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Fußball-BezirksligaEin zunächst zähes Derby zwischen Bessenich und der JSG Erft 01

Lesezeit 3 Minuten
Ein Fußballspieler schießt zwischen zwei Verteidigern hindurch. Einer von ihnen dreht dem Schützen den Rücken zu.

Auffälligster Bessenicher, nicht nur wegen seiner zwei Tore, war Manuel Spies, der hier allerdings noch scheitert.

Der Gastgeber aus Bessenich erinnert sich früher an die Werte des Fußballs als Aufsteiger JSG Erft 01, dessen Auftritt zu lethargisch wirkte.

SV Rhenania Bessenich – JSG Erft 01 Euskirchen 4:1 (1:0). „Haben wir in der ersten Halbzeit ein gutes oder ein schlechtes Kreisliga-A-Spiel gesehen?“, fragte Bessenichs Trainer Artur Mezler Teammanager Frank Marwitz. Der Hohn war berechtigt: Die ersten 35 Minuten dieses Derbys zwischen der Rhenania und der JSG Erft 01 hatten mit Bezirksliga-Fußball tatsächlich wenig am Hut. Viele Ballverluste auf beiden Seiten, wenig Inspirierendes.

Wenn man freundlich ist, könnte man immerhin behaupten: Die beiden Mannschaften haben sich neutralisiert. So mancher Zuschauer – und für ein Derby waren es nicht sehr viele – dürfte sich gefragt haben, ob es an einem sonnigen Sonntagnachmittag nicht schönere Beschäftigungen gegeben hätte.

JSG-Abwehr bietet Nico Heuser vor dem Gegentor Geleitschutz

Zehn Minuten vor der Halbzeit erinnerten sich die Gastgeber aber daran, worum es beim Fußball geht. Und da lag der Ball auch schon im Netz der JSG, der Treffer von Nico Heuser wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. In der 40. Minute war Heuser dann der sicherste Mann in ganz Bessenich, denn die JSG-Abwehr bot ihm an der Strafraumgrenze nur Geleitschutz. Die Ablage auf Manuel Spies endete in einem Schuss, der – auch noch abgefälscht – gegen den Pfosten kullerte und von dort ins Tor prallte.

In der Halbzeitpause forderte Erfts Trainer Stephan Reimer eine Reaktion von der Mannschaft und brachte Nicolas Woywod für Rudolf Eisfeld. Das trug Früchte. In der 51. Minute war der Eingewechselte als Vorlagengeber für Arber Jashanica beteiligt: 1:1. Doch anstatt dieses Momentum zu nutzen, verfiel die Mannschaft erneut in Lethargie.

Christian Tshibumb setzt den Schlusspunkt per Elfmeter

Anders Bessenich: Der starke Spies testete zunächst die Flugfähigkeit von Erft-Schlussmann Max Vornweg, der den Distanzschuss noch aus dem Winkel fischte. Eine Minute später stieg Spies dann nach einer Ecke am höchsten und köpfte zur 2:1-Führung ein. Redouan Toumi (69.) und Christian Tshibumb per Foulelfmeter (90.) erzielten die weiteren Tore.

„In der ersten Halbzeit war es ein ganz schwaches Spiel“, griff Artur Mezler den Eingangsgedanken noch einmal auf. In der Halbzeit habe man das angesprochen. Mezler sah seine Mannschaft dann in Halbzeit zwei auch aktiver. Das galt übrigens auch für die JSG Erft.

Manuel Spies bat um den Einsatz auf der Sechser-Position

Mit dem Verhalten seiner Spieler vor dem Gegentreffer war Mezler alles andere als zufrieden, mit der Leistung von Spies oder Flügelspieler Samson Sayongo schon, obwohl er gar keinen Spieler explizit herausstellen wollte. Spies selbst, so Mezler, habe aber darum gebeten, ihn auf der Sechser-Position aufzustellen, was dann auch keine schlechte Entscheidung war. „Ich habe eine gute Leistung gesehen: Meine Jungs haben sich ruhig, sachlich und sportlich verhalten“, so Mezler.

Was sein Gegenüber Stephan Reimer zum Spiel zu sagen hatte, wird ein Geheimnis bleiben. Er wolle nicht mehr mit der Presse sprechen, so sein Kommentar.