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JugendkulturnachtIn Euskirchen die Leidenschaft für Bogenschießen und Boxen entdeckt

Lesezeit 2 Minuten
Ein junger und ein älterer Boxer beim Training.

Ramon Konradi (r.), hier mit Trainer Viktor Keplin, zählte mit zwei Jahren Boxerfahrung zu den erfahreneren Teilnehmern. Er genoss die zusätzliche Trainingseinheit bei der Jugendkulturnacht.

Zur Jugendkulturnacht in Euskirchen gehörte auch Sport. In der Jugendvilla standen Boxen und Bogenschießen auf dem Programm.

Ein tiefer Atemzug, die Zielscheibe fest im Blick – schon jagte der Pfeil los. Zwar traf Jonas bei seinen ersten Versuchen nicht immer ins Schwarze, entdeckte jedoch seine Leidenschaft fürs Bogenschießen. „Man kann für einen Moment alles um sich herum vergessen und sieht nur noch die Scheibe vor sich“, sagte der 16-Jährige: „Natürlich freut man sich, wenn man trifft. Und wenn ein Schuss danebengeht, freut man sich auf den nächsten Versuch.“

In mehr als 100 Städten in ganz NRW fand die Jugendkulturnacht statt, in Euskirchen beteiligte sich das Team der Jugendvilla. Zu den beliebtesten Aktivitäten zählte das intuitive Bogenschießen, wie Trainer Dennis Herat berichtete: „Dabei verzichten wir bewusst auf Visiere und technischen Schnickschnack. Stattdessen müssen die Kids beim Zielen auf ihr Bauchgefühl vertrauen. Das gibt einen richtigen Motivationsschub, wenn man trifft.“

In Euskirchen beteiligte sich die Jugendvilla an der Kulturnacht

Für den Erfolg sei die Zahl der Treffer irrelevant. Viel wichtiger sei die Möglichkeit, Neues zu entdecken: „Nicht nur beim Bogenschießen, auch bei den anderen Angeboten können die Kids entscheiden, worauf sie sich einlassen, und finden dabei vielleicht ein neues Hobby. Wenn man ihnen diese Verantwortung überlässt, ist man oft überrascht, wie selbstreflektiert sie von den Erfahrungen berichten.“

Dies sei genau das Ziel der Jugendkulturnacht, betonte auch Jugendvilla-Mitarbeiter Alexander Zimmer: „Die Jungen und Mädchen können kommen und gehen, wie sie wollen. Dabei haben sie die Möglichkeit, sich sportlich oder kreativ auszuleben oder auch einfach nur zusammenzusitzen und zu reden.“

Für den sportlichen Weg hatte sich auch Ramon entschieden, der mit Trainer Viktor Keplin Box-Sparring übte. „Es macht einfach Spaß, sich so richtig auszupowern, und ich bin eindeutig fitter geworden, seitdem ich mit dem Boxen angefangen habe“, erklärte Ramon, der seit zwei Jahren regelmäßig trainiert. „Ich probiere heute einfach alles aus und bisher hat mir alles gut gefallen.“

Auch kreativ konnte sich der Nachwuchs auszeichnen. „Die Kunst ist eine ganz großartige Möglichkeit der Freizeitgestaltung, und am Ende hat man sogar etwas Greifbares in Händen, auf das man stolz sein kann“, so Steffen Lenze von der Initiative „Kurve kriegen“, der Plastikmasken zur Gestaltung mitgebracht hatte. „Ob sich die Jugendlichen von fertigen Kunstwerken inspirieren lassen oder eigene Vorstellungen verwirklichen, ist ganz ihnen selbst überlassen.“

Auf dem Schießplatz, im Boxring oder im Kunstatelier konnten die Jugendlichen auf die Suche nach einer neuen Leidenschaft gehen, die sie über die Jugendkulturnacht hinaus begleiten kann.