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Bezirksliga Kreis EuskirchenOmikron als Widersacher in der Vorbereitung

Lesezeit 4 Minuten

Grund zum Jubeln hatte der SV Nierfeld in der Hinrunde wenig. Er steht nur einen Platz über den Abstiegsrängen.

Kreis Euskirchen – In früheren Zeiten waren es meist Schnee und Eis, die Vereinen, Trainern und Spielern die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte erheblich erschwerten. Während die Temperaturen in diesem Winter den Fußballern bislang kaum Probleme bereiteten, war die hereinbrechende Omikron-Welle für viele Klubs mit Abstand der härteste Widersacher. Erstaunliche Unterschiede zwischen den sechs Bezirksligisten des Kreises Euskirchen, die am Wochenende ausnahmslos in die Rückrunde starten, gab es dennoch.

Euskirchener TSC

Von einer unter dem Strich durchwachsenen Vorbereitung sprach Euskirchens Trainer Hartmut Pitten, dessen Schützlinge nach dem gelungenen Auftakt gegen Türk Gencligi (4:2) noch gegen Stotzheim (5:5), Feytal (2:2) und Satzvey (6:1) antraten. „Innerhalb der Partien gab es gute und schlechte Phasen, die Konstanz fehlt uns noch“, umschrieb der sportliche Leiter seine Eindrücke vor dem Heimauftritt gegen den Hambacher SV, gegen den sich die Kreisstädter tabellarisch gesehen durchaus Hoffnungen machen dürfen.

Der ETSC (in Gelb) hat viele neue Spieler, plant aber für die Kreisliga A.

SV Frauenberg

Ebenfalls nicht zufrieden mit der Warmmachphase zeigte sich Frauenbergs Coach Sebastian Kaiser, der Mitte Januar nicht nur selbst an Corona erkrankte, sondern durchgehend immer auf mehrere in Quarantäne befindliche Akteure verzichten musste. „In den Testspielen, von denen einige ausgefallen sind, konnten wir nie mit der ersten Elf spielen. Insgesamt lief es sehr bescheiden“, lautete das Fazit des Übungsleiters, der auch beim Auftaktspiel in Welldorf-Güsten auf eine Handvoll Spieler verzichten muss.

Verbands- und Kreisebene

Die Corona-Regeln

Der Fußballverband Mittelrhein hat angesichts der Corona-Situation neue Regelungen für den Frauen- und Herrenfußball auf Verbands- und Kreisebene verfasst. Diese lauten in der Kurzfassung: Wenn mindestens vier spielberechtigte Spieler zur Isolierung oder Quarantäne (auch auf behördliche Anordnung hin) verpflichtet sind und in den vergangenen 14 Tagen an Training und Spielen teilgenommen haben, erfolgt die Absetzung des Spiels. Gleichzeitig muss eine Mannschaft nicht mehr spielfähig sein, das bedeutet, dass ihr weniger als 16 Spieler zur Verfügung stehen.

Unabhängig davon ist ein Spiel abzusetzen, wenn der Kader nach Abzug der von Isolation und Quarantäne betroffenen Spieler weniger als elf Spieler groß ist. Wie groß ein Kader ist, berechnet sich anhand der durchschnittlichen Zahl der Spieler, die auf den Spielberechtigungsbögen des jeweiligen Wettbewerbs aufgeführt wurden. Vereinswechsel, Verletzungen und Sperren bleiben unberücksichtigt. Ein abgesetztes Spiel wird grundsätzlich auf den übernächsten Mittwoch oder Donnerstag angesetzt. (ets)

TuS Mechernich

„Wir sind gut durch die Corona-Welle gekommen. Ich habe am Wochenende das Luxusproblem, aus einem sehr großen Kader die richtige Auswahl für die erste Elf zu treffen“, berichtet Mechernichs David Kremer vor dem Auswärtsspiel bei der SG Voreifel. Vor allem die Nachwuchskräfte Cedric Kratz, Tom Lengersdorf oder Thomas Stangl sowie die beiden A-Jugend-Kicker Torben Hörnchen und Pascal Weiss machten nachdrücklich auf sich aufmerksam und lassen den Coach äußerst zuversichtlich in die Zukunft blicken. „Der Verein muss sich keine Sorgen machen, wenn die etablierten Leute irgendwann ihre Laufbahn beenden.“

Aus dem Vollen schöpfen kann die TuS Mechernich (in Rot).

SV Nierfeld

Einen sehr engagierten Eindruck seines Teams gewann auch Nierfelds Dominik Peiffer, der mit Dennis Küpper vom SSV Weilerswist einen neuen Außenbahnspieler begrüßen durfte. „Wir haben unser System umgestellt und generell an der Intensität, die in der Hinrunde noch verbesserungswürdig war, gearbeitet. In den vier Freundschaftsspielen haben wir uns kontinuierlich gesteigert, auch wenn stets einige Leute ausgefallen sind“, ließ der Coach vor dem Vergleich mit Habbelrath-Grefrath verlauten.

Simon Sanduljak wechselte von Zülpich nach Sötenich.

SV Sötenich

Auch wenn die Generalprobe in Gymnich (1:6) voll daneben ging, war SVS-Trainer Christian Hammes mit dem Trainingseifer seiner Schützlinge in den letzten Wochen hochzufrieden. Mit den Neuzugängen Simon Sanduljak (Abwehr) und Christopher Bellstädt (Sturm), die beide aus Zülpich zurückkehrten, hat der Kader an Qualität gewonnen. Allerdings verletzte sich Dennis Jäckel im Skiurlaub am Oberschenkel und fällt mehrere Monate aus. „Er ist nicht nur unser Ideengeber, sondern auch enorm torgefährlich. Sein Ausfall tut uns enorm weh“, erklärt Hammes, dem zu Hause gegen Sindorf zudem die gesperrten Matko Samardzic (Rote Karte), Pascal Feyerabend und Kevin Häusler (jeweils 5. Gelbe Karte) fehlen. Die Begegnung findet wegen der bis 31. März andauernden Sperre des Rasenplatzes in Keldenich statt.

Unzufriedene Zülpicher: Jörg Schulz (l.) und Thorsten Lewin.

TuS Zülpich

Zülpichs Trainer Jörg Schulz hatte seit der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs nur wenig Grund zur Freude: viele Ausfälle, also auch keine optimale Durchführung der Übungseinheiten und keine guten Leistungen in den Duellen gegen andere Mannschaften. „Wir müssen gar nicht um den heißen Brei herumreden: In der aktuellen Verfassung werden wir keinen Angriff auf die Tabellenspitze starten können“, spricht der Übungsleiter Klartext. Vorrangiges Ziel für die zweite Saisonhälfte sei es, das beste Team im Kreis Euskirchen zu werden. Dazu beitragen will Topscorer David Sasse, der seine Karriere im Bezirksligateam nach dieser Meisterschaft beendet und die Zweite als Spielertrainer übernimmt.

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„Er ist sportlich natürlich ein Verlust, aber David ist nicht mehr der Jüngste und hat seine Entscheidung so getroffen. Ich freue mich, dass er dem Verein erhalten bleibt“, kommentierte Jörg Schulz vor der ersten Begegnung daheim gegen den Türkischen SV Düren, für die Jakob Fischer, Marcel Blum und Robin Metternich nicht zur Verfügung stehen werden.