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FußballTuS Zülpich verbessert, lässt aber zwei Punkte liegen

Lesezeit 4 Minuten
Zwei Spieler steigen zum Kopfballduell hoch, ein anderer beobachtet die Szene.

Zeigte hinten rechts eine engagierte Leistung: Johannes Püllen (M.).

Nach der Pokalniederlage zeigten sich die Zülpicher verbessert. Ganz zufrieden konnten sie nach dem 2:2 aber nicht sein.

Landesliga: TuS Chlodwig Zülpich – Germania Lich-Steinstraß 2:2 (1:1). Die große Frage im Vorfeld der Partie lautete, wie die Reaktion der Gastgeber auf das überraschende Ausscheiden im Kreispokal gegen den SV Nierfeld wohl ausfallen würde. Die Antwort: ordentlich bis gut, allerdings leicht getrübt durch ein paar Schönheitsfehler, die einem erfreulicheren Endresultat im Wege standen. Coach David Sasse war dennoch stolz auf die Leistung seiner Elf.

Das Personal der Zülpicher

Im Vergleich zum vergangenen Donnerstag gab es vier Veränderungen in der Startelf: Für Lukene Hellenthal (verletzt), Felix Faure (beruflich verhindert), Julian Eversheim und Fabian Bentata (beide Bank) spielten Lucas Carell, Thomas Leßenich, Devin Nickisch und Luca Ohrem – rein nominell sicherlich keine Verschlechterung.

Vom verbliebenen Personal aus dem Nierfeld-Spiel erhielt Constantin Pennartz einen Spezialauftrag. Er sollte den Einfluss von Germania-Spielgestalter Yannick Kuhnke auf das Geschehen reduzieren, was über weite Strecken auch gut funktionierte. Die Nummer 13 der Gäste wirkte bereits nach wenigen Augenblicken ebenso überrascht wie genervt ob des Dauerbewachers.

Dem TuS gelang ein Traumstart

Als Marlon Große nach weniger als 240 Sekunden mit einem wuchtigen Abschluss aus dem Rückraum die Führung für die rotgekleideten Zülpicher gelang, wirkte dies nach dem glück- und torlosen Pokalauftritt wie ein Befreiungsschlag. Eine sehenswerte Kombination hätte wenig später das 2:0 zur Folge haben müssen, doch Thomas Leßenichs Heber ging nicht nur am herausstürzenden Keeper Nick Jansen, sondern auch Zentimeter am rechten Pfosten vorbei und landete am Außennetz.

Der Trainer steht am Spielfeldrand und beobachtet die Begegnung.

Voll des Lobes über den Auftritt seiner Elf war David Sasse.

„Wie gegen Düren und Breinig haben wir es verpasst, den Abstand auf zwei Tore zu vergrößern. Mit einem solchen Vorsprung im Rücken spielt es sich natürlich deutlich leichter“, trauerte Sasse der vergebenen Großchance hinterher.

Die Routiniers patzen

Ähnlich wie die sportlichen Rivalen in den vergangenen Heimpartien bestrafte Lich-Steinstraß die Nachlässigkeiten des TuS sofort. Nach einem Freistoß konnte die Hintermannschaft – allen voran Robin Metternich, der den lange in der Luft befindlichen Ball nicht energisch aus der Gefahrenzone faustete, sondern ohne Wucht nach vorne prallen ließ – die Situation nicht klären und der am zweiten Pfosten lauernde Karsten Goeres durfte relativ unbehelligt zum 1:1 einschieben (15.).

Auch beim zweiten Gegentreffer leisteten die Zülpicher gewaltige Unterstützung. Der kurz zuvor eingewechselte Alex Ems ging nahe dem Strafraumeck ohne Not viel zu ungestüm in das direkte Duell mit David Rank und verursachte dadurch einen Elfmeter, den Kuhnke souverän zum Endstand verwandelte. „Ich mache Alex keinen Vorwurf, ihm fehlt einfach die Spielfrische“, kommentierte Sasse die Szene.

Aufsteiger Zülpich hatte die besseren Chancen

Nicht zum ersten Mal in dieser Saison war der Aufsteiger das Team mit den klareren Chancen. Neben Leßenich vergab auch Pennartz im zweiten Durchgang zweimal in höchst aussichtsreicher Position, wobei im zweiten Fall das Aluminium das Erfolgserlebnis verhinderte. Weitere gute Gelegenheiten durch Lucas Carell per Kopf und Luca Ohrem, der nach einem Freistoß von Nico Berekoven jedoch wenig später mit der Stirn das 2:1 erzielte (67.), fanden ebenfalls um Haaresbreite nicht ihr Ziel.

Fußballerisch hatte der Kunstrasenplatz an der Blayer Straße sicherlich schon bessere Darbietungen gesehen als die über weite Strecken der ersten Hälfte zerfahrene Partie, aber spannend blieb es bis zum Schluss, weil es den Römerstädtern in den entscheidenden Momenten nicht gelang, nachzulegen.

Deshalb waren die Gäste, die nach der Pause nur bei einigen Distanzversuchen für echte Gefahr sorgten, letztlich die Mannschaft, die mit dem Resultat eher zufrieden sein konnte. „Ich kann den Jungs nur ein Riesenkompliment machen, wie sie sich in unserer schwierigen Lage verkaufen“, lobte Sasse.

Das Fazit: Es war mehr drin

Durch die vierte Punkteteilung im siebten Saisonauftritt – der dritten auf eigener Anlage – bleibt der Liganeuling zu Hause ungeschlagen und hat jetzt zehn Zähler auf dem Konto. Angesichts der weiter angespannten Personalsituation (auch gegen Lich-Steinstraß lag die Zahl der Ausfälle im zweistelligen Bereich) ein absolut beachtliches Abschneiden für einen Aufsteiger.

Und dennoch überkam einen als neutraler Zuschauer das Gefühl, dass an diesem Nachmittag wesentlich mehr drin gewesen wäre.