Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Fußball-LandesligaDer TuS Zülpich verliert unnötig zu Hause gegen den 1. FC Düren II

Lesezeit 3 Minuten
Ein Fußballspieler mit einem Kopfverband versucht einen Seitfallzieher.

Trotz Kopfverband gab Zülpichs Marvin Iskra weiterhin alles. Bei diesem Seitfallzieher fehlte aber das Glück.

Der Aufsteiger vergibt zahlreiche Großchancen gegen effektive Gäste. Sorgen bereitet Marlon Große, der sich offenbar schwer am Knie verletzte.

TuS Zülpich – 1. FC Düren II 1:3 (0:1). Im Fußball zählen die Tore. Nicht die Zahl der Chancen. Nicht die Spielanteile. Nicht die schöneren Aktionen. Effektiv muss man sein, um zu gewinnen. Und deshalb stand es am Sonntag in Zülpich nach Abpfiff der Partie gegen den 1. FC Düren II 1:3 aus Sicht des TuS. Während die Gastgeber zahlreiche Großchancen nicht in Tore ummünzten, galt für die Gäste annähernd das Motto „Jeder Schuss ein Treffer“.

Die Niederlage für den Landesliga-Aufsteiger war vor allen Dingen eines: überflüssig. Besonders in der zweiten Halbzeit vergab Thomas Leßenich gleich zwei Chancen der Kategorie „100-prozentig“. Auch Julian Eversheim hätte als erste Aktion nach seiner Einwechslung beim Stand von 1:2 den Ausgleich erzielen können. Hinzu kamen auch noch gute Chancen von Devin Nickisch, Nico Berekoven und Marvin Iskra.

Marvin Iskra spielte nach blutender Wunde 70 Minuten mit Kopfverband

Überhaupt Iskra: Eigentlich wäre dessen Einsatz ein Fall für eine Heldengeschichte gewesen. Es wurde dann eher ein Drama. Der Winterpausen-Neuzugang aus Kommern gab alles – sogar sein Blut. Nach einem Zusammenprall zwischen Iskras Kopf und dem Ellbogen von Ayman Gassa erlitt der Zülpicher eine Platzwunde, die am Spielfeldrand verarztet wurde. Die restlichen rund 70 Minuten trug der 31-Jährige dann das, was Fußballer einen Turban nennen, zunächst aus rotem, später aus weißem Verband. Dennoch warf Iskra sich weiterhin in jeden Zweikampf, lief den gegnerischen Schlussmann permanent an – aber das Glück war nicht auf seiner Seite.

Ein Fußballer will den Ball am Torwart vorbeilegen, der sich ihm entgegenwirft.

Thomas Leßenich wird vom gegnerischen Torhüter am Strafraumrand gelegt. Allerdings hatte der Assistent Leßenich im Abseits gesehen, weshalb man gar nicht über Strafstoß diskutieren musste.

Und wo wir schon bei Filmgenres sind: Für Marlon Große könnte das Spiel zur Tragödie werden. Der Linksverteidiger stieß an der Seitenauslinie mit Jason Harding zusammen. Am Boden liegend kämpften beide um den Ball, dabei verletzte sich Große offenbar schwer am Knie und musste ausgewechselt werden. Als er den Platz verließ, wurde er von zwei Seiten gestützt. Ob er der nächste im Zülpicher Lazarett ist, wird eine Untersuchung zeigen.

Düren trifft jeweils dann, als Zülpich am Drücker war

Das Spiel selbst ist schnell erzählt: In der anfänglichen Abtastphase war Zülpich zunächst unstrukturiert. Iskras erwähnter Zusammenprall in der 22. Minute war dann ein Weckruf, Zülpich übernahm das Zepter. Aber genau in diese Drangphase hinein spielte Lucas Carell einen unglücklichen Rückpass, der eine Chance und die Führung für Düren brachte (39.). Torschütze Marcel Olschewski musste nach dem Tor ausgewechselt werden, als Nachwirkung eines heftigen Körpereinsatzes von Zülpichs Abwehrschranke Carell wenige Minuten zuvor.

Kurz nach Wiederanpfiff war es ein Schuss von Devin Nickisch, der immer länger wurde und, bedingt durch den Gegenwind, eine interessante Drehung vollzog und im Tor landete (50.). Das 1:2 fiel dann zu einem Zeitpunkt, zu dem der TuS 5:1 hätte führen können (78.). Der Schlusspunkt zum 1:3 ereignete sich kurz vor Spielende. Torwart Robin Metternich war bei einem Eckball mit nach vorne gegangen. Es entwickelte sich ein Dürener Konter, der vollendet wurde (90.+1).

„Wir gehen mit drei Verletzungen aus einem Spiel, das wir vorne hätten entscheiden müssen“, sagte Trainer David Sasse kurz und knapp.