EuskirchenRazzia mit Festnahmen in Shisha-Bars und Kneipen

Die Einsatzkräfte führen einen Verdächtigen ab.
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Euskirchen – Ein großes Aufgebot an Einsatzkräften, mindestens zwei Festnahmen und jede Menge sichergestelltes Beweismaterial – das ist die vorläufige Bilanz einer Razzia in der kreisstädtischen Shisha-Bar- und Kneipen-Szene.
Gegen 19.20 Uhr schlugen die Zoll-, Polizeibeamten und Mitarbeiter des Euskirchener Ordnungsamts am Freitagabend zum ersten Mal zu. Etwa drei Dutzend Beamte der beteiligten Behörden waren im Einsatz.
Es war der Beginn einer groß angelegten Aktion. Kontrollen von Shisha-Bars sind längst Routine bei Polizei, Hauptzollamt und Ordnungsamt. Die Branche boomt, die Zahl der Bars steigt. Die Zollbeamten kontrollierten unter anderem, ob in den Läden tatsächlich versteuerter Tabak verkauft wird.
Zwei Männer festgenommen
Vor gut einem Jahr gab es bereits eine große Razzia in Euskirchener Shisha-Bars.
„Es handelt sich um eine Kontrolle der Steueraufsicht“, sagte der Einsatzleiter des Zolls am Freitagabend, nachdem die Durchsuchung der ersten Shisha-Bar abgeschlossen war. Während seine Kollegen in großen Plastikboxen Beweismaterial aus der Eingangstür zum Auto trugen, überprüften Euskirchener Polizisten die Personalien von Verdächtigen.
Nach Informationen dieser Zeitung wurden zwei Männer festgenommen. Beamte führten sie in Handschellen zu Streifenwagen, die auf der Gerberstraße abgestellt worden waren. Anschließend machten sich die Fahnder zu einer weiteren Shisha-Bar im Stadtgebiet auf.
Drogenspürhund im Einsatz
Dort hielten sich die Einsatzkräfte allerdings nur eine kurze Zeit auf. Wesentlich länger dauerte indes die Kontrolle einer Kneipe im Bereich des Alten Markts.
Zunächst durchsuchten die Beamten die Gaststätte. Nach etwa einer Viertelstunde kam ein vierbeiniger Kollege zum Einsatz – ein Drogenspürhund der Euskirchener Polizei.
Ob der Drogenspürhund fündig wurde, verrieten die Beamten nicht. Weitere Informationen zur Razzia gebe es Anfang der Woche, hieß es.
Erster Zugriff im Dezember 2017
Der Einsatz am Freitagabend war nicht der erste in Euskirchen. Bereits im Dezember 2017 sorgte eine Razzia für Aufsehen. Gegen 16 Uhr stürmten schwer bewaffnete Beamte des Zollfahndungsamts Essen in eine Shisha-Bar.
Unterstützt wurden sie dabei von Spezialkräften des Zolls und der Bundespolizei. Ermittelt wurde damals wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und der Steuerhehlerei im Bereich Rauchwaren.

In einer Kneipe in der Euskirchener Innenstadt kam ein Drogenspürhund der Euskirchener Polizei zum Einsatz.
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Zudem bestand der Verdacht, dass Angestellte der Shisha-Bar ihrer Sozialversicherungspflicht nicht nachgekommen waren – also schwarz gearbeitet hatten. Koordiniert wurde die Aktion vom Zollfahndungsamt Essen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Bonn. Die Beamten stellten nur Beweismittel sicher, verhaftet wurde niemand.
Die Ermittler durchsuchten vor gut einem Jahr allerdings nicht nur die Shisha-Bar, sondern auch die Wohnung des Eigentümers. Auch dort wurden Beweismittel gesichert. Insgesamt waren mehr als 30 Beamte im Einsatz. Die Aktion dauerte über drei Stunden. (tom)