Burg FlamersheimSchieferdach ist nicht mehr dicht

Gruppenbild vor der Burg Flamersheim: André Bentz (v.l.) von Westlotto, Eigentümer Robert von Bemberg, Patrick Maria Bienstein von der Unteren Denkmalbehörde und Wolf Werth von der Stiftung Denkmalschutz.
Copyright: Foto: Nolden
Flamersheim – „Eigentlich sind 50 Jahre kein Alter für ein Schieferdach“, sagt der Flamersheimer Burgherr Robert von Bemberg. Seine Anlage allerdings hat durch mehrere Sturmschäden in den vergangenen Jahren stark gelitten. Die undichte Schieferdeckung und eine marode Dachentwässerung haben zu Schäden am Haupthaus geführt.
Für ihre Beseitigung werden Kosten in Höhe von 82 000 Euro veranschlagt. Als klar wurde, dass das Schieferdach saniert werden muss, wandte sich von Bemberg an Wolf Werth von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). „Vor gut einem Jahr haben wir den Förderantrag ausgefüllt“, sagte Werth am Mittwoch. Dass der Antrag innerhalb eines Jahres positiv beschieden wurde, freut den Leiter des Ortskuratoriums Euskirchen. Seit die öffentliche Hand sich komplett aus der Finanzierung des Denkmalschutzes zurückgezogen habe, so Werth, erhalte die Stiftung sehr viele Anträge.
Burgeigentümer muss nur die Hälfte der Kosten tragen
„Nur ein Bruchteil kann bewilligt werden“, sagte Werth. In NRW geschah dies im vