Fußball-Kreisliga ADem SC Wißkirchen gelingt erneut das Comeback
Euskirchen-Stotzheim – SC Wißkirchen – SV Frauenberg 5:3 (1:3). Dem SV Frauenberg wäre beinahe gegen den bislang ungeschlagenen Tabellenführer aus Wißkirchen mit einer Notelf die Sensation gelungen. Doch ein Spiel dauert eben 90 und nicht 45 Minuten.
Wie war das Derby aus Sicht der Wißkirchener?
„Wir spielen Müll. Das ist Schrott“, schrien sich die Spieler von Trainer Kevin Greuel in der Halbzeitpause auf dem Weg in die Umkleidekabine auf dem Kunstrasen-Sandplatz in Stotzheim gegenseitig zu.
Die restlichen Spiele
Dreiborn holt Punkt
Den ersten Saisonpunkt holte Aufsteiger DJK Dreiborn bei Erftstadt-Lechenich II. Das Kellerduell endete 0:0.
Halbzeitführung verspielt
Eine 1:0-Halbzeitführung verspielte der SSV Lommersum zu Hause, der durch Fabian Körsgen in Führung gegangen war (45.+1). Flamersheim-Kirchheim drehte die Partie nach Treffern von Paul Doppelfeld (50.) und Yannik Ramm (55.). „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler gemacht. Die erste Hälfte war dafür richtig gut“, bilanzierte Lommersums Trainer Marc Altendorf.
Der dreifache Viltz
Stotzheims Matchwinner gegen den Euskirchener TSC war Dreifach-Torschütze Kevin Viltz (31., 70., 81.). Der Heimmannschaft gelang zwei Minuten vor Schluss das 1:3 durch Pedro Maca. „Drei wichtige Punkte, die verdient waren. Beide Mannschaften hätten noch mehr Tore schießen können“, so Stotzheims Trainer Karsten Schreiner.
Glücklicher Sieg
Der SSV Weilerswist kam im Derby gegen D-H-O zu einem glücklichen 2:0-Sieg. Fabio Müller (32.) und Sven Stanienda (86.) trafen. Vor allem im zweiten Durchgang kam D-H-O zu mehreren hochkarätigen Chancen. „Die nächsten Spiele müssen spielerisch deutlich besser werden“, sagte Weilerswists Christoph Hemmersbach.
Torhungrige Aufsteiger
Torreich waren die Spiele der Aufsteiger Erft 01 (6:3 gegen Ländchen-Sieberath) und Dahlem-Schmidtheim (4:2 bei Golbach), die ihre Plätze an der Tabellenspitze festigten. In der Abendpartie kletterte Schönau nach einem 4:2-Sieg beim neuen Schlusslicht Bliesheim auf Position sieben. (küp)
Nach acht Minuten fiel Top-Akteur Ben Decker verletzungsbedingt aus. Drei Mal griff Wißkirchens Keeper Jan Beyers hinter sich. Beim 0:1-Rückstand sahen viele Wißkirchener mangelnden Faust-Einsatz des Schlussmanns. Insgesamt ein desolater und viel zu harmloser Auftritt der Wißkirchener im ersten Durchgang. Torjäger Deniz Can Isitmen fand nicht statt. Dafür war das zwischenzeitliche 1:1 durch Erjon Hoxhaj per direktem Freistoß sehenswert (18.).
Das Blatt wendete sich nach dem Seitenwechsel deutlich: Die fitteren und durchschlagskräftigeren Wißkirchener bewiesen starke Moral und holten einen 1:3-Rückstand auf – wie schon in der Vorwoche gegen Dahlem-Schmidtheim. Dabei spielte sich der eingewechselte Ahmet Anka in den Fokus: Seinen Schuss „rettete“ Frauenbergs Daniel Klein (57.) ins eigene Tor zum 2:3. Daniel Blum traf zum 3:3 (76.) und Anka selbst besorgte die 4:3-Führung (90.). Goalgetter Isitmen vollendete in der Nachspielzeit zum 5:3 (90.+4). Am Ende war es wegen einer Energieleistung in der zweiten Halbzeit ein verdienter vierter Sieg in Folge.
Wie war das Derby aus Sicht der Frauenberger?
Bis zur Halbzeitpause war es bei „Kaiser-Wetter“ vor allem das Sebastian-Kaiser-Spiel. Ein „bitter-süßes Startelf-Comeback“, wie er später sagte. Der Spielertrainer, der nach seinem Kreuzbandriss erstmals nach elf Monaten von Beginn an spielte, erzielte einen Hattrick (15., 25., 40.). Ohnehin war der Frauenberger Chef der Dreh- und Angelpunkt seines Teams.
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Doch den Frauenbergern fehlten neun Spieler, darunter auch wichtige Stammkräfte wie Marcel Kaiser, Nico Heuser, Wesley Schleicher und die Ex-Wißkirchener Alex Rückert und Jojo Roth. Entsprechend ging den Gästen, unterstützt durch Akteure der Reserve, trotz Kampf im zweiten Durchgang die Luft aus.
Die spätere Niederlage deutete sich an. „Uns fehlten die Körner nach einer dominanten ersten Halbzeit und einem Riesenfight“, so Kaiser.
Und was gab es sonst noch Erwähnenswertes?
Das Schiedsrichter-Gespann mit Referee Fabian Wolffs und seinen jungen Assistenten Jamal Stropolo und Dennis Olschewski verdient ein Sonderlob. Sie leiteten ein hitziges und teils unruhiges Derby souverän und nachvollziehbar. Eine Rote Karte verteilte Wolffs auch: An einen Zuschauer, der den Innenraum daraufhin verlassen musste.