Die Sportfreunde DHO haben gegen Schöneseiffen einen gesperrten Spieler eingesetzt. Trainer Andreas Erdmann kritisiert einen Schiedsrichter.
Kreisliga A EuskirchenDer SV Schöneseiffen ist wohl mit seinem Protest erfolgreich

Die Gelbe Karte sah hier ein Schöneseiffener. DHO-Spieler Dominik Wesling ist im Hintergrund zu erkennen. Eigentlich war er gesperrt.
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Die Vorfälle in der hektischen Schlussphase der Kreisliga-A-Partie SG Flamersheim/Kirchheim gegen die Sportfreunde DHO beschäftigen immer noch die Sportgerichtsbarkeit. Zum einen erhoben die Sportfreunde einen Rassismusvorwurf gegen einen der beiden Schiedsrichter-Assistenten. Dieser Fall wird in der kommenden Woche vor dem Verbandssportgericht in Hennef verhandelt.
Mit den Platzverweisen des Spiels beschäftigte sich nun das Kreissportgericht. In der Schlussphase der Partie hatte der Schiedsrichter gegen drei Spieler und den Trainer von DHO Platzverweise ausgesprochen. Auch DHO-Trainer Andreas Erdmann sprach nach Abpfiff von vier Platzverweisen. Allerdings trug der Schiedsrichter einen der Platzverweise, nämlich gegen DHO-Spieler Dominik Wesling, nicht ein. Die Sportfreunde setzten den Verteidiger in der Folgepartie gegen den SV Schöneseiffen ein. Das Spiel endete 2:2, den Ausgleich erzielte DHO erst in der Nachspielzeit.
DHO-Spieler soll nun für vier weitere Spiele gesperrt werden
Weil Schöneseiffen vom Platzverweis erfuhr, legte der Verein Protest gegen die Spielwertung ein und dürfte damit Erfolg haben. Nach Informationen dieser Redaktion ist zwar noch kein Urteil gefällt worden, allerdings hat das Kreissportgericht eine „Beabsichtigte Entscheidung“ versendet. Sie liegt der Redaktion vor. Als Begründung wird angegeben, dass Dominik Wesling wegen der Gelb-Roten Karte aus dem Spiel gegen Flamersheim/Kirchheim in der Partie gegen Schöneseiffen nicht spielberechtigt war.
Deshalb beabsichtigt das Kreissportgericht, das Spiel DHO gegen Schöneseiffen für die Gastmannschaft zu werten. Hinzu kommt eine Geldstrafe gegen den Verein, der nach Meinung des Sportgerichts den Spieler eingesetzt habe, obwohl bekannt gewesen sein musste, dass der Spieler gesperrt gewesen sei. Und weil gegenüber dem Kreissportgericht bewusst eine falsche Aussage zur Spielberechtigung getroffen worden sei.
Außerdem beabsichtigt das Kreissportgericht, den Spieler für vier weitere Meisterschaftsspiele zusätzlich zu seiner noch nicht abgesessenen Gelb-Rot-Sperre zu sperren. Denn Wesling lief auch vergangenen Sonntag in Mechernich auf. Laut Rechts- und Verfahrensordnung des Westdeutschen Fußballverbandes zieht ein Platzverweis eine automatische Sperre nach sich.
Video aus Kirchheim dient wohl als eines der Beweismittel
Was DHO-Trainer Andreas Erdmann sauer aufstößt: Ausgerechnet die SG Flamersheim/Kirchheim hat dem Kreissportgericht ein Beweismittel geliefert. Der Verein zeichnet seine Heimspiele zur Analyse auf Video auf und hat dem Kreissportgericht einen Ausschnitt zur Verfügung gestellt, auf dem der Platzverweis gegen Wesling zu erkennen ist. Das Video hat allerdings keinen Ton. Erdmann bezweifelt, dass die Originalaufzeichnung ebenfalls ohne Ton ist. „Flamersheim hat zum Rassismus und den Vorfällen in unserem Spiel keine Stellung bezogen, weil sie weder was gesehen noch gehört haben wollen“, so Erdmann.
Als Ursache für die Probleme sieht der DHO-Trainer nach wie vor den Schiedsrichter und sein Gespann. Erdmann, so äußerte er sich gegenüber dieser Zeitung, glaubt nicht an Zufälle und sieht eine wiederholte Bevorteilung der SG Flamersheim/Kirchheim durch den Schiedsrichter, unabhängig davon, ob er das Spiel geleitet hat oder Assistent war. „Laut Schiedsrichter hat Dominik Wesling nie einen Platzverweis erhalten“, sagt Erdmann, weshalb er den Spieler auch am Sonntag gegen Schönau einsetzen möchte.
