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StilllegungDie Industriebahnstrecke in Euskirchen ist endgültig auf dem Abstellgleis

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Ein Lastwagen, der den Pützbergring befährt, kreuzt die Gleisanlage.

Die Stadt Euskirchen will das Industriegleis am Pützbergring stilllegen.

Kein Bedarf mehr für das Industriegleis in Euskirchen: Die Strecke soll stillgelegt werden, was den Plänen für die City Süd entgegenkommt.

Am 27. April 2008 fuhr noch einmal ein Zug über das Industriegleis in Euskirchen. Im Rahmen des Stadtfestes schickten die Rurtalbahn und der Arbeitskreis Bördebahn einen Regiosprinter im Pendelverkehr vom Bahnhof zum Obi-Betriebsgelände. Die 20-Jahr-Feier des Baumarkts war der Anlass für die kurzzeitige Reaktivierung der Bahntrasse.

Güterzüge, für die die Anlage ursprünglich gebaut wurde, waren das letzte Mal 2002 über die Gleise gerollt. 15 Jahre später beschloss die Stadt Euskirchen als Eigentümerin, einen großen Teil der 1,75 Kilometer langen Strecke stillzulegen. Sie war schon damals nicht mehr befahrbar. Weil die Nachfrage fehlte, war es aus Sicht der Stadt unwirtschaftlich, das Industriegleis, das unter anderem die Betriebsgrundstücke von Miele und Nestlé Purina touchierte, aufrechtzuerhalten.

Kein Bedarf mehr: Euskirchener Industriegleis soll verschwinden

570 Meter blieben allerdings übrig, vom Güterbahnhof bis in die Nähe des Eifelrings. Diesen Abschnitt behielt die Stadt – um im Fall der Fälle Betrieben am Pützbergring oder am Eifelring doch eine Erschließung per Bahn zu ermöglichen.

Mittlerweile ist jedoch klar, dass kein Bedarf mehr besteht. Deshalb leitet die Verwaltung nun auch die Stilllegung des letzten verbliebenen Abschnitts in die Wege. Der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr erteilte dazu seine Zustimmung, sodass das vorgeschriebene Verwaltungsverfahren beginnen kann. „Gott sei Dank, dass das Ding wegkommt“, sagte Thomas Brochhagen (SPD).

Hinter dem Euskirchener Bahnhof entstehen Parkhaus und Rathaus

Ein großer Vorteil ist, dass die Stadt nach dem Rückbau der Gleise den Pützbergring neu gestalten kann. Dies ist besonders für das Stück zwischen der Straße An der Vogelrute und der Gottlieb-Daimler-Straße von Interesse, denn dort müssen neue Abbiegespuren eingerichtet werden, wenn die Entwicklung der City Süd hinter dem Bahnhof voranschreitet. Unter anderem soll das geplante Parkhaus vom Pützbergring aus erschlossen werden.

In der City Süd entstehen außerdem das neue Rathaus und das neue City-Forum, auf der anderen Seite des Pützbergring ist ein großes Wohngebiet geplant, sodass mit einer deutlichen Zunahme des Verkehrs zu rechnen ist.

Auch Radfahrerinnen und Radfahrer werden profitieren, sobald ihr Weg nicht mehr die Gleise kreuzt. „Hier gab es in der Vergangenheit bereits verschiedentlich Unfälle“, schrieb der städtische Fachbereichsleiter Bernd Kuballa in der Sitzungsvorlage für den Bau- und Verkehrsausschuss.