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Werke der Strauss-DynastieEuropäisches Festival Orchester begeisterte in Euskirchen

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf das Europäische Festival Orchester samt Dirigenten.

Mit einer Hommage an Johann Strauss präsentierte das Europäische Festival Orchester sein Wiener Neujahrskonzert im Euskirchener Stadttheater.

Viel Beifall gab es für das Europäische Festival Orchester mit den Solisten Daniel Szeili und Netta Or im Euskirchener Stadttheater.

Gerade einmal zwei Auftritte umfasste die erste Neujahrskonzertreihe des Europäischen Festival Orchesters, das Dirigent Alexander Steinitz 2016 ins Leben gerufen hatte. Innerhalb kurzer Zeit erfreute sich das aus Musikerinnen und Musikern zahlreicher namhafter Orchester aus Nordrhein-Westfalen bestehende Ensemble stetig wachsender Beliebtheit. Dank stimmungsvoller Aufführungen erwuchs aus den vereinzelten Gastspielen zum Jahreswechsel eine kleine Tournee, und am Sonntag durften sich auch die Besucher im Stadttheater in Euskirchen über ein Wiedersehen mit der hochkarätigen Formation freuen.

„Die Musikerinnen und Musiker haben schon im vergangenen Jahr ein unbeschreibliches Feingefühl bewiesen, mit dem sie jede einzelne Passage der aufwendigen Stücke zum Leben erwecken“, schwärmte Konzertbesucherin Babette Westermann. „Die gesamte Gestaltung des Konzertes ist großartig, und auch heute bin ich wirklich begeistert von Musik und Gesang.“

Nach wenigen einführenden Worten versagte die Batterie des Mikrofons

Die ersten Klänge, die von der Bühne des Stadttheaters zu hören waren, verlangten vom Publikum jedoch zunächst eine andere Art der Konzentration als ursprünglich erwartet. Schon nach wenigen einführenden Worten versagte die Batterie des Mikrofons, und der musikalische Leiter Alexander Steinitz musste seine Moderationen ohne technische Hilfsmittel fortsetzen.

Doch auch dieses kleine Missgeschick nahm der Österreicher mit Humor. Schließlich habe es bei seinem letzten Besuch in der Kreisstadt aufgrund des gleichen Problems ebenfalls seine ganze Stimmkraft erfordert – und auch dieser Abend sei für alle Beteiligten ein voller Erfolg gewesen. „Darum wollen wir für die nächsten zweieinhalb Stunden wieder das wunderbare und lebensfrohe der Musik der Strauss-Dynastie in den Mittelpunkt heben, um uns gemeinsam an ihren Werken zu erfreuen.“

Das Foto zeigt den Solisten Daniel Szeili. Im Hintergrund ist das Orchester zu sehen.

12.01.2025 Stimmgewaltige Unterstützung erhielten die Musikerinnen und Musiker des Europäischen Festival Orchesters durch den Solisten Daniel Szeili.

Anlässlich des 200. Geburtstages von Johann Strauss, der trotz des anfänglichen Widerstandes seines gleichnamigen Vaters in dessen musikalische Fußstapfen trat, wurde das Neujahrskonzert am Sonntag mit einem Werk des gebürtigen Wieners eröffnet. Nicht nur die mitreißenden Klänge, die die Musiker ihren Instrumenten während der Ouvertüre zur Operette „Indigo und die 40 Räuber“ entlockten, sondern auch die dazugehörigen Moderationen des Dirigenten ließen die Zuhörer schnell in die Entstehungsgeschichten der Kompositionen eintauchen.

Informativ und humorvoll leitete der Dirigent durch den Abend

„Eine Besonderheit dieser Ouvertüre ist, dass sich die Textdichter niemals auf einen einheitlichen Handlungsstrang einigen konnten“, berichtete Alexander Steinitz. „Darum wurden häufig die Textdichter selbst als die 40 Räuber beschrieben, die die Handlung geplündert haben.“

Informativ und humorvoll leitete der Dirigent Musiker und Zuschauer durch einen stimmungsvollen Abend und erhielt bei den Erzählungen zudem immer wieder Unterstützung von zwei Solisten. Sopranistin Netta Or und Tenor Daniel Szeili verliehen Protagonisten wie dem „Bettelstudent“ oder der „Csárdásfürstin“ ihre Stimme und brachten den Zuhörern ihre Sorgen und Freuden auf eindrucksvolle Weise nahe.

„Natürlich hat man die meisten Stücke schon gehört, aber an solchen Abenden kann man tatsächlich das Gefühl bekommen, den Personen direkt gegenüberzustehen“, freute sich Babette Westermann. „Erneut ein sehr gelungener Auftritt eines Orchesters, das ich allen Musikfreunden nur ans Herz legen kann.“