Der SV Bessenich befindet sich in der Bezirksliga endgültig im Abstiegskampf. Wißkirchen kassiert Pleite und zwei Platzverweise.
Fußball-BezirksligaBessenich kassiert eine bittere Niederlage – Nierfeld rettet einen Punkt
SV Rhenania Bessenich – BW Kerpen 1:2 (0:1). Eine bittere Niederlage für Bessenich, es war die dritte in Folge für die Mannschaft von Trainer Stephan Reimer. Trotz einer kämpferisch guten Leistung und zahlreicher Möglichkeiten blieb sie erneut ohne Punkt. Die Partie hatte zerfahren begonnen, wobei die Gäste defensiv gut organisiert auftraten und die Bessenicher Bemühungen im Keim erstickten.
Sahin brachte Kerpen in Führung (33.). Sein abgefälschter Schuss ließ Torwart Max Schmidt keine Chance. „Wir hatten kaum Abschlüsse, und dann fällt der Treffer nach einer unglücklichen Aktion“, sagte der Sportliche Leiter des SV, Emre Armutci, später.
Bessenich wirkt nach Gegentreffer verunsichert
Die Rhenania wirkte nach dem Tor verunsichert. Bis zur Pause gelang es ihr nur selten, die gegnerische Defensive ernsthaft zu prüfen. Nur einige Distanzschüsse, die Torwart Velden problemlos entschärfte, erforderten Aufmerksamkeit bei den Blau-Weißen. „Es bringt nichts, besser Fußball zu spielen, wenn wir unsere Chancen nicht nutzen“, kritisierte Armutci.
Nach der Pause agierten die Hausherren druckvoller und erarbeiteten sich mehr Ballbesitz. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich bot sich, als der Schiedsrichter auf Foulelfmeter entschied. Doch Spielführer Moritz Hartmann vergab. Kerpen nutzte die offensive Ausrichtung der Gastgeber und baute die Führung aus: Nach einem indirekten Freistoß im Strafraum traf Burbach (82.), Bessenichs Abwehr war dabei unorganisiert.
Drei Minuten später sorgte Tobias Rick für neue Hoffnung. Nach einer Hereingabe brachte er den Ball zum 1:2 im Netz unter. Danach drängte die Rhenania auf den Ausgleich, vergab aber mehrere Gelegenheiten.
„Wir hatten das 2:2 auf dem Fuß, aber vor dem Tor fehlt uns die Effektivität“, sagte Reimer. Armutci ergänzte: „Hinten heraus spielen wir gut, aber vorne fehlt die Durchschlagskraft. Das war letztlich entscheidend.“
Mit dieser Niederlage bleibt Rhenania tief im Abstiegskampf. Zwar zeigte die Mannschaft phasenweise ansprechenden Fußball, doch die mangelnde Chancenverwertung und Fehler in der Defensive kosteten erneut wichtige Punkte. Reimer wird im Training den Fokus auf Abschlussstärke und Effizienz legen müssen.
Die Rhenania hofft nun, im nächsten Spiel, gegen Schlusslicht Dahlem-Schmidtheim, die Wende einzuleiten. Das Team wird dabei unter erheblichem Druck stehen. „Im Großen und Ganzen haben wir verdient die drei Punkte liegen gelassen. Leider. Und das in so einem wichtigen Spiel“, so Armutci.
Dahlem-Schmidtheim schnuppert am Auswärtsdreier
TuS Langerwehe – SG Dahlem-Schmidtheim 2:1 (0:0). Nachdem ein TuS-Verteidiger bereits in der 20. Minute wegen einer Notbremse den Platz verlassen musste (Gästetrainer Marcel Timm: „Eine harte, aber vertretbare Rote Karte.“), schien die Chance auf einen Auswärtsdreier für den Neuling so groß wie selten zuvor. Doch was die SG Dahlem-Schmidtheim aus der langen Überzahlsituation machte, enttäuschte ihren Coach auf der ganzen Linie.
„Wir haben es nicht verstanden, aus unserem Vorteil Profit zu schlagen, weil wir zu viele Fehlpässe gespielt und damit den Gegner immer wieder aufgebaut haben“, haderte Timm mit dem Verhalten seiner Schützlinge. Erst als Langerwehe in der Schlussviertelstunde zweimal getroffen hatte, konnten auch die Gäste durch Gideon Schmitz, der einfach mal abgezogen hatte, einen kleinen Erfolg für sich verbuchen – am Ende war das aber viel zu wenig, um in einem unterdurchschnittlichen Duell gegen einen schwachen Kontrahenten einen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen.
Tomas Delcio Mateus sichert Nierfeld einen Punkt
SV SW Nierfeld – SC Elsdorf 2:2 (1:1). Obwohl das Remis erst durch den späten Ausgleich von Tomas Delcio Mateus in der Nachspielzeit zustande kam, sprach Trainer Dirk Scheer von zwei verlorenen Zählern für seine Elf. Diese auf den ersten Blick recht eigenwillig wirkende Interpretation hatte insofern ihre Berechtigung, weil die Hausherren bereits zuvor mehrfach die Gelegenheit zum 2:2 vergeben und kämpferisch einmal mehr alles auf dem Platz gelassen hatten.
Nach dem Führungstor durch Mateus brachten die Platzherren auch personelle Nackenschläge – sowohl Innenverteidiger Yannik Lenhard bei seiner Premiere als zentraler Abwehrspieler und Keeper Niklas Maubach mussten verletzt runter – und zwei Gegentreffer direkt vor und nach dem Seitenwechsel nicht aus dem Konzept. „Ich hatte ganz kurzzeitig die Befürchtung, dass wir nach dem 1:2 auseinandergenommen werden, doch die Jungs haben mich eines Besseren belehrt und Elsdorf permanent vor Probleme gestellte“, lobte Scheer.
Wißkirchen führt, verliert aber deutlich
Viktoria Birkesdorf – SC Wißkirchen 4:1 (1:1). Der Spielbericht klingt wie eine Zusammenfassung der unsäglichen Hinrunde des SCW: personelle Ausfälle (die jedoch in dieser Partie recht gut kompensiert wurden), dumme Platzverweise, ausgelassene Großchancen, ein Eigentor und zusätzliches Pech mit zwei nicht gegebenen Strafstößen.
„Wir waren in der ersten Hälfte klar besser, bekommen den Ball aus fünf Metern jedoch nicht über die Linie und ein klares Handspiel sowie ein Foul an Ben Decker im 16-Meter-Raum blieben ungeahndet“, analysierte Co-Trainer Frank Marwitz fassungslos den ersten Durchgang. Eine Gelb-Rote Karte gegen Robin Zimmer sowie der völlig missglückte Rettungsversuch von Valentin Ivanov, der im Gehäuse von Jan Beyers landete, brachten die Gäste innerhalb weniger Minuten ins Hintertreffen. In der Endphase, als der Tabellenvorletzte aufmachen musste, kassierte man zwei Kontertore und in der Nachspielzeit noch eine Ampelkarte für den Unglücksraben Ivanov.