Die Tage des Festtagsgrüns sind gezähltSo können Sie Ihren Weihnachtsbaum entsorgen

In den Ortsteilen von Nettersheim, hier in Pesch, wurden die Weihnachtsbäume vom Gemeindebetrieb eingesammelt.
Copyright: Lieser
Kreis Euskirchen – Die ersten Kappensitzungen sind schon in vollen Sälen über die Bühne gegangen, da sind manche Eifeldörfer immer noch weihnachtlich beleuchtet und der eine oder andere Weihnachtsbaum steht friedlich im Lichterkettenglanz im Garten. Doch die Tage des Festtagsgrüns sind jetzt endgültig gezählt: Im gesamten Kreisgebiet hat die Entsorgung begonnen.
Einen traurigen Eindruck machen die ausgedienten Rotfichten, Nobilis- und Nordmanntannen: Unterhalb der Tankstelle von Engelgau wartet der von Lametta und Kugeln befreite grüne Haufen neben den Glassammelcontainern still auf das, was kommen muss: die Müllabfuhr. Die Entsorgungs-Eigenbetriebe der Gemeinde Nettersheim waren am Samstag fünf Stunden damit beschäftigt, in allen Ortsteilen die Weihnachtsbäume an den zuvor bekanntgemachten Sammelplätzen einzusammeln.
Gehäckselt und verbrannt
„Mehr als sonst sind es eigentlich nicht“, so Bernd Stollenwerck, während er und Daniel Borowski am Weihnachtsbaum-Abschiedstreffpunkt am Unterdorf von Pesch beherzt ins Grün packen und es in die Einwurfschleuse am Heck des Lkws wuchten. Ein paar Hundert werden es insgesamt sein, die sie zu einem Sammelplatz des Forstes zwischen Zingsheim und Frohngau abfahren, wo das Grün schließlich gehäckselt und verbrannt wird.
Ein paar Hundert – und was wird aus den vielen anderen, wo doch wohl fast jeder Haushalt auch in und um Nettersheim alle Jahre wieder seinen Baum im Haus, im Garten, auf dem Balkon stehen hat?
Zur Entsorgung an den Straßenrand stellen
Für deren Entsorgung gibt es einige Varianten, weiß auch Alfred Reintges, Gemeindebrandinspektor der Gemeinde Blankenheim. Die sinnvollste, „damit sie nicht einfach in der Landschaft landen, was verboten ist“, ist aus seiner Sicht, den Baum rechtzeitig vor den Sammelterminen der örtlichen Jugendfeuerwehr an die Straße zu stellen.
Das wird von den jungen Leuten an einigen Orten angeboten. In und um Blankenheim herum sind die Kameraden am 20. Januar etwa in Ripsdorf, Dollendorf und Blankenheimerdorf unterwegs und verdienen sich so auch einen kleinen Obolus, etwa für eine Freizeitaktion im begonnenen Jahr.
Selber Weg wie Bio-Müll
Doch eine solche Dienstleistung ist im Kreisgebiet eher selten. „In den fünf Kommunen des Nordkreises und auch im Südkreis, wo die Jugendfeuerwehr nicht am Start ist, übernimmt das beauftragte Entsorgungsunternehmen Schönmackers mit den bekanntgemachten allgemeinen Abfuhr-Terminen der Bio-Tonne“, so Wolfgang Andres, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Das gilt grundsätzlich für die Gemeinden Weilerswist, Zülpich, Bad Münstereifel, Mechernich und die Stadt Euskirchen.
„Wenn Sie das zum Termin nicht schaffen, können Sie natürlich grundsätzlich den Baum auch kostenlos beim AWZ in Strempt abgeben“, betont Andres.
Vorsicht ist beim Verbrennen im Garten geboten
Weitere kostenlose Alternativen für die Entsorgung des Feiertagsgrüns, das einst geschmückt bis zum Kirchenfest Mariä Lichtmess am 2. Februar in den Wohnungen stand, sind etwa die gemeindlichen Grünabfallsammelplätze – oder der eigene Ofen, wahlweise das kleine Weihnachtsbaumfeuer im eigenen Garten.
Bei Ersterem ist klar, dass der Baum zuvor entsprechend zerkleinert und vom Grün befreit wurde. Beim Feuer im Garten gilt: Erlaubt ist das Verbrennen von Grüngut eigentlich nicht – für den Weihnachtsbaum wie etwa auch Heckenschnitt gibt es in einigen Gemeinden aber Ausnahmezeiten, die man bei der Verwaltung erfragen kann.
„In der Gemeinde Dahlem sind sie vom 1. Oktober bis zum 30. April mittwochs bis freitags von 15 bis 19 Uhr und am Samstag von 9 bis 13 Uhr“, so Gemeindebrandinspektor Winfried Warler. Dann gilt kreisweit: Ein Erwachsener muss das Feuer beaufsichtigen, bei starkem Wind ist es verboten – eine vorherige Mitteilung bei der örtlichen Löschgruppe empfiehlt sich.
Sammelpätze empfohlen
Auch in der Gemeinde Dahlem ist in manchen Orten die Jugendfeuerwehr in der Weihnachtsbaum-Sache unterwegs: „Wir sammeln am 20. Januar in Baasem, Berk, Dahlem und Schmidtheim die Bäume an den bekanntgemachten Sammelplätzen ein“, so Sonja Müller, die Gemeindejugendfeuerwehrbeauftragte. Sie leitet das Angebot seit 2004, das „es aber schon Jahre vorher gab“.
In den Gemeinden Hellenthal, Kall und Schleiden wiederum gibt es das nicht. Martin Berners, Bianca Scory und Helen Geschwind, in diesen Südkreisgemeinden für alle Fragen der Abfallentsorgung zuständig, empfehlen stattdessen die Grüngutsammelplätze, das Verbrennen mit den genannten Auflagen oder die Entsorgung über die Biotonne. Alternativ: Verrotten lassen auf dem Komposthaufen im Garten, so vorhanden.
Der Baum hat seine Schuldigkeit getan – alle Jahre wieder. Nun soll er gehen. Den Biotonnen-Tipp will Kreispressesprecher Wolfgang Andres nicht so gerne in der Zeitung lesen: „Dann ist die doch sofort pickepacke voll.“ Eins geht jedenfalls nicht: Fenster auf, Baum raus! Diese Spontanentsorgung ist nur bei einem bekannten schwedischen Möbelhaus in der Werbung möglich.