Aufmunterung für Weilerswist von der JSG Erft und der TuS Mechernich
Die Solidarität der Fußballklubs nach dem schweren Unfall am Sonntag auf dem Sieberather Sportplatz, bei dem ein Spieler des SSV Weilerswist eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitt, ist weiterhin ungebrochen. Bereits am Montag hatte der SV Frauenberg als nächster Gegner des SSV Weilerswist intern besprochen, dass man bereit sei, das Spiel zu verschieben, teilte SVF-Trainer Sebastian Kaiser mit.
Am Mittwoch meldete sich dann der SSV bei Frauenberg und bat tatsächlich um eine Spielverlegung. Die Partie wurde zunächst auf Freitag, 25. April, terminiert, also zwei Tage vor einem Meisterschaftsspiel. Weil Frauenberg diesen Umstand für unglücklich erachtet, wollen beide Klubs nun den 28. Mai vorschlagen, wie Weilerswists Trainer Frederik Ziburske berichtete. Weiter führte er aus, dass sich der verletzte Stürmer immer noch im kritischen Zustand auf der Intensivstation befinde. Unter der Woche gab es ein Treffen der Mannschaft, an dem auch ein Seelsorger teilnahm.
Aufmunternde Worte wird es vom Spitzenreiter geben. Die JSG Erft 01 Euskirchen hat in Absprache mit der TuS Mechernich ein Banner drucken lassen, das beim Spiel beider Mannschaften am Sonntag von Jugendspielern der Klubs präsentiert werden soll.
Mechernich ist laut Kockerols aktuell die formstärkste Mannschaft
Die Partie selbst ist nicht ohne Brisanz: Mechernich hat alle drei Spiele in der Rückrunde gewonnen, die JSG Erft hat nur vier Punkte aus drei Spielen geholt. Der Vorsprung auf den TuS Zülpich II, der zu Beginn der Rückrunde noch neun Punkte betrug, ist auf vier Zähler geschrumpft.
„Die Jungs sind natürlich etwas genervt von der Tatsache, aber wir wussten, dass wir ein ganz schweres Auftaktprogramm haben werden“, sagte Erft-Trainer Chris Kockerols. Die hohe Trainingsbeteiligung habe aber gezeigt: „Da versteckt sich keiner im Schützengraben.“ Kockerols erwartet gegen die „wahrscheinlich formstärkste Mannschaft aktuell eine Reaktion“.
Zehn Tore im Nachholspiel zwischen Füssenich-Geich und Schöneseiffen
TB-SV Füssenich-Geich – SV Schöneseiffen 6:4 (3:1). Der TB-SV Füssenich-Geich hat das Kellerduell gegen den SV Schöneseiffen mit 6:4 für sich entschieden. Im torreichen Nachholspiel ging der TB-SV früh durch Jan-Phillip Hampel in Führung (8.). Doch nach einer Roten Karte wegen Unsportlichkeit von Füssenichs Cedric Braun (30.) kam Schöneseiffen in Überzahl besser ins Spiel und glich durch Timo Bornewasser aus (38.).
Noch vor der Pause spielten die Gastgeber wieder einen Abstand heraus: Can Yasin Arigan (40.) und Jakob Kutheus (45.) trafen zum 3:1. Kurz zuvor hatte Schöneseiffens Lukas Sauer Gelb-Rot gesehen. „Uns war klar, dass Schöneseiffen nach der Pause alles versuchen wird“, sagte Füssenichs Trainer Andreas Davepon.
Nach dem Wechsel erhöhte Louis Cramer per Handelfmeter auf 4:1 (52.). Felix Zimmer verkürzte (63.), Jakob Kutheus erzielte mit seinem zweiten Treffer das 5:2 (64.). Schöneseiffen kam durch zwei Treffer von Pascal Meyer (81., 83.) noch einmal heran, ehe Jannick Kölzer in der 88. Minute den Schlusspunkt setzte. Davepon zeigte sich zufrieden: „Wir haben das über die komplette Spielzeit als Mannschaft sehr gut gemacht.“ Schöneseiffens Coach Heiko Zimmer war bedient: „Leider sind wir immer der Aufbaugegner. Wir waren die erste Mannschaft, die in Roitzheim verloren hat, die erste Mannschaft, die in Füssenich verloren hat. Bitter für uns.“ (ssc)