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Das Ende des Kleinen KunstraumsAnne Bergmann präsentiert ihre letzte Ausstellung in Euskirchen

Lesezeit 3 Minuten
Anne Berger sitzt an einem Tisch in ihrem Kleinen Kunstraum.

Der Kleine Kunstraum in Euskirchen schließt: Anne Bergmann am 21. Dezember 2022 bei der finalen Ausstellung.

Galeristin Anne Bergmann stellt zum letzten Mal im historischen Rathaus in Euskirchen aus – ein Rückblick auf ihr achtjähriges künstlerisches Wirken.

Mit der finalen Ausstellung „Feministisch pazifistisch antifaschistisch – weit und breit fließen lassen“ endet die Zeit des Kleinen Kunstraums am historischen Rathaus in Euskirchen. Anne Bergmann verkauft eigenen Aussagen zufolge das Haus, in dem sich der Ausstellungsraum befindet.

„Das hat auch finanzielle Gründe“, sagt sie: „Andererseits bin ich 70, fühle mich aber noch super fit und möchte gerne noch etwas anderes machen.“ Was genau das sein werde, wisse sie noch nicht. Fest stehe aber, dass sie der Region verbunden bleibe und: „Es hat bestimmt mit Kunst und Kultur zu tun.“

Euskirchen: Anne Bergmann erinnert sich an ihre erste Ausstellung

Bergmann erinnert sich noch an ihre erste Ausstellung vor acht Jahren in dem Raum: „Die erste Ausstellung war mit Inge van Kann mit ihrer Trash-Art. Das sah hier ein bisschen wie auf einem Basar aus.“ Auch bei der letzten Exhibition ist die Künstlerin nun wieder dabei – mit 14 weiteren Beteiligten.

Es sei ihr während der gesamten Zeit ein Anliegen gewesen, Kunst mit Gesellschaftskritik zu verbinden: „Ich finde, man kann politische Inhalte fast nicht besser transportieren als mit Kunst und Musik.“ Auch deshalb habe sie sich entschieden, die Zeit der Galerie mit der feministischen Ausstellung zu beenden: „Dieser Titel vereint mein gesellschaftliches Anliegen.“ Ihren Anfang habe die Exhibition mit Kunst von Krystiane Vajda genommen. „Sie ist einfach hierher gekommen und hat ihre Sachen hier installiert.“ Viele der Werke zeigen Frauen oder befassen sich mit Frieden sowie Krieg und dem daraus resultierenden Leid für Frauen.

Während sie ihre Zeit im kleinen Kunstraum Revue passieren lässt, sagt sie: „Was mich glücklich macht, ist, dass auch Leute, die vielleicht nichts mit Kunst am Hut haben, schon stehen bleiben und reingucken.“ Dennoch sei es nicht einfach, vor allem junge Menschen für Kunst, vor allem in der Region, zu begeistern. Sie finde es schade, dass sich nicht mehr junge Kunstbegeisterte in der Zeit ihres Wirkens gefunden hätten – auch etwa, um gemeinsame Projekte anzugehen. „Alleine kann ich sowas nicht länger als acht Jahre machen“, sagt Bergmann: „Ich habe alles gemacht, das hier war eine One-Woman-Show. Das wollte ich nie.“

Was sie sich für die Zukunft wünsche? „Eine Kunst in Euskirchen, die sich nicht auf dem großen Kunstmarkt bewegt.“ Das bedeute, sie wünsche sich, dass Kunst- und Kulturschaffende von behördlicher Seite stärker gefördert würden, idealerweise mit einer zentralen Kulturstätte in Euskirchen.

Neben der finalen Ausstellung, die noch bis zum Sonntag, 29. Januar, immer sonntags zwischen 15 und 18 Uhr für Besucher geöffnet ist, gibt es noch weitere Termine, bevor der Kleine Kunstraum endgültig schließt.

Am Sonntag, 8. Januar, tritt die Kölner Musikerin M. Neschen ab 15 Uhr mit ihrem Programm „Neschen - surprise, surprise“ auf. Dabei handelt es sich um eine geschlossene Veranstaltung, eine Anmeldung ist per E-Mail oder telefonisch unter 0179/4950881 möglich.

Am Sonntag, 22. Januar, findet um 15 Uhr zudem noch eine Lesung von Axel Rüdiger Westphal in den Räumlichkeiten statt.