AboAbonnieren

Fußball-BezirksligaNierfelds Sven Pohl wird zum Mann des Sechs-Punkte-Spiels

Lesezeit 6 Minuten
Nierfelds Sven Pohl passt, umzingelt von Gegenspielern, den Ball.

Mit zwei Volleytreffern avancierte Nierfelds Sven Pohl zum Matchwinner gegen Voreifel.

Der SV Nierfeld gewinnt das Kellerduell gegen die SG Voreifel. Matchwinner wurde Sven Pohl, der zwei sehenswerte Volleytore erzielte.

SV SW Nierfeld – SG Voreifel 3:1 (1:1). Angesichts der Vielzahl an Chancen, die sich beiden Teams im Kellerduell boten, grenzte es schon an ein Wunder, dass im Laufe der 90 Minuten lediglich vier Tore fielen. Ein Akteur war dabei mit sehr sehenswerter Technik für die Hälfte der erfolgreichen Abschlüsse verantwortlich – Nierfelds Sven Pohl.

Bevor der Angreifer Mitte des ersten Durchgangs zur verdienten Führung einschoss, hatten er und seine Kollegen schon mehrfach die Gelegenheit verpasst, das 1:0 zu erzielen. Die Hausherren legten mit großer Entschlossenheit los und erhielten von den hinterherlaufenden Verteidigern der Gäste selbst im Strafraum erstaunlich viel Platz, ohne diesen nutzen zu können.

Nierfelder Offensive scheiterte an Schlussmann Niklas Maubach

Verantwortlich dafür, dass es zunächst torlos blieb, war zudem Schlussmann Niklas Maubach, der als einziger Gästeakteur sofort auf Betriebstemperatur war und seiner emotionalen – und für alle Außenstehenden gut zu verstehenden – Rede im Spielerkreis vor dem Anpfiff auch Taten folgen ließ. Der Rest der Mannschaft benötigte deutlich länger und hätte, als Noel Huschke kurz vor der Pause nach schöner Kombination zum Ausgleich abstaubte, bereits klarer zurückliegen müssen.

Nierfelds Tomas Delcio Mateus gerät nach dem Kontkt mit einem Gegenspieler ins Straucheln.

Ein ständiger Unruheherd für die Deckung der Gäste war Nierfelds Angreifer Tomas Delcio Mateus.

„Man muss festhalten, dass uns Nierfeld in der ersten Halbzeit überlegen war“, resümierte Voreifels Coach Michel Lambertz, der nach dem Seitenwechsel eine deutlich abwechslungsreichere Partie erlebte. Zunächst verpasste der immer gefährliche Tomas Delcio Mateus auf Hereingabe des ebenfalls sehr auffälligen Niclas Hampel den zweiten SVN-Treffer, ehe die SG gleich dreimal ziemlich frei vor dem Gehäuse von Tobias Pessara auftauchte, die Möglichkeiten jedoch kläglich vergab. Ganz anders Sven Pohl, der sich den Ball auf Flanke von Mateus mit der Brust vorlegte und ihn dann volley rechts unten versenkte.

Nierfeld marschierte auch nach dem 3:1 noch munter nach vorne

Nur 120 Sekunden später krönte dann der Vorlagengeber selbst seinen starken Auftritt mit dem Kopfball zum 3:1. Wirklich Ruhe kehrte danach allerdings noch nicht ein, weil zum einen Jonas Küpper zweimal das vierte Tor verpasste und die Nierfelder zum anderen trotz der Führung munter nach vorne marschierten, was den Gästen noch einige aussichtsreiche Gelegenheiten bescherte – letztlich ohne Erfolg.

Nierfelds Jonas Küpper nimmt artistische den Ball an.

Vergas lediglich, sich mit einem Tor für seine Leistung zu belohnen: Nierfelds Jonas Küpper.

„Wir machen vorne die Chancen nicht und kassieren hinten zu leichte Gegentore. Es ist eine bittere, aber verdiente Niederlage“, lautete das Fazit von Lambertz. Für seinen Kontrahenten Dirk Scheer war der Auftritt seiner Schützlinge rundum überzeugend: „Ich möchte niemanden herausheben, weil alle ihre Aufgabe hervorragend erfüllt haben. Jetzt liegen wir absolut im Soll“, freute sich der Coach.


Bessenich muss trotz guter Leistung lange zittern

FC Viktoria Birkesdorf – SV Rhenania Bessenich 2:2 (0:0). Obwohl die Gäste laut Einschätzung von Teammanager Frank Marwitz ihre mit Abstand beste Saisonleistung zeigten, hätten sie um ein Haar ohne Zählbares die Heimreise angetreten. Denn unmittelbar vor dem Abpfiff führte die Viktoria mit 2:1 – für den Bessenicher Verantwortlichen ein Rätsel. „Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir klar am Drücker und hatten ein Chancenplus von 7:1, machen aber zu wenig daraus. Auch aus der Kabine sind wir mit einem guten Gefühl und viel Dynamik gekommen“, berichtete Marwitz, der nach einer Stunde endlich den entscheidenden Durchbruch sah.

