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Enkeltrick 2.0 und WhatsApp-NachrichtVor diesen 5 Betrugsmaschen warnt die Polizei

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Die Maschen der Betrüger wird immer perfider. 

Kreis Euskirchen – Enkeltrick, Enkeltrick 2.0, Schockanruf, Trickdiebstahl, Haustürbetrug, falsche Polizisten – die Maschen der Betrüger sind vielfältig. „Nepper, Schlepper und Bauernfänger“, wie Zeitgenossen dieser Kategorie im Volksmund heißen, gehen zumeist mit großer Raffinesse zu Werke und richten häufig beträchtlichen Schaden an.

Der Schockanruf

Eine Anruferin mit weinerlicher Stimme meldet sich bei Elke Kroschke (Name geändert). „Mama, ich habe einen Unfall gebaut und eine Frau überfahren“, sagt sie am anderen Ende der Leitung. Kroschke ist im ersten Moment schockiert. Es laufen schreckliche Szenen vor ihrem geistigen Auge ab – auch, weil ihre Tochter tatsächlich nicht zu Hause ist. Dann übernimmt eine angebliche Polizistin das Telefon. Als persönliche Daten abgeglichen werden sollen und Kroschke erwähnt, dass Mutter und Tochter unter einem Dach wohnen, wird das Gespräch abrupt beendet. Kein Einzelfall.

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Die Polizei gibt Tipps, wie Bürger nicht auf die Tricks hereinfallen.

Auch ein anderer Kreisbürger erhielt einen solchen Anruf. Bei ihm habe die Polizistin erwähnt, dass sein Sohn ins Gefängnis müsse, aber für einen fünfstelligen Euro-Betrag auf freien Fuß kommen könne. Dann dämmerte es dem Mann nach eigenen Angaben, dass er gerade dabei war, auf einen perfiden Anruf hereinzufallen, und legte auf.

Die WhatsApp-Nachricht

Auf WhatsApp ist der Enkeltrick 2.0 eine Gefahr – unter anderem für Eltern. Nach Angaben der Euskirchener Polizei erhielt am 19. Januar eine Rentnerin aus dem Südkreis eine Nachricht von einer ihr unbekannten Mobilfunknummer: „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt! Das ist meine neue Nummer! Schreib' mir, sobald du das gelesen hast!“

Als die Frau zurückschrieb und nachfragte, wer er denn sei, gab sich der Absender als einer ihrer Söhne aus. Er behauptete, dass ihm sein Handy in die Toilette gefallen sei und er nun ein altes Gerät nutze. Nachdem die Frau mehrere Anrufe des Unbekannten ignoriert hatte, kam die Nachricht, dass Rechnungen für eine Reihe von Elektroartikel bezahlt werden müssten. Auf die Aufforderung der Empfängerin, ihr die Belege zuzusenden, reagierte der Unbekannte nicht mehr.

Ein Euskirchener schrieb nach eigenen Angaben vier Stunden mit einem Unbekannten hin und her. „Ich bin nicht darauf reingefallen, weil meine Tochter neben mir saß, aber wir wollten ihm auf die Schliche kommen“, sagte im Gespräch mit dieser Zeitung.

Der Enkeltrick

„Der sogenannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann“, sagt Franz Küpper, Sprecher der Euskirchener Polizei. Die Opfer können laut Küpper hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um ihre Lebensersparnisse gebracht werden. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld.

Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. „Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt“, so Küpper. Habe der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, werde er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben.

Der Haustürbetrug

Haustürbetrüger, die es auf Wertsachen ihrer Opfer abgesehen haben, verschaffen sich unter einem Vorwand Zutritt zu deren Wohnung, beispielsweise indem sie um ein Glas Wasser, etwas zum Schreiben oder die Erlaubnis zur Toilettennutzung bitten oder ihre Opfer auf einen angeblichen Wasserrohrbruch hinweisen, der schnell behoben werden müsse. Ist die Haustür nicht vollständig geschlossen, kann eine zweite Person unbemerkt eintreten und die Räume nach Wertsachen durchsuchen.

Die oftmals schauspielerisch begabten Eindringlinge verwenden im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich aber immer neue Varianten einfallen lassen.

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Nicht selten werden WhatsApp und Co. genutzt, um an die Daten der Menschen zu kommen.

Bei einer Spielart des Haustürbetrugs sprechen die Täter nicht einmal mehr persönlich vor, sondern werfen namentlich ausgefüllte „Benachrichtigungen“ in die Briefkästen ihrer Opfer: Weil niemand angetroffen worden sei, sollen diese „zur Vereinbarung eines Gesprächstermins in Ihrer Angelegenheit“ oder „zur Abholung Ihres Pakets“ eine kostenintensive Telefonnummer anrufen.

Falsche Polizisten

Immer wieder sind Betrüger unterwegs, die sich als Polizisten ausgeben, um in den Besitz von Geld oder Wertgegenständen zu gelangen. An der Haustür schrecken sie nicht davor zurück, gefälschte Dienstausweise vorzuzeigen, um sich Zutritt in die Wohnung zu verschaffen und Schmuck und Bargeld zu stehlen. „Die Betrüger fordern ihre Opfer auch per Post oder E-Mail zur Zahlung höherer Geldsummen auf: Sie verschicken beispielsweise Haftbefehle mit der Aufforderung, die im Schreiben genannte Geldstrafe zu bezahlen, ansonsten drohe die Inhaftierung“, erklärt Polizeisprecher Küpper.

Doch es muss nicht immer die Haustür sein. Am Telefon versuchen sie, ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dabei nutzen die Täter eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.

Das sagt die Polizei und diese Tipps gibt sie

„Die Betrüger werden immer raffinierter und kreativer. Leider. Oft genug fallen die Opfer noch darauf herein“, sagt Polizeisprecher Küpper auf Anfrage. Die Betroffenen seien schon lange nicht mehr alle älter als 50. „Die Telefonierer sitzen meistens im Ausland und sind nur schwer zu ermitteln“, so Küpper.

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Auf keinen Fall soll man auf Geldzahlungsforderungen über Messenger-Dienste eingehen, rät die Polizei. Wer auf diese Weise von einem angeblichen Bekannten oder Verwandten unter einer fremden Nummer kontaktiert werde, solle unter den alten Kontaktdaten nachfragen, ob tatsächlich die Nummer gewechselt wurde. Weitere Tipps:

Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.

Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.

Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.

Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Geben Sie am Telefon keine Details Ihrer finanziellen Verhältnissen preis.

Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.