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„Aufeinander Achtgeben“Beratungsstelle in Euskirchen warnt vor K.O-Tropfen im Glas an Karneval

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann schüttet am Donnerstag sogenannte K.O-Tropfen ins Glas. (Symbolbild)

Bei Verdacht auf K.O-Tropfen sollte sofort der Rettungsdienst gerufen werden.

Auch an Karneval ist Vorsicht vor K.O-Tropfen geboten. Die Frauenberatungsstelle in Euskirchen weitet daher ihre telefonische Erreichbarkeit aus.

Sie sind farblos, riechen nicht, schmecken kaum und landen meist in unbeaufsichtigten Getränken: K.O-Tropfen, unter deren Einfluss Menschen oftmals zunächst euphorisch reagieren, dann aber mit Schwindel, Übelkeit, Wahrnehmungsstörungen, Willenlosigkeit und Bewusstlosigkeit. Überwiegend Frauen sind es, denen der Wirkstoff verabreicht wird. Meist von Tätern, die sich im Anschluss an ihren Opfern sexuell vergehen wollen.

„Nein heißt Nein – auch im Karneval!“

Gerade bei der ausgelassenen Partystimmung während der fünften Jahreszeit gilt es deshalb, besonders aufmerksam zu sein. „Zusammenbleiben und aufeinander achtgeben“, lautet die oberste Regel, die auch die Frauenberatungsstelle Euskirchen auf ihren Flyern „Nein heißt Nein – auch im Karneval!“ herausgibt. Bei Verdacht auf Einnahme von K.O-Tropfen sollte über die 112 der Rettungsdienst angerufen werden.

In der Frauenberatungsstelle Euskirchen finden Frauen und Mädchen erste Unterstützung nach Belästigungen, Nötigungen, einer K.O- Tropfen-Attacke oder Vergewaltigung. „Die Beraterinnen hören zu und besprechen zusammen mit den Frauen und Mädchen die nächsten Schritte“, heißt es aus der Beratungsstelle des Vereins „Frauen helfen Frauen“. Die Beratung erfolge vertraulich und auf Wunsch auch anonym.

Nach einer sexuellen Nötigung oder Vergewaltigung steht aber zunächst die ärztliche Versorgung im Fokus. „Es ist auch eine Spurensicherung mit anonymer Speicherung möglich, falls man nicht sicher ist, ob man Anzeige erstatten möchte“, so die Beraterinnen. Durchgeführt wird diese im Marien-Hospital in Euskirchen und im Kreiskrankenhaus in Mechernich.

K.O-Tropfen nur wenige Stunden nachweisbar

Wenn es um den Nachweis von K.O-Tropfen geht, muss schnell gehandelt werden: GHB oder GBL, bekannter unter dem Namen Liquid Ecstasy, ist nur wenige Stunden in Blut und Urin nachweisbar. Wenn Opfer noch zu benommen sind, um zügig einen Arzt oder das Krankenhaus aufzusuchen, sollte man Urin in einem sauberen Glas auffangen und in den Kühlschrank stellen, sodass dieser auch später noch untersucht werden kann.

Frauenberatungsstelle weitet Sprechstunde an Karneval aus

Um im Falle eines Falles unterstützen zu können, weitet die Frauenberatungsstelle ihre Sprechstunden während der Karnevalstage aus. Telefonisch erhält man sowohl an Weiberfastnacht, 16. Februar, als auch an Rosenmontag, 20. Februar, von 9 bis 18 Uhr Rat und Hilfe unter Tel. 02251-75140.

„Außerhalb dieser Telefonbereitschaft nutzen Sie bitte das bundesweite 24-Stunden-Hilfetelefon, Gewalt gegen Frauen’ unter Tel. 08000-116016“, heißt es aus der Frauenberatungsstelle.