Auf Vorarbeit von Nuri Yasar erzielte Nico Heuser das überfällige 1:0, das jedoch nur eine Viertelstunde Bestand hatte. Stamatis Chouliaras nutzte einen Ballverlust der Rhenania zum Ausgleich. In der Endphase schien sich dann alles zuungunsten der Gäste zu wenden. Yasar scheiterte zunächst mit einem Strafstoß an FC-Keeper Philipp Müller, ehe der Japaner Yuuki Fukui die Partie komplett auf den Kopf stellte.

Doch Bessenich rannte weiter an und wurde in der Nachspielzeit nach einem Foul an Siggi Kunst mit einem zweiten Elfmeterpfiff belohnt. Diesmal nahm sich Harun Pindzo der Sache an und verwandelte zum 2:2-Endstand. „Die Einstellung der Mannschaft hat gestimmt. Überragend war aus meiner Sicht Samson Sayongo, der seine Leistung mit einem tollen Alleingang aus der eigenen Hälfte fast mit einem Treffer gekrönt hätte“, so Marwitz.

Aus dem Flieger aufs Spielfeld – Ben Bungart trifft dreifach für die JSG Erft

JSG Erft 01 – SV Weiden 5:5 (1:3). Eine emotionale Achterbahnfahrt aus dem Lehrbuch erlebte Erfts Coach Stephan Reimer, dessen Elf nach 51 Minuten eigentlich schon am Boden lag. Da war gerade das 4:1 für die Gäste gefallen. Doch Ben Bungart, dem bereits das zwischenzeitliche 1:2 gelungen war, verkürzte im direkten Gegenzug, und nach weiteren erfolgreichen Abschlüssen von Leo Richerzhagen und Arber Jashanica stand es eine Viertelstunde vor Schluss plötzlich 4:4. „Das Momentum war klar auf unserer Seite und Weiden eigentlich stehend k.o., doch dann verlieren wir hinten durch ein völlig unnötiges Dribbling den Ball und liegen aus dem Nichts wieder hinten“, schilderte Reimer seine Eindrücke.

Dass ausgerechnet Ben Bungart, der erst um 13 Uhr aus dem Flieger gestiegen und dann zum Sportplatz gefahren war, um nach seiner frühen Einwechslung mit seinem dritten Treffer in der 90. Minute für die Punkteteilung zu sorgen, passte zu der an Kuriositäten reichen Begegnung. „Wenn du so deutlich hinten liegst und ein Unentschieden holst, stimmt die Moral auf jeden Fall. Auf der anderen Seite musst du auch mal wieder ein Spiel gewinnen“, war Reimer hin- und hergerissen.

Zülpicher Rotationsspieler nutzen ihre Bewährungschance

TuS Chlodwig Zülpich – Rhenania Lohn 8:1 (6:0). Mal wieder wirbelte David Sasse seine Startformation kräftig durcheinander, mal wieder nutzten die neu ins Team rotierten Akteure ihre Bewährungschance ganz nach dem Gusto des Trainers. Beispielsweise Manuel Macherey, der für den geschonten Dominik Spies im Angriff auflief und sein viertes Tor im vierten aufeinanderfolgenden Spiel erzielte. Oder Nico Berekoven, dem nach längerer Verletzungspause ebenfalls ein, noch dazu sehr sehenswerter, Treffer per Schlenzer glückte.

Schon zur Halbzeit war dank der weiteren Erfolge von Luca Ohrem (2), Thomas Leßenich und Marco Weinhold, der später auch den 8:1-Endstand besorgte, alles in trockenen Tüchern. Im zweiten Abschnitt ließen die Zülpicher dann Gnade walten und legten nur noch durch Georg Salmon auf 7:0 nach, ehe Lohn aus stark abseitsverdächtiger Position den Ehrentreffer markierte. „53 Tore nach zwölf Spieltagen zeigen, dass wir Offensivfußball bieten möchten. Dass wir unsere zahlreichen Ausfälle bislang so gut kompensieren konnten und alle regelmäßig abliefern, freut mich ungemein“, sagte Sasse.

Unerfahrenheit wird Wißkirchen zum Verhängnis

GW Brauweiler – SC Wißkirchen 3:1 (2:1). Nach einer völlig verschlafenen Anfangsphase, aus der ein Zwei-Tore-Rückstand resultierte, kamen die Gäste, die wieder einmal von zahlreichen Zuschauern aus dem Dorf unterstützt wurden, beinahe mit dem Pausenpfiff zum Anschlusstreffer. Erjon Hoxhaj war per Freistoß aus etwa 20 Metern erfolgreich.

„In einer Phase, als der Ausgleich in der Luft lag, ist uns unsere Unerfahrenheit zum Verhängnis geworden. Man kann es auch so formulieren: Brauweiler hat es einfach clever gemacht“, erklärte SC-Trainer Kevin Greuel. Nach dem dritten Gegentor war die Begegnung zugunsten des Spitzenteams entschieden. „Wenn man vom Duell gegen Elsdorf absieht, als wir wirklich schlecht waren, haben wir heute gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt.“