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Kreispokal-ViertelfinaleDie SG Houverath/Mutscheid steht vor einem historischen Spiel

Lesezeit 7 Minuten
Ein Fußballspieler tankt sich mit Ball durch mehrere Gegenspieler. Dabei hat er beide Arme erhoben.

Historischer Sieg gegen Schöneseiffen: Die SG Houverath/Mutscheid (in Blau-Gelb) steht erstmals im Viertelfinale des Pokals.

Am Sonntag finden die Viertelfinalspiele im Fußball-Kreispokal statt. Dabei kommt es auch zum Lokalderby zwischen Lommersum und Weilerswist.

SG Houverath/Mutscheid – TuS Zülpich: Der SG Houverath/Mutscheid gelang am vergangenen Sonntag Historisches. Erstmals in der Geschichte der beiden Vereine, so erzählt es Trainer Frank Müller, erreichte man das Viertelfinale des Kreispokals. Und auch wenn mit dem TuS Zülpich der schwerste anzunehmende Gegner aus dem Kreisgebiet wartet: Das Spiel am Sonntag auf dem neuen Kunstrasenplatz in Hardtbrücke dürfte jetzt schon das Spiel des Jahres für die SG sein.

„Nun sind wir wirklich der Underdog – und nehmen das auch so an“, sagt Müller. Seine Mannschaft ist nach dem Ausscheiden des Euskirchener TSC gegen Zülpich der letzte verbliebene B-Kreisligist im Wettbewerb. „Wir wollen unseren Zuschauern ein gutes Spiel liefern und es Zülpich nicht ganz so leicht machen“, sagt Müller, der aber von seinen Spielern vor allen Dingen eines verlangt: Sie sollen das Pokalspiel genießen.

Wir wollen nicht für eine Überraschung sorgen, das kann gerne auf einem anderen Platz passieren.
David Sasse

Gegner Zülpich hat sportlich keine Personalnot, dafür aber im Trainerstab. Sowohl Cheftrainer David Sasse als auch dessen Co-Trainer Frank Müller und Andreas Storb sind am Sonntag aus den unterschiedlichsten Gründen verhindert. Es kommt also auch bei Sasses Abwesenheit nicht zum Duell Frank Müller gegen Frank Müller. „Vermutlich werden unsere Kapitäne Thomas Leßenich und Georg Salmon das Ganze führen und von unserem Torwart-Trainer Gian-Luca Blatzheim und den Betreuern Ferdi Storb und André Czechan unterstützt“, erklärt Sasse.

Ein Fußballtorwart plankt am Spielfeldrand. Im Hintergrund fährt ein Mädchen auf einem Roller über eine Tartanbahn.

Planken bis zum nächsten Einsatz? Zülpichs Stammtorwart Robin Metternich hält sich als Ersatzspieler gegen den ETSC auf seine Weise fit, soll gegen Houverath aber spielen.

Sein Kader sei bis auf wenige Ausnahmen komplett. Auch Rückkehrer Alex Ems sei nach einem Jahr Verletzungspause wieder fit und hatte seine ersten Einsätze in der Zweiten. Ihm will der Trainer aber noch Zeit geben. Ansonsten werde man Gegner Houverath ernst nehmen, so wie zuvor auch schon Dollendorf-Ripsdorf und Euskirchen. „Wir freuen uns auf das Spiel. Wir wissen um die Favoritenrolle. Aber unser Ziel ist es, in den Mittelrheinpokal zu kommen, dafür müssen wir Dritter werden. Wir wollen nicht für eine Überraschung sorgen, das kann gerne auf einem anderen Platz passieren“, so Sasse.

Favoritenrolle im Erft-Derby steht auf dem Papier fest

JSG Erft 01 Euskirchen – SC Erftstadt-Lechenich: Nicht auszuschließen, dass Sasse den Kunstrasenplatz in Kuchenheim meint. Denn dort wird der – natürlich nur bei Zülpichs Weiterkommen – Halbfinalgegner seines Teams ermittelt. Und auch wenn zwischen den beiden Kontrahenten zwei Ligen Unterschied bestehen, dürfte es die absolute Favoritenrolle nur auf dem Papier geben. Denn die JSG Erft zeigte sich, besonders gegen den SV Frauenberg, in toller Form.

„Wir haben uns ganz normal nach unserem Trainingsplan vorbereitet und nicht speziell auf das, was da kommen mag“, sagt Erft-Trainer Chris Kockerols. Taktisch habe man sich allerdings etwas einfallen lassen, um auf Erftstadts variable Dreier-/Fünferkette zu reagieren. Kockerols ist ehrlich: Große Chancen rechnet er sich gegen den Landesligisten nicht aus. „Wir gehen in die Partie und wollen möglichst viel richtig machen. Beziehungsweise viel so machen, wie wir uns vorstellen, wie wir spielen wollen, und das unabhängig vom Gegner“, so Kockerols. Das seien bestenfalls viele gelungene Aktionen. Gute Ansätze gegen einen sehr guten Gegner zeigen, das sei das Ziel.

Ein Fußballer hat den Ball und dribbelt sich durch mehrere Gegenspieler hindurch.

Auch wenn Frauenbergs Marcel Kaiser hier die Gegner schwindelig spielt: Als Gewinner ging die JSG Erft 01 vom Platz.

Erftstadts Trainer Karsten Kochems weiß um die Favoritenrolle seines Teams. Aber: „Wir werden das Spiel seriös angehen, wir nehmen die JSG Erft total ernst. Wir wollen eine Runde weiterkommen, und so wollen wir auch auftreten.“ Dominanz zeigen, Ballbesitz haben, attackieren, mutig sein – das sind die Ziele, die sein Kader, der fast komplett ist, umsetzen soll. Gleichzeitig weiß er, dass die JSG Erft über gut ausgebildete junge Spieler verfügt und ein Heimspiel hat.

Der kleine Platz in Gemünd könnte für munteres Spiel sorgen

SV Nierfeld – SV Bessenich: Zu einem reinen Bezirksliga-Duell kommt es auf dem Sportplatz des SV Nierfeld. Wer hier die Nase vorn hat? Da wollen selbst die Verantwortlichen keine klare Prognose abgeben.

„Spielerisch dürfte Bessenich uns überlegen sein“, sagt Nierfelds Trainer Dirk Scheer, „kämpferisch haben wir wahrscheinlich die etwas besseren Karten.“ Auf dem kleinen Platz rechnet er „mit einem Spiel, das rauf und runter gehen wird“ und das mit voraussichtlich vielen Torraumszenen interessant für die Zuschauer werden wird.

Unser Ziel ist es, eine Runde weiterzukommen. Wir wollen in den Mittelrheinpokal – und wer will im Halbfinale nicht gegen eine Kreisliga-A-Mannschaft spielen?
Stefan Storb

Die Platzgröße spricht auch Bessenichs Teammanager Stefan Storb an. „Das Spiel in Nierfeld auf dem kleinen Platz wird bestimmt schwieriger, als es bei uns zu Hause gewesen wäre“, so Storb. Auch wenn der Kader, im Gegensatz zu dem des Gegners, wegen Urlauben und Verletzungen nicht komplett sein wird, werde man eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen.

„Unser Ziel ist es, eine Runde weiterzukommen. Wir wollen in den Mittelrheinpokal – und wer will im Halbfinale nicht gegen eine Kreisliga-A-Mannschaft spielen?“, so Storb, der nichts gegen eine Wiederholung des Rückrundenergebnisses aus dem April hätte. Damals gewann Bessenich 5:3 in Gemünd. Allerdings sind zwei Torschützen, die für drei Tore verantwortlich waren, nicht mehr bei Bessenich. Dafür klappe die Integration der Neuzugänge hervorragend.

Nicht nur ein Kreisliga-A-Duell, sondern auch ein Gemeindederby

SSV Lommersum – SSV Weilerswist: Es ist nicht nur ein reines Kreisliga-A-Duell, das am Sonntag in Lommersum angepfiffen wird. Es ist vor allen Dingen auch ein echtes Gemeindederby. Und das ist immer etwas Besonderes. In der vergangenen Saison gewann Lommersum das Hinspiel in Weilerswist knapp mit 1:0. Das Rückspiel am drittletzten Spieltag endete 2:2. Klar ist: In einem Pokalspiel wird es definitiv einen Sieger geben, wenn nicht nach regulärer Spielzeit, dann eben nach Verlängerung oder gar Elfmeterschießen.

„Die Jungs brennen auf das Derby gegen Weilerswist“, sagt Lommersums Trainer Timo Bong. Vor vermutlich vielen Zuschauern seien seine Spieler bereit, „alles auf dem Platz zu lassen“. Und das, obwohl Lommersum den Ausfall einiger Leistungsträger zu beklagen hat. Dennoch gibt Bong das Ziel aus, eine Runde weiterzukommen, um die Chance zu wahren, am Mittelrheinpokal teilzunehmen.

Ich habe früher noch in Berlin gespielt, da gab es einige ganz harte Derbys, da bin ich gut ausgebildet.
Frederik Ziburske

„Derbys haben immer einen ganz besonderen Charakter“, weiß auch Weilerswists neuer Trainer Frederik Ziburske. „Ich habe früher noch in Berlin gespielt, da gab es einige ganz harte Derbys, da bin ich gut ausgebildet“, spricht er seine aktive Zeit unter anderem beim Köpenicker SC an. Bei seinen Spielern sei schon eine gewisse Anspannung zu verspüren, „auch wenn ich das im Pokal nicht zu hoch aufhängen möchte“.

Für ihn ist Lommersum allerdings klarer Favorit. „Die hatten in der vergangenen Saison 18 Punkte mehr und kaum Abgänge, wir hatten halt ein paar Abgänge und haben ein paar angeschlagene Spieler“, zählt Ziburske auf und meint damit Leistungsträger Felix Kortholt, dessen Einsatz fraglich ist. Mit Maik Morgen und Patrick Hinsch würden zwei Stürmer definitiv fehlen. Deshalb wolle man, so lange wie möglich, die Null halten und nicht unter die Räder kommen und dann den ein oder anderen Konter setzen, um doch eine Runde weiterzukommen.


Alle Viertelfinalspiele werden am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen

Die Runde der letzten Acht findet am Sonntag, 11. August, statt. Anstoßzeit aller Partien ist 15 Uhr. Es kommt zu folgenden Duellen:

  1. SG Houverath/Mutscheid – TuS Chlodwig Zülpich
  2. SV SW Nierfeld – SV Rhenania Bessenich
  3. JSG Erft 01 Euskirchen – SC Germania Erftstadt-Lechenich
  4. SSV Eintracht Lommersum – SSV Weilerswist.

In der kommenden Woche gibt es Kreispokal satt

In der kommenden Woche finden nicht nur die beiden Halbfinalpartien sowie das kleine und große Endspiel statt, sondern auch die erste Runde im zweiten Kreispokal 2024/25, der nach neuem System ausgetragen wird.

Die beiden Halbfinalspiele sind für Mittwoch, 19 Uhr, angesetzt. Der Finaltag findet am Sonntag in einer Woche in Dreiborn statt. Das Spiel um Platz drei wird um 13 Uhr, das Finale um 16 Uhr angepfiffen.

Bereits am Samstag jeweils um 15 Uhr startet der neue Pokal mit seiner ersten Runde und den Spielen: Dollendorf-Ripsdorf – Firmenich (Mi., 19.30 Uhr), Feytal – Oleftal (Fr., 19.30 Uhr), Inter Euskirchen – Bürvenich-Schwerfen (13.30 Uhr), Dreiborn – Billig/Veytal, Bronsfeld – Sötenich, Türk Gencligi – Satzvey, Blessem – Nöthen-Pesch-Harzheim, Dom-Esch – Füssenich-Geich, Weyer – Rinnen/Sistig/Krekel, Rotbachtal/Strempt – Schönau, Niederelvenich-Mülheim-Wichterich – TSC Euskirchen, Golbach – Marmagen-Nettersheim, Arloff-Kirspenich – Bliesheim, Metternich – Vernich, Kall – Keldenich/Scheven, Kommern – Erft (17 Uhr), Wüschheim-Büllesheim – Houverath/Mutscheid (So., 18 Uhr), Ülpenich-Nemmenich-Elsig – Roitzheim (So., 18 Uhr).