In der Basketball-Landesliga empfängt der TuS Zülpich am Samstag die Erftbaskets aus Bad Münstereifel. Es ist ein etwas besonderes Spiel.
BasketballDer TuS Zülpich trifft auf die Erftbaskets aus Bad Münstereifel – Derbystimmung

Eine starke Saison spielen die Erftbaskets Bad Münstereifel. Nun müssen sie zum Derby nach Zülpich.
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Die Rollen vor dem Basketball-Derby am Samstag sind klar verteilt: Die Gäste aus Bad Münstereifel sind mit 24 Punkten Tabellenzweiter, Spitzenreiter TS Frechen dürfte aber uneinholbar sein, hat er doch sechs Punkte Vorsprung. Zülpich hat zehn Punkte weniger. Das bedeutet zwar Platz acht. Aber der Elfte hat nur zwei Punkte weniger. Das Kreis-Derby in der Landesliga beginnt um 20 Uhr in der Dieter-Pritzsche-Halle. Das Hinspiel in Bad Münstereifel endete 82:68 für die Erftbaskets.
„Wir haben im Derby nichts zu verlieren, können also ganz entspannt in die Partie gehen“, sagt Marcus Görner, Trainer des TuS Zülpich. Angst und bange werde ihm vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten nicht. „Wir haben im Hinspiel gezeigt, dass wir mithalten können. Und auch gegen das Spitzenteam aus Frechen haben wir die Partie offen gestalten können“, sagt Görner, der aber auch ein Problem bei seinem Team ausgemacht hat. Man schaffe es nicht – noch nicht –, die Leistung über die kompletten 40 Minuten abzurufen.
Zülpich schafft es nicht, vier Viertel konstant zu spielen
Immer wieder gebe es ein Viertel, in dem der Gegner dann doch deutlich besser agiere und in diesem Abschnitt dann eine so deutliche Führung herausarbeite, die zum Sieg reiche, sagt der Übungsleiter: „Deshalb wollen wir natürlich gegen die Erftbaskets kontinuierlich guten Basketball spielen.“ Die Saison selbst verlaufe wie erwartet. Man spiele nicht oben mit, sei aber auch nicht in konkreter Abstiegsgefahr. Und man werde auch noch den einen oder anderen Sieg holen, so Görner: „Wir haben das Ziel, im Mittelfeld der Tabelle zu landen.“
Was schwer wiege, sei die personelle Situation. Mit Jan Thomas und David Broll fallen zwei Spieler schon die gesamte Saison aus. Gegen die Erftbaskets wird laut Görner auch Thomas Stein fehlen. „Und bei Christoph Gier könnte es eng werden“, so Görner: „Auf den kleineren Positionen sind wir mehr oder weniger vollzählig. Auf der Center-Position bleibt uns aber nur Christian Antons übrig. Das macht die Situation nicht einfach, aber das ist eigentlich schon die gesamte Saison so“, sagt Görner.
Erftbaskets haben ihre Spiel-DNA gefunden
Anders sieht es bei den Erftbaskets aus. „Wir haben unsere Spiel-DNA gefunden, die wollen wir noch verfeinern“, sagt Florian Hammes. Und wie sieht die aus? „Schnelles Spiel, gerne auch aggressives Spiel in der Defensive“, so Hammes. Leicht falle es nicht immer, das aufs Parkett zu bringen, Schwankungen seien noch vorhanden.
Speziell vorberietet haben sich die Erftbaskets auf Zülpich nicht. Für den Coach ist es ein Spiel wie jedes andere auch. „Wir wissen aber, dass die Zülpicher robuster sind als beispielsweise Telekom, auch gerne etwas tiefer stehen und eine Zone spielen. Da haben wir Antworten im Playbook und in den Köpfen parat“, glaubt Hammes. Zülpich könne im Kampf gegen den Abstieg jeden Punkt gebrauchen. „Dennoch wollen wir ihnen den Sieg nicht schenken“, so Hammes.
Und so ganz ein Spiel wie jedes andere scheint es dann doch nicht zu sein. Derbys seien immer eine besondere Motivation. „Für mich als Spieler war das auch immer ein Motivationspush. Im Derby gegen Zülpich will man eine gute Leistung bringen“, erinnert sich Hammes.
Ich kann mich nicht an eine Niederlage erinnern, weder als Trainer noch als Spieler, aber vielleicht verschwimmt das alles in meiner Erinnerung auch ein bisschen.
Seine persönliche Bilanz gegen Zülpich falle positiv aus. „Ich kann mich nicht an eine Niederlage erinnern, weder als Trainer noch als Spieler, aber vielleicht verschwimmt das alles in meiner Erinnerung auch ein bisschen“, berichtet er.
Hammes freut sich, dass er auf den langjährigen Erftbaskets-Weggefährten Thorsten Winkelnkemper trifft. Und er hofft auf viele Zuschauer in der Dieter-Pritzsche-Halle.
Erftbaskets: Personalsituation hat sich vor dem Derby gebessert
Die Personalsituation hat sich verbessert. Joe Theilig fällt mit einer Fußverletzung zwar weiterhin aus. Fraglich ist außerdem, ob Alex Schöpfer nach seiner Krankheit wieder einsatzbereit sein wird. Marko Vojinovic kehrt aber wieder ins Team zurück.
Den zweiten Platz wolle man sich nun sichern. Dann bestehe noch die Möglichkeit, eventuell im Nachgang aufzusteigen. Dabei habe man sich nur vorgenommen, oben mitzuspielen. Bei nur einem sicheren Aufsteiger sei die Tabellenführung eh vorbei. Frechen hat drei Siege mehr bei nur noch fünf verbleibenden Spielen. „Auch wenn wir noch gegen Frechen spielen: Eine Niederlage wollen wir ihnen auf jeden Fall noch mitgeben“, so Hammes.
Er ist sich aber auch klar, dass ein Aufstieg für die aktuelle Entwicklung eigentlich zu früh komme, „obwohl ich den Jungs zutraue, mit ein bisschen mehr Einsatz und konstanterem Training in der Oberliga locker mithalten zu können.“ Da man aber noch weitere U18-Spieler hochziehen wolle, würde ein weiteres Jahr Landesliga der Entwicklung guttun.