pressesprecher Gaber auf Anfrage. Straßenbeleuchtung falle aber „immer in die Zuständigkeit der betroffenen Kommune, nicht von Straßen NRW.“ Im Fall des sogenannten Procter-Kreisels wäre also die Stadt Euskirchen zuständig. Sie müsste sich um Beleuchtung kümmern. „Wenn ein Autofahrer alkoholisiert ist, hilft natürlich auch keine Straßenbeleuchtung“, so Gaber.
Nach Angaben von Franz Küpper, Pressesprecher der Euskirchener Polizei, ist – zumindest derzeit – der Kreisverkehr am Ipas nicht als Unfallschwerpunkt eingestuft. Dass es dort innerhalb von nicht mal einem Tag zu drei Verkehrsunfällen gekommen ist, sei ein unglücklicher Zufall, so Küpper. Zumal alle drei Unfälle auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen seien, sagte der Polizeisprecher auf Anfrage dieser Zeitung.