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LeichtathletikLisa Mauel vom TuS Zülpich startet bei deutscher Meisterschaft

Lesezeit 4 Minuten
Lisa Mauer beim Training des TuS Zülpich.

Fokussiert auf die deutsche Meisterschaft: Lisa Mauel. In Rostock wird sie über die 400 Meter an den Start gehen.

Die Leichtathletin Lisa Mauel vom TuS Zülpich verzichtet auf den Familienurlaub in Barcelona - und das aus gutem Grund.

400 Meter. Im Sprint. Brennende Oberschenkelmuskulatur. Erschöpfung pur. Lisa Mauel hat an dieser Qual ihren Spaß – zumindest vordergründig, zumindest dann, wenn der Erfolg stimmt. Und das war zuletzt immer wieder der Fall. So wie jüngst bei den Nordrheinmeisterschaften in Duisburg.

Dort lief die 16-jährige Zülpicherin auf den dritten Platz. Viel wichtiger war aber die Zeit: 58,81 Sekunden. Persönliche Bestzeit, Vereinsrekord und Qualifikation für die deutsche Meisterschaft in Rostock.

Dort wird die junge Athletin des TuS Zülpich nicht als einzige Sportlerin aus dem Kreis Euskirchen an den Start gehen. Auch Bastian Venker-Metarp von der LGO Euskirchen/Erftstadt hat die Quali in der Tasche. Er wird in Rostock in der 200-Meter-Distanz antreten. Die Qualifikation für Rostock hatte er mit einer Zeit von 22,91 Sekunden bereits vor der Nordrheinmeisterschaft in Duisburg in der Tasche.

Entdeckt wurde Lisa Mauel beim Chlodwiglauf in Zülpich

„Nein, ich quäle mich nicht gerne, aber die Disziplin ist eine echte Qual. Aber es ist halt einfach meins, auch wenn ich es nicht gerne mache“, sagt Lisa Mauel. Sie habe als junges Mädchen beim Schülerwettbewerb des Chlodwiglaufs teilgenommen. „Danach hat eine Sportlerin mich regelrecht zum Training des TuS Zülpich gezerrt“, sagt die Schülerin des Franken-Gymnasiums schmunzelnd. Aktuell wird Mauel, genau wie die anderen jungen Leichtathleten des TuS Zülpich, von Markus Mollek und Manfred Wollersheim trainiert.

Bibiane Wollersheim (schwarzes Shirt) und Lisa Mauel (rotes Shirt) laufen beim Training nebeneinander.

Trainieren zusammen beim TuS Zülpich: die Leichtathletinnen Bibiane Wollersheim (l.) und Lisa Mauel.

Und was nimmt man sich als Außenseiterin für die „Deutsche“ vom 21. bis 23. Juli vor? „Dabei sein ist alles. Ich freue mich auf den Wettkampf und die Erfahrungen. Wenn ich das Finale erreichen sollte, wäre das sicherlich schon eine ganz große Überraschung“, sagt Mauel, die für die Teilnahme bei der deutschen Meisterschaft auf den Familienurlaub verzichten wird. Während es für die Zülpicherin an die Ostsee geht, reist ihre Familie nach Barcelona. Frei nach Andreas Möller: Rostock oder Barcelona – Hauptsache deutsche Meisterschaft.

Bibiane Wollersheim verteidigt Hochsprung-Titel

Nicht dabei sein wird Bibiane Wollersheim, aber auch sie feierte einen tollen Erfolg bei den Nordrheinmeisterschaften. Die 18-Jährige verteidigte im Hochsprung ihren Titel aus dem Vorjahr. Doch nicht nur das: Mit übersprungenen 1,62 Meter verbesserte die Trainer-Tochter nicht nur ihre eigene persönliche Bestleistung, sondern auch den Vereinsrekord des TuS Zülpich.

Bibiane Wollersheim erzielte auch im 100-Meter-Hürden-Lauf ein gutes Ergebnis. Im Vorlauf qualifizierte sie sich mit Vereinsrekord und einer Zeit von 15,75 Sekunden locker fürs Finale. Dort blieb Wollersheim mit 15,81 Sekunden minimal unter ihrer neuen Bestzeit und ersprintete die Bronzemedaille.

Und was macht man als frisch gebackene Nordrheinmeisterin lieber? Hochsprung oder Sprint? „Eigentlich den Sprint, weil der schneller vorbei ist“, sagt die Zülpicherin mit einem Augenzwinkern.

Obwohl sie nun mit einem dualen Studium beginne, wolle sie der Leichtathletik treu bleiben. Damit wäre die 18-Jährige eine positive Ausnahme. Viele Athleten hören mit ihrem Sport auf, sobald das gewohnte Trainingsumfeld, beispielsweise wegen des Studiums, ein anderes wird. Trainer Markus Wollersheim führt noch einen weiteren Grund an, warum Jugendliche oftmals mit der Leichtathletik aufhören. „Die Sportart ist unglaublich vergleichbar. Gerade als Teenager hört man auf, wenn man sich im unteren Drittel der Leistungsspanne befindet. Darauf haben viele Jugendliche keine Lust“, sagt der TuS-Übungsleiter.


LC Euskirchen und TV Rheinbach starteten gemeinsam

Die U14 des LC Euskirchen und des TV Rheinbach haben gemeinsam an einem Team-Wettkampf in Köln teilgenommen. Als Startgemeinschaft unter dem Namen „Team Rhein-Eu“ startete man mit zwölf Athletinnen beim Team-Vorkampf der LV-Nordrhein-Region Südost und Südwest.

Trotz der starken Konkurrenz sprang der vierte Platz heraus. „Dies ist umso bemerkenswerter, da Euskirchen und Rheinbach das kleinste Einzugsgebiet aller teilnehmenden Vereine haben“, sagt Trainer Timm Ody. Und auch die Altersstruktur sei im Vergleich noch sehr jung. Von den Mädchen sei daher noch viel zu erwarten.

Das Team Rhein-Eu trat beim Wettkampf in Köln erstmals gemeinsam an. Es umfasst U14-Leichtathletinnen des LC Euskirchen und des TV Rheinbach.

Die Startgemeinschaft „Team Rhein-Eu“ zeigte beim Wettkampf in Köln gute Leistungen.

„Viele persönliche Bestleistungen konnten an diesem Tag aufgestellt werden“, freute sich der Coach. Die 4x75m-Staffel mit Esperanza Bueli-Maney, Lia Castillo Buchner, Isabella Abranches und Emma Glössner überzeugt in 42,29 Sekunden. Stark waren auch die 800m-Zeit von Hannah Elfie Kaden (2:38 Minuten), die auch eine gute Leistung im Kugelstoß zeigte, und die 60m-Hürden-Zeit von Antonie Sellmeier (10,88 Sekunden).

Auch die 800m-Zeiten von Antonie (2:42 Minuten) und Hannah Roth (2:46 Minuten) seien hervorzuheben, so Ody. Roth ist Jahrgang 2012, also noch jünger als die restliche Konkurrenz.