Der Aufsteiger SG Dahlem-Schmidtheim kämpft in der Bezirksliga gegen eine schier übermächtige Konkurrenz und hat meist das Nachsehen.
Fußball-BezirksligaDer Klassenerhalt der SG Dahlem-Schmidtheim wäre ein kleines Wunder
Ein Drittel der Bezirksligasaison ist vorbei, und man kann nicht behaupten, dass die vier Vertreter aus dem Kreis Euskirchen bislang für Furore gesorgt hätten. Von Liganeuling SG Dahlem-Schmidtheim hatte das zu Saisonbeginn sicherlich auch niemand erwartet. Trotz des Außenseiterstatus hatte man sich in der Eifel nach elf Spieltagen aber den einen oder anderen Punkt mehr ausgerechnet.
Mit vier Zählern belegt der Aufsteiger den letzten Platz, der Rückstand zum Nichtabstiegsrang beträgt sechs Punkte. Die Lage im Tabellenkeller könnte sich für die SG am Wochenende allerdings erheblich verbessern: Am Sonntag um 15 Uhr gastiert man beim direkten Konkurrenten VfL Sindorf, der nach dem Landesliga-Abstieg im vergangenen Jahr schon wieder um den Ligaverbleib zittern muss.
Das gibt Hoffnung: Wenn alle am Limit spielen, ist Dahlem konkurrenzfähig
Nach einem miserablen Auftakt (drei Pleiten und 2:16 Treffer aus den ersten drei Begegnungen) hat das Team von Marcel Timm seit dem Punktgewinn zu Hause gegen Elsdorf Mitte September zumindest phasenweise unter Beweis gestellt, dass es mithalten kann. Die zweite Halbzeit gegen Titelkandidat Hilal-Maroc Bergheim offenbarte, was selbst gegen einen Topverein möglich ist, wenn sich alle Akteure am oberen Leistungslevel bewegen.
Mitte Oktober gelang dann endlich der für das Selbstvertrauen und die Entwicklung der Mannschaft unbezahlbare erste Bezirksliga-Dreier – auf eigenem Platz gegen den Abstiegsrivalen Alemannia Lendersdorf. Nicht nur in diesem Vergleich, als man fünfmal ins Netz des Widersachers traf, zeigte sich das Offensivpotenzial des Teams: Talente wie Silvio Ferjani (4 Tore), Dominik Vilz (3) und Alexander Haep (2) – allesamt erst knapp über 20 – haben ihre Qualität im Angriff nachgewiesen und befinden sich gerade am Anfang ihrer Senioren-Laufbahn. Gleiches gilt für Kapitän Niklas Hahn, der sich fußballerisch vor anderen Mittelfeldregisseuren nicht verstecken muss.
Jede weitere Partie auf Verbandsniveau wird den jungen Kader voranbringen, solange die Moral intakt ist. Und bislang deutet nichts darauf hin, dass der gute Zusammenhalt, der sich durch die Aufstiege 2022 und 2024 unter der erfolgreichen Regie von Marcel Timm weiter gefestigt hat, bröckeln wird.
Das lässt zweifeln: Gegen direkte Konkurrenten sah man selten gut aus
Den Schwung des ersten Saisonsieges konnte der Neuling in den folgenden Partien nicht nutzen. Die nächsten vier Spiele gingen mehr oder weniger deutlich an die jeweiligen Gegner, wobei insbesondere die Niederlagen gegen die Klubs aus der tabellarischen Nachbarschaft (SC Wißkirchen und RW Ahrem) schmerzten.
Generell fielen die Resultate gegen die Mitbewerber um den Klassenerhalt mit Ausnahme von Lendersdorf schlecht aus. Auch gegen den SV Nierfeld und BW Kerpen stand man auf verlorenem Posten, was vor allem an der bisher äußerst verwundbaren Defensive liegt: In keinem der elf Duelle blieb die SG ohne Gegentor.
Einer der Gründe für die fehlende Stabilität ist die Situation zwischen den Pfosten, auf der keine Kontinuität eingekehrt ist. Dies ist nur bedingt die Schuld der Verantwortlichen, da auch großes Pech hinzukam. Nach der Verletzung von Stammkeeper Yannik Schmitz fiel nach der Auftaktpartie dessen Vertreter Fabian Giefer aus. Danach kam meist Nico Esser zum Einsatz, der zuletzt in der Jugend im Tor gespielt hatte und folglich nicht die Souveränität seiner Vorgänger ausstrahlen konnte. Zwischenzeitlich stand mit Sören Widdau sogar noch ein weiterer Schlussmann im Kasten, was der grundsätzlichen Abstimmung zwischen Torhüter und den Vorderleuten nicht zuträglich war.
Unter dem Strich fällt aber nicht nur auf den Defensivpositionen auf, dass die Leistungsdichte des Aufgebots der Schwachpunkt ist. Zudem fehlt es an höherklassiger Erfahrung – die bringt einzig der Trainer mit.
Ausblick: Der Klassenerhalt käme einem kleinen Wunder gleich
Der Klassenerhalt käme einem kleinen Wunder gleich, da die individuelle Klasse der Konkurrenten einfach höher ist als die des Aufsteigers. Die Schützlinge von Marcel Timm müssen bei aller Aussicht auf Weiterentwicklung in jeder Partie an ihr physisches Limit gehen, um auf der Zielgeraden vielleicht doch eine Chance zu haben. Entscheidend wird sein, ob es der Mannschaft gelingt, gegen die anderen Abstiegskandidaten zu punkten. Die erste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Sonntag.