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Euskirchen-KuchenheimAnwohner wehren sich gegen Bus

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Mehr als 100 Unterschriften haben Johanna Klietz (r.) und ihre Mitstreiter bereits gesammelt. Die Kuchenheimer möchten verhindern, dass der Bus durch die Verdistraße fährt – die einzige Straße, die das Wohngebiet in Kuchenheim erschließt.

Euskirchen-Kuchenheim – Der Protestbrief, den ein Teil der Bewohner des Kuchenheimer Wohngebiets Mühlengarten geschrieben haben, scheint Erfolg gehabt zu haben. Etwa 100 Unterschriften hatten Johanna Klietz, Stefanie Müller und Co. in den vergangenen Tagen gesammelt und an die Euskirchener Verwaltung geschickt. Ihr Ziel: die geplante Routenänderung der Buslinie 874 zu verhindern.

Der Plan der Euskirchener Stadtverkehrsgesellschaft SVE ist es, das Wohngebiet, das künftig noch um 150 Wohneinheiten wachsen wird, über die Verdistraße zu erschließen. Der Bus soll dann über einen Wirtschaftsweg aus dem Mühlengarten auf die K 24 fahren, um dann links in Richtung Palmersheim abzubiegen. „Wir sind vor vier Jahren aus Bonn nach Kuchenheim gezogen, weil wir dort wohnen wollten, wo es ruhig ist und wo wir frische Luft atmen können“, sagt Johanna Klitz.

„Enorme Belastung“

Die Vorstellung, dass künftig ein Bus durch unsere Straße fahren soll, mache viele Familien unglücklich. „Dieser Bus würde von morgens 6 Uhr bis abends 23 Uhr sechs Mal pro Stunde durch die Verdistraße fahren“, sagt die junge Mutter. In der Tempo-30-Zone sei ein Bus ein großes Gefahrenpotenzial für die Kinder, meint Anwohnerin Stefanie Müller. Zudem werden aktuell die Autos der Anwohner auch auf der Verdistraße geparkt. Das sei für einen großen Bus eine echte Slalomfahrt. Die Verdistraße sei die einzige Straße, die ins Wohngebiet führe. Entsprechend sei die Verkehrsbelastung in den Stoßzeiten eh schon enorm, so Müller. Da brauche man nicht auch noch einen Bus. Der könne wunderbar auf dem Parkplatz vor dem Schützenheim eine Haltestelle erhalten. Die sei auch für die Schüler der Matthias-Hagen-Schule deutlich angenehmer als der von der SVE geplante Standort an der Ecke Verdistraße/Telemannstraße.

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„Grundsätzlich wollen wir mit dem ÖPNV ein Angebot schaffen, das als echte Alternative zum Individualverkehr genutzt werden kann“, sagt Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt. Damit das funktioniere, müsse der ÖPNV die Bürger da abholen, wo sie leben. Deshalb lasse es sich nicht immer vermeiden, dass Buslinien in manchen Fällen durch Wohngebiete führen. „So sollen beispielsweise auch Schüler den Bus nutzen können. Andererseits sollen unnötige Belastungen für die Anwohnerschaft aber natürlich vermieden werden“, erklärt Reichelt: „Aufgrund der Vielzahl von Bürgereingaben werden wir die Linienführung noch einmal in der nächsten Aufsichtsratssitzung der SVE im März diskutieren.“