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Fußball-BezirksligaOffensivspektakel zwischen Wißkirchen und Voreifel

Lesezeit 3 Minuten
Zeigte offensiv seine Klasse: Ben Decker, der hier über das Bein eines Gegners springt.

Zeigte offensiv seine Klasse: Ben Decker.

Im Bezirksliga-Nachholspiel zwischen dem SC Wißkirchen und der SG Voreifel sahen die Zuschauer zehn Treffer und einen Platzverweis.

SC Wißkirchen – SG Voreifel 6:4 (2:0). Preisfrage: Was kommt dabei heraus, wenn zwei mit ihren Deckungsaufgaben extrem nachlässig umgehende Abwehrreihen und zwei genauso abschlussfreudige Angriffsformationen aufeinandertreffen? Richtig: Ein äußerst unterhaltsames Fußballspiel, an dem ob der zahlreichen Patzer ihrer Schützlinge lediglich die beteiligten Übungsleiter keinen Spaß hatten. Alle anderen waren am Ostermontag mit zehn Treffern und unzähligen Strafraumszenen bestens versorgt.

Aufreger des Spiels: Voreifel-Spieler fliegt beim Gang in die Kabine

Eine Situation, die wenig mit Fußball zu tun, dafür aber erhebliche Auswirkungen auf das folgende Geschehen hatte, ereignete sich beim Gang in die Kabine. Nachdem sich Wißkirchens Dustin Oellers und Voreifels Liridon Qorraj bereits im Laufe des ersten Durchgangs verbal nähergekommen waren, setzten die beiden Streithähne ihre Diskussion auf dem Weg in die Umkleide fort. Noch auf dem Platz zeigte Schiedsrichter Luca Povoledo der Nummer zehn der Gäste plötzlich die Rote Karte. Der Grund sei nach Auskunft des Unparteiischen die Androhung von körperlicher Gewalt gewesen.

Damit war die Situation allerdings noch nicht zu Ende, denn im Anschluss stürmte der Voreifeler wutentbrannt hinter Oellers her und konnte erst durch den Einsatz von mehreren Umstehenden im Zaum gehalten werden. Selbst nach dem Schlusspfiff wollte Qorraj den Platzverweis nicht akzeptieren und giftete in Richtung des Referees, der ankündigte, dies in seinem Bericht ebenfalls zu vermerken.

„So etwas darf einfach nicht passieren“, ärgerte sich Voreifels Coach Michel Lambertz über das Verhalten seines Spielers, der den Kollegen im Abstiegskampf fehlen wird.

Provokationen in Wort und Tat, doch es gab keinen weiteren Platzverweis

Schon lange vor der geschilderten Szene gingen beide Mannschaften in Wort und Tat nicht gerade zimperlich miteinander um, was dem Spielfluss alles andere als zuträglich war. Eine missglückte Grätsche in die Beine des Gegners hier, eine kleine Provokation durch einen Spruch dort – es war kaum verwunderlich, dass die ersten Verwarnungen nicht allzu lange auf sich warten ließen. Wesentlich erstaunlicher war dagegen die Tatsache, dass der eine oder andere Akteur die 90. Minute auf dem Feld miterleben durfte.

Streithähne unter sich: Dustin Oellers und Rotsünder Liridon Qorraj haben sich einiges zu sagen.

Streithähne unter sich: Dustin Oellers und Rotsünder Liridon Qorraj.

Unter dem Strich verlief der zweite Durchgang in dieser Hinsicht jedoch deutlich entspannter als der erste. Die Rote Karte in der Halbzeit hatte die zuvor erhitzten Gemüter offensichtlich beruhigt und die Spieler daran erinnert, dass es bei der Veranstaltung in erster Linie um fußballerische Akzente gehen sollte. Und diese lieferten die nun noch 21 Fachkräfte nach der Rückkehr auf den Hybrid-Rasen in einem Tempo, dass den Zuschauern Hören und Sehen verging.

Atemloser Schlagabtausch mit acht Toren in der zweiten Halbzeit

Nach dem in Sachen Geschwindigkeit eher gemächlich verlaufenen ersten Abschnitt, den die Heimelf dank der Tore von Timo Quast (9.) und Deniz Isitmen (41.) mit einem vermeintlich klaren Vorteil beendete, ging es in der Anfangsphase der zweiten Hälfte sofort Schlag auf Schlag.

Obwohl der SCW auch zahlenmäßig alle Trümpfe in der Hand hielt, gelang Emrah Fikaj, den die Deckung Sekunden zuvor noch ungestraft frei zum Abschluss kommen lassen hatte, das 1:2 (51.). Auch auf den unmittelbaren Konter der Platzherren in Person von Isitmen (53.) hatte Voreifel durch Florian Wirtz (56.) die passende Antwort parat. Selbst als Timo Quast das 4:2 (61.) gelungen war, gaben sich die Gäste nicht auf und verpassten ihren dritten erfolgreichen Abschluss bei Julian Eversheims Lattenschuss nur knapp.

Isitmens dritter Treffer durch einen an ihm selbst verwirkten Foulelfmeter bescherte Wißkirchen erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung (70.), was Fikaj jedoch nicht davon abhielt, weiterhin seine schier unermesslichen Freiheiten im Strafraum zu nutzen. Das 5:3 konnte die Niederlage jedoch ebenso wenig abwenden wie das 6:4, das ebenfalls auf sein Konto ging und den Schlusspunkt einer denkwürdigen zweiten Halbzeit markierte. Sekunden vorher hatte Joker Raphael Kremp das halbe Dutzend für den SC vollgemacht.