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Nach zweieinhalb JahrenHeimsiegserie des TVP reißt gegen Rheinbach

Lesezeit 4 Minuten

Volle Hütte beim Handballfest zwischen Nachbarn: Die TVP-Fans in der Peter-Weber-Halle waren wieder lautstark.

Palmersheim – Der TV Palmersheim hat auch im vierten Saisonspiel einen Sieg verpasst. Ausgerechnet im Derby gegen den TV Rheinbach verloren die Rot-Weißen wieder ein Heimspiel. Vom 15. Februar 2020 an stand diese Serie, welche nun gerissen ist. 30:33(16:16) unterlag der TVP in der Oberliga.

Das Wichtigste zuerst

Gegen den Regionalligaabsteiger war der TVP auf Augenhöhe. Es entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Rheinbachs Erfahrung war ausschlaggebend dafür, dass sie sich die zwei Punkte holten.

Emotionsgeladenes Fest

Es herrschte eine mitreißende Stimmung in der prallgefüllten Peter-Weber-Halle, die wieder einmal zu einem Hexenkessel wurde. In Hälfte eins hatte Palmersheim kein Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen.

Lukas Königshoven und Clemens Maeser, der neun Tore erzielte, waren ab der 16. beziehungsweise 25. Minute nach jeweils zwei Zeitstrafen vorbelastet. 63 Tore, davon gleich drei spektakuläre von René Lönenbach, und eine intensive, aber faire Partie wurden den Zuschauern geboten.

Das Spiel in Kürze

Rheinbach erwischte den besseren Start (6:3). Palmersheim kam nach zwei schnellen Ballgewinnen zum Ausgleich (10:10). Rheinbach legte wieder vor (15:13), doch der TVP drehte das Spiel zum 18:16 und hielt die Führung bis in die 52. Spielminute hinein.

Jugendhandball

Personell angeschlagen

Die A-Junioren des TV Palmersheim haben auch ihr zweites Heimspiel in der Nordrheinliga verloren und stehen jetzt nach drei Spieltagen bei 2:4 Punkten. Gegen den TuS Königsdorf, eine Mannschaft mit jahrgangsälteren Spielern, setzte es eine 28:37 (14:16)-Niederlage. Der TVP-Nachwuchs ging personell angeschlagen in die Partie und so standen gerade einmal zehn einsatzfähige Spieler zur Verfügung. Gegen eine volle Bank des Gegners war nach einer starken Aufholjagd zum Ende der ersten Halbzeit hin, der Kräfteverlust im zweiten Spielabschnitt deutlich zu sehen.

Trotz Niederlage nicht unzufrieden

Trainer Albert Wipperfürth ist trotz der klaren Niederlage nicht unzufrieden. „Wir haben das umgesetzt, was wir wollten und uns nach Kräften gewehrt“, sagte der TVP-Trainer. Ihm war wichtig zu sehen, wie seine Mannschaft sich dem schnellen Umschaltspiel des Gegners gegenüber verhält und welche Ideen sie im Angriff kreiert. „Moralisch kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen, denn sie haben sich voll reingehangen“, berichtet Wipperfürth, der die Niederlage mit neun Toren Unterschied als gerechtfertigt einstuft. Er sah aber auch einen TuS Königsdorf, der sehr ideenreich und variabel auftrat und so die Palmersheimer Abwehr immer wieder gekonnt aushebelte. Da die nächste Partie beim Bergischen HC II verlegt wurde, ist Palmersheim erst wieder Ende Oktober im Einsatz und hofft, dass ein paar verletzte Spieler bis dahin zurückkehren. (roc)

Nach dem 28:27 für Rheinbach traf der Gast vorne kontinuierlich und René Lönenbach wurde zur tragischen Figur, als er zwei Siebenmeter in Folge verwarf (53. und 58.).

Das war gut

Die Stimmung in der Halle. Die Moral und der Kampfgeist des Gastgebers. Die Wurfquote aus dem Rückraum. Das Anspiel über den Kreis. Die Aktivposten des Spiels waren aus Palmersheimer Seite René Lönenbach, Clemens Maeser und Jannis Grevelding. Auf Rheinbacher Seite überzeugte Tobias Wolff mit starker Deckungsarbeit und Wurfgefahr (7 Tore).

Das war schlecht

Der Gastgeber schaffte es kaum, die Außen einzubinden und erzielte nur zwei Tore über diese Position. Die Deckungsarbeit ist noch nicht konstant genug. War die Defensive noch das TVP-Prunkstück in der vergangenen Saison, so hat man nach vier Spielen bereits 121 Gegentore kassiert.

Die Stimmen zum Spiel

Trainer Peter Trimborn: „Wir haben in der zweiten Hälfte nicht mehr so gut in der Spielfeldbreite gedeckt und den Außen zu viel Raum gewährt, dennoch stimmt die Moral in der Truppe weiterhin. Es fehlen uns noch die Abgezocktheit und das nötige Quäntchen Glück, aber irgendwann platzt der Knoten“.

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René Lönenbach: „Es ist einfach schade, da wir alles an Kampf reingeworfen haben und durch ein paar kleine Fehlern nicht mit Punkten belohnt wurden. Vor dieser unglaublichen Kulisse hat es sehr viel Spaß gemacht zu spielen, aber wir bleiben weiter sieglos.“

TV Palmersheim: Trimborn, Moritz Königshoven, Hensel (1), Fiedler (2), Winter, Schöller, Blesse, Lönenbach (10/4), Adolph (1), Schouren (1), Schneider (1), Maeser (9), Jannis Grevelding (1), Lukas Königshoven (4).