EM auf RiesenleinwandEuskirchener Manfred Gottschalk organisiert das Public Viewing

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Manfred Gottschalk steht im Deutschland-Trikot auf dem Parkplatz des Baustoffhandels Bünder. Im Hintergrund ein Gabelstapler.

Dort, wo im Hintergrund der Gabelstapler steht, bauen Manfred Gottschalk und Helfer am Samstag die Riesenleinwand auf.

Die beiden Achtelfinalspiele am Samstag werden auf dem Parkplatz eines Euskirchener Baustoffhandels auf einer Riesenleinwand übertragen. 

Er kann einfach nicht ohne. Wenn eine Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaft ansteht, denkt Manfred Gottschalk an ein großes Fest. Gemeinsam soll die deutsche Mannschaft angefeuert werden, gemeinsam sollen die Tore gefeiert und im schlechtesten Fall die Gegentore betrauert werden.

Seit dem Weiterkommen der deutschen Elf nach dem zweiten Vorrundenspiel gegen die Ungarn steht fest: Auch bei diesem Turnier veranstaltet Gottschalk ein Public Viewing in Euskirchen. Wie schon während der WM 2018 in Russland in der Innenstadt auf dem Platz am Gardebrunnen und der Interkontinental-EM 2021 mit Claus Decker und Marcus Mahlberg am Office-Park. Nur die WM 2022 in Katar hat er ausgelassen, aber die fand ja auch im hiesigen Winter statt.

Vor der EM war Manfred Gottschalk das Risiko zu groß

Auch diesmal wollte er ohne ein Public Viewing auskommen. „Ich hatte mir vor fünf Monaten schon mal Gedanken gemacht, hatte aber auch wegen der Länderspiele kein gutes Gefühl und wollte das Risiko nicht mehr eingehen“, berichtet er.

Aber beim zweiten EM-Gruppenspiel zitterte nicht nur der Fußballfan Gottschalk mit, sondern auch der Veranstalter. Denn schon vor dem Spiel gegen Ungarn wurden die Planungen für ein Public Viewing konkret. Die Euphorie nach dem 5:1-Auftaktsieg der DFB-Elf gegen die Schotten ließ auch Gottschalk schwärmen – und dann erhielt er ein Angebot eines Bekannten: Er könne die am Kölner Dom abgebaute 22 Quadratmeter große Riesenleinwand mieten. Voraussetzung: Er müsse sofort unterschreiben, sonst wäre sie weg. Gottschalk sagte zu – und fieberte einen Tag später doppelt mit. Nach dem 2:0 war die Erleichterung groß.

Baustoffhandel in Euskirchen stellt die geeignete Fläche bereit

Die nächste Herausforderung war schnell vom Tisch: einen geeigneten Platz zu finden. In Fritz-Bert Rosenbaum, Geschäftsführer von H. J. Bünder, fand er schnell einen Partner. Der Baustoffhandel im Euro-Park stellt Gottschalk seinen Parkplatz zur Verfügung. Einzige Bedingung: Der Geschäftsbetrieb darf nicht gestört werden.

Deshalb wird der Samstag nicht nur für Julian Nagelsmann und seine Spieler sportlich, sondern auch für Manfred Gottschalk und sein Team. Erst um 13 Uhr, nach Geschäftsschluss bei Bünder, darf er mit dem Aufbau von Leinwand und Lautsprecheranlage beginnen. Um 17 Uhr eröffnet das Public Viewing bereits, weil bei der Planung vor dem Schweiz-Spiel nicht klar war, ob Deutschland um 18 Uhr oder 21 Uhr sein Achtelfinale bestreiten wird. „Wir zeigen dann auch Schweiz gegen Italien um 18 Uhr“, so die pragmatische Lösung.

Parkplätze gibt es bei Rewe und im Office-Park

Aber es gab ja noch mehr Planungen. Der Stadt musste er zur Genehmigung diverse Konzepte vorlegen. Das Deutsche Rote Kreuz wurde für den Sanitätsdienst engagiert. Zündorf Event-Gastronomie ist für Getränke und Imbiss zuständig. Die Mitarbeiter von Gottschalks Bauunternehmen sorgen für Aufbau und den Ablauf. Geparkt werden darf auf dem Rewe-Parkplatz am Narzissenweg, auch der Office-Park stellt 150 Plätze zur Verfügung. Die Linie 876 des Euskirchener Stadtverkehrs hält am Sparkassenzentrum. Gottschalk ist wichtig: Der Eintritt ist frei, die Bierpreise mit 3 Euro für 0,33 Liter moderat.

Der Bauunternehmer tippt auf ein 3:0 der Deutschen. Wichtiger ist ihm aber das Zusammenkommen und friedliche Feiern. Aktuell sieht es übrigens so aus, dass das Public Viewing eine einmalige Sache ist. Sollte Deutschland weiterkommen, würde der Anstoß am Freitag, 5. Juli, 18 Uhr, mit dem Geschäftsschluss bei Bünder zusammenfallen. Da ist der Aufbau unmöglich.

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