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Fußball-BezirksligaDie SG Dahlem-Schmidtheim war erst nach der Pause richtig wach

Lesezeit 6 Minuten
Drei Fußballer springen zum Kopfball hoch. Alle drei haben die Augen geschlossen.

Augen zu und durch und Glück gehabt: Bergheims Valon Maloku (M.) trifft per Kopf nur den Pfosten.

Der Aufsteiger SG Dahlem-Schmidtheim zeigte zu spät, dass er kämpferisch und auch spielerisch gegen ein Topteam mithalten kann.

SG Dahlem-Schmidtheim – Hilal-Maroc Bergheim 1:4 (1:2). 40 Minuten nahm die Partie zwischen dem Aufsteiger und dem Aufstiegskandidaten exakt den Verlauf, den man vorher als neutraler Beobachter erwarten und als Fan der Gastgeber befürchten musste. Dann gab es eine in dieser Form nicht mehr für möglich gehaltene Wende – allerdings ohne das erhoffte Happy End.

Torwart-Problematik: Nun ist auch noch Fabian Giefer verletzt

An der Tatsache, dass die Heimelf zunächst nicht in Tritt kam, hatte auch die aktuelle Situation zwischen den Pfosten einen erheblichen Anteil. Hatte der Verein auf die Verletzung von Stammkeeper Yannik Schmitz mit der Verpflichtung von Ex-Profi Fabian Giefer noch gut reagieren können, stellte der ebenfalls verletzungsbedingte Ausfall der neuen Nummer eins die Verantwortlichen vor ein Problem.

Ins Gehäuse musste mit Nico Esser schließlich ein Akteur, der zuletzt in der B-Jugend im Tor gestanden hatte und in der jüngeren Vergangenheit Feldspieler in der Reserve war. Die fehlende Wettkampfpraxis auf seiner Position machte sich dann auch schnell bemerkbar, als Esser das 0:2 mit einem Fehlpass genau in die Füße von Halil Göksu einleitete. Die anfängliche Unsicherheit konnte der Schlussmann genau wie seine Vorderleute nach der Pause ablegen und in der Endphase noch zwei starke Paraden zeigen.

Fast immer zweiter Sieger: Bergheim konnte schalten und walten

Im ersten Durchgang offenbarte sich zunächst ein Klassenunterschied zwischen den beiden Teams. Bergheim ließ den Ball locker durch die eigenen Reihen zirkulieren, ohne dabei ernsthaft gestört zu werden. Eroberte die Heimelf dann doch mal das Spielgerät, dauerte es meist nur wenige Sekunden, ehe der Ballbesitz schon wieder futsch war.

Ein Fußballer schießt einen Ball weg, sein Bein ist fast waagerecht. Ein Gegenspieler hat den Arm an dessen Trikot.

Klärt die Situation: Fabian Klimpel.

Neben der fehlenden Passsicherheit beanstandete Trainer Marcel Timm auch die mangelhafte Kommunikation seiner Schützlinge, die nach dem frühen Rückstand durch Doppeltorschütze Göksu froh sein konnten, dass Valon Malokus Kopfball am Pfosten landete. Ansonsten wäre nach etwas mehr als 20 Minuten die Messe schon gelesen gewesen.

Comeback aus dem Nichts: Und beinahe gelang sogar der Ausgleich

Unmittelbar vor der Pause stand es dann aber nicht 0:3, sondern plötzlich nur noch 1:2. Man müsste lügen, wenn man behaupten würde, dass dieser Treffer in der Luft gelegen hätte, aber dieser Umstand war Alexander Haep ziemlich egal. Dank einer Portion Glück und viel Durchsetzungsvermögen sorgte der Offensivmann für neue Spannung. Und wenn es noch verrückter zugegangen wäre, hätte Dahlem-Schmidtheims Stürmer Dominik Vilz auf Vorlage des Torschützen mit dem Halbzeitpfiff sogar den Ausgleich für die bis dato deutlich unterlegene SG erzielt.

Die SG Dahlem-Schmidtheim kam wie verwandelt aus der Kabine

Was ein Anschlusstor so alles bewirken kann, demonstrierten die Hausherren mit der Rückkehr auf den Schmidtheimer Kunstrasen. Hatte man zuvor in nahezu jedem direkten Duell den Kürzeren gezogen, gingen die Zweikämpfe nun fast ausnahmslos an die Jungs in den blauen Trikots. Und wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn der starke Haep nach einer Stunde die Riesenchance zum 2:2 verwertet hätte?

Ein Fußballer läuft mit einem Ball am Fuß, die Arme sind ausgestreckt, von hinten greift ein Gegenspieler an Es könnte weh tun.

Der Spieler des Spiels, zumindest auf Dahlem-Schmidtheimer Seite: Alexader Haep.

Stattdessen funkte ihm Bergheims Keeper Ermal Islami mit einem erstklassigen Reflex dazwischen und sorgte dafür, dass seine Mannschaft die Drangphase des Gegners unbeschadet überstand. Im Anschluss an diese Schlüsselszene gestalteten die Gastgeber die Partie zwar weiter offen, doch der große Druck war weg. Durch einen Stellungsfehler in der Innenverteidigung gelang den Gästen eine Viertelstunde vor dem Abpfiff die Vorentscheidung, als Maloku seinem Bewacher Michael Fähse im Rücken entwischte und trocken abschloss. Das vierte Gegentor fiel kurz vor dem Ende.

Spieler des Spiels: Alexander Haep war lauf- und einsatzbereit

Offensivakteur Alexander Haep brauchte wie seine Kollegen einige Anlaufzeit, imponierte dann aber mit großer Lauf- und Einsatzbereitschaft. Sorgte mit seinem überraschenden Treffer kurz vor der Pause für den dringend benötigten Weckruf und hätte beinahe den 2:2-Ausgleich erzielt.

Trainerstimme: Marcel Timm übt Kritik, lobt seine Spieler aber auch

„30 starke Minuten reichen auf diesem Niveau nicht, die Niederlage geht deshalb auch in Ordnung. Trotzdem muss man den Jungs hoch anrechnen, dass sie sich in die Begegnung zurückgekämpft haben“, resümierte Coach Marcel Timm.

Fazit: Dahlem-Schmidtheim zeigte, wozu das Team in der Lage ist

Wenn der Aufsteiger gegen ein Topteam wie Bergheim bestehen und punkten will, muss insgesamt alles passen. Das war an diesem Nachmittag erst mit gehöriger Verspätung der Fall. Anfänglich leistete man sich zu viele Patzer und wirkte in den Zweikämpfen zu zögerlich. Allerdings zeigten die SG-Kicker nach dem Anschlusstor auch, wozu sie kämpferisch und teilweise auch spielerisch in der Lage sind, wenn sie an ihre Leistungsgrenze gehen.


Deniz Isitmen erzielt beim Sieg der Wißkirchener drei Tore

Viktoria Birkesdorf – SV Nierfeld 3:1 (1:0). „Wir haben unmittelbar nach der Pause fünf Minuten gepennt und waren in der finalen Aktion mal wieder nicht effektiv genug. Ansonsten kann ich der Mannschaft kaum einen Vorwurf machen“, bilanzierte SVN-Trainer Dirk Scheer. Nachdem aus einem eigenen Einwurf der Rückstand gefallen war, neutralisierten sich beide Teams bis zur Unterbrechung, die den Gästen offenbar nicht gut bekam.

Wir schaffen es zurzeit leider nicht, über 90 Minuten konzentriert zu verteidigen.
Dirk Scheer

Bis zur 49. Minute hatte Jonas Verona Gracia seinem ersten erfolgreichen Abschluss zwei weitere folgen lassen und den Vorsprung auf 3:0 erhöht. „Obwohl uns durch Stephen Kinnen schnell der Anschluss geglückt ist und wir nach der Umstellung auf drei Spitzen zu vielen Möglichkeiten gekommen sind, ist die Niederlage unter dem Strich durchaus in Ordnung. Wir schaffen es zurzeit leider nicht, über 90 Minuten konzentriert zu verteidigen“, haderte Dirk Scheer.

Das Bild zeigt einige Spieler des SC Wißkirchen nach dem Führungstreffer. Sie liegen sie freudig in den Armen.

Der SC Wißkirchen jubelt wieder, denn mit 4:0 gelingt der erste Saisonsieg

SC Wißkirchen – Türkischer SV Düren 4:0 (2:0). Der Heimerfolg des SCW kam keine Minute zu früh. Das sah Trainer Kevin Greuel, dem angesichts der jüngsten Resultate so langsam etwas unbehaglich zu Mute geworden war, genauso. „Heute hat wirklich alles gepasst. Die Jungs haben nicht nur sehr gut gefightet, sondern auch fußballerisch überzeugt. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient“, freute sich der Coach der Gastgeber, dem einzig die Schulterverletzung von Timo Quast Kopfzerbrechen bereitete. Zunächst war dem Angreifer noch das wichtige 1:0 gelungen, ehe er nach einer halben Stunde ausgewechselt werden musste und am Abend ins Krankenhaus fuhr.

Heute stand wieder der alte Deniz Isitmen auf dem Platz.
Kevin Greuel

Für den Torschützen, dies war wiederum eine gute Nachricht, kam der zuletzt in die Rolle des Nebendarstellers gerutschte Deniz Can Isitmen und setzte ein dickes Ausrufezeichen. „Er hat in den vergangenen Wochen nicht so performt, wie ich es gerne gesehen hätte. Heute stand wieder der alte Deniz Isitmen auf dem Platz“, war Greuel begeistert von seinem Torjäger, der für die weiteren drei Treffer verantwortlich zeichnete.

VfL Sindorf – SV Rhenania Bessenich 2:0 (2:0). Auch ohne die beiden Mittelfeldspieler Moritz Hartmann und Kuss Kunzika sah Gästecoach Stephan Reimer seine Elf zunächst im Vorteil. „Wir hatten Chancen, selbst in Führung zu gehen und kassieren zwei völlig unnötige Gegentore durch einen abgefälschten Schuss und nach einer Ecke. Vorher läuft Tobias Rick 15 Meter allein auf das gegnerische Gehäuse zu und scheitert am Torwart. Auch Emrah Fikaj hätte in der Anfangsphase treffen müssen“, ereiferte sich der Bessenicher Trainer über die überflüssige Niederlage gegen den „bis dato schlechtesten Gegner“.