Bessenichs Schlussmann Eamonn Klein macht gegen Dahlem-Schmidtheim ein tolles Fußballspiel, greift kurz vor Schluss aber daneben.
Fußball-BezirksligaEin Torwartfehler entscheidet das Derby zwischen Dahlem und Bessenich
SG Dahlem-Schmidtheim – SV Rhenania Bessenich 4:3 (1:1). Durch den zweiten Bezirksliga-Dreier herrschte bei den Gastgebern, die den Abstand im Keller verkürzen konnten, bereits gute zwei Wochen vor Heiligabend Festtagsstimmung, während die Gäste mit einem mehr als ungemütlichen Gefühl in die Winterpause gehen. Genau wie für den Aufsteiger, der sich damit für die 1:3-Pleite im Kreispokal Anfang August revanchierte, geht es für die Rhenania ab dem Rückrundenstart am 9. März knallhart gegen den Abstieg.
Comeback nach Maß: Moritz Abels gelingen sofort zwei Treffer
Lediglich 18 Minuten benötigte Bessenichs Torjäger Moritz Abels, um eindrucksvoll zu demonstrieren, warum seine Kollegen sehnsüchtig auf die Rückkehr des Neuzugangs gewartet hatten. Von Tobias Rick zentimetergenau bedient, nahm der Mittelstürmer den Ball in vollem Tempo mit und ließ sowohl seinem Bewacher als auch Schlussmann Sören Widdau keine Chance zu effektiven Gegenmaßnahmen.
Gerade zu Beginn sorgte Abels im Angriffszentrum für Wirbel und hätte beinahe schnell einen zweiten Treffer für die in dieser Phase klar überlegenen Gäste nachgelegt. Natürlich konnte der Goalgetter das Tempo nach seiner monatelangen Verletzungspause nicht über die volle Distanz halten, blieb aber ein Unruhestifter und erzielte kurz vor Abpfiff den Ausgleich. Ein starkes Comeback.
Schlüsselszenen: Dahlem findet die Lücken in der Bessenicher Deckung
Nach dem 1:0 mussten die Akteure in den weißen Trikots den Vorsprung eigentlich ausbauen, doch Unsauberkeiten in der finalen Aktion verhinderten dies. Da die Deckung der Rhenania insgesamt zu keiner Phase einen sattelfesten Eindruck hinterließ, kamen die Gastgeber immer wieder zu Chancen. Eine davon nutzte Alex Haep im Nachsetzen zum Ausgleich, nachdem Eamonn Klein den zuvor klasse herausgespielten Angriff mit einem tollen Reflex parieren konnte.
Das Gegentor blieb nicht die letzte schlechte Aktion für die Schützlinge von Stephan Reimer vor der Pause. Weil Prince Yoka nach einem absichtlichen Handspiel die zweite Gelbe Karte erhielt, war man für die verbleibenden 52 Minuten nur noch zu zehnt. Eine schwere Hypothek, die den Gästen am Ende zum Verhängnis werden sollte.
Spieler des Spiels: Aleksandr Miller überzeugte mit viel Einsatz
Genau wie sein Teamkollege Niklas Hahn, der dieses Prädikat auch verdient gehabt hätte, war der Torschütze zum wichtigen 2:1-Führungstreffer vorne und hinten gleichermaßen präsent und warf sich erfolgreich in jeden Zweikampf. Der Lohn für so viel Einsatz war der zweite Saisonerfolg.
Spielverlauf: Bessenich zeigte Moral und holte ein 1:3 noch auf
Die 90 Minuten waren zwar kein fußballerischer Leckerbissen, aber voller intensiver Zweikämpfe und dank der auf beiden Seiten auftretenden Deckungslöcher enorm abwechslungsreich und spannend. Beide Mannschaften hatten ihre Hochs und Tiefs, wobei sich die Bessenicher durch eine intakte Moral und großen Kampfgeist Anerkennung verdienten. Auch durch den Doppelschlag der Platzherren, die durch Aleksandr Miller und Luca Caputo auf 3:1 (hier übersah der Referee zuvor ein Foul an Siggi Kunst) davongezogen waren, ließ man sich nicht aus der Bahn werfen.
Dank eines Torwartfehlers und Moritz Hartmanns technischen Fähigkeiten (66.) sowie Abels Torriecher (88.) nach einem langen Schlag von Klein in den SG-Strafraum kämpfte man sich in die Partie zurück und war dem Siegtreffer anschließend näher als das Überzahlteam, das ins Wanken geriet. Doch nachdem die beiden Torschützen bei einer Ecke hintereinander das Ziel verfehlt hatten, setzte die Heimelf den entscheidenden Konter, dem Bessenich nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Unglücklicher Schlussmann: Eamonn Klein erlebt einen Torhüter-Alptraum
Gästekeeper Eamonn Klein hatte in der Begegnung so gut wie alles richtig gemacht und mit einigen glänzenden Reaktionen und einer direkten Vorlage dafür gesorgt, dass es Sekunden vor dem Ende 3:3 stand. Auch bei der finalen Attacke des Kontrahenten war Klein zunächst auf dem Posten, ehe der Nachschuss aus dem Hinterhalt die ganze vorherige Arbeit zerstörte. Eigentlich stellte der zentral aufs Tor abgegebene Versuch von Antonio Schnichels eine leichte Übung für Klein dar, doch irgendwie fand der Ball den Weg durch die Beine ins Netz – ein Alptraum für jeden Torhüter.
Trainerstimmen: Beide Trainer sind mit ihren Teams zufrieden
„Unser Sieg ist nicht unverdient und wird uns einen Push für die Rückrunde geben“, freute sich SG-Coach Marcel Timm. „Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, wie sie den Rückstand aufgeholt hat“, so Stephan Reimer, der dem Schiedsrichterteam dagegen kein gutes Zeugnis ausstellte.