Zum Auftakt der Karwoche standen in der Herz-Jesu-Kirche Werke von Bruckner im Mittelpunkt. Die Zuhörer spendeten lautstark Applaus.
Konzert zur PassionszeitChor und Solisten begeistern das Euskirchener Publikum
Absolute Stille herrschte in der Euskirchener Herz-Jesu-Kirche, sodass selbst die zaghaften Aufwärmübungen der Musiker im Nebenraum im gesamten Kirchenschiff zu hören waren. Gebannt erwarteten die Besucher den nächsten musikalischen Beitrag der Westdeutschen Bläsersolisten, die mit den Sängerinnen und Sängern des Chors Cappella Vocale den musikalischen Auftakt der Karwoche einleiteten.
„Wir beginnen heute die wichtigste Woche des christlichen Glaubens im gesamten Jahr“, sagte der Leitende Pfarrer Tobias Hopmann. „Den Einzug Jesu Christi in Jerusalem, das letzte Abendmahl, das Leiden und Sterben am Kreuz bis hin zu seiner Auferstehung werden wir heute in musikalischer Darstellung miterleben. Besser könnten wir gar nicht in diese Woche starten.“
Die Lotte-Josten-Stiftung Euskirchen unterstützte die Veranstaltung
Unterstützt durch die Lotte-Josten-Stiftung zur Förderung der Kirchenmusik in Euskirchen, präsentierten die Musikerinnen und Musiker eine abwechslungsreiche Auswahl an Motetten zur Passionszeit. Im Mittelpunkt des Abends standen dabei, anlässlich seines 200. Geburtstages, die Werke des österreichischen Komponisten Anton Bruckner.
„Bruckner war mir nur vom Namen her ein Begriff, ich hätte aber keines seiner Werke aus dem Stegreif nennen können“, erzählte der Konzertbesucher Herbert Winkler. „Der erste Eindruck ist aber wirklich großartig, und sowohl die Bläser als auch der Chor zeigen einen beeindruckenden Auftritt.“
Das Euskirchener Publikum honorierte die Darbietungen mit lautem Applaus
Gemessen am Applaus, mit dem die Anwesenden in der Herz-Jesu-Kirche die Akteure für jeden Musikvortrag belohnten, schienen auch die übrigen Konzertbesucher diese Meinung zu teilen. Von Johann Sebastian Bachs Trio in Es-Dur „BWV 1031“ für Flöte, Klarinette und Fagott bis zu den A-cappella-Auftritten des Chores wurde jede Darbietung mit lautstarkem Applaus honoriert.
Den krönenden Abschluss der musikalischen Feierstunde bildete ein Werk von Anton Bruckner, bei dessen „Vexilla regis“ sich Chor und Bläserensemble die provisorische Bühne rund um den Altar teilten. Gesangsstimmen, Bassetthörner und Flöten, die den gesamten Abend einzeln zu hören gewesen waren, verschmolzen zum Abschluss zu einer harmonischen Einheit, die den Konzertbesuchern die hoffnungsvolle Bedeutung des Osterfestes einmal mehr näherbrachte.
„Am Ende hat das Leben über den Tod gesiegt, hat das Licht über die Finsternis gesiegt“, sagte Pfarrer Tobias Hopmann. „Diese Botschaft vermitteln die Musikstücke am heutigen Abend, und diese Botschaft wollen wir auch in die bevorstehende Woche tragen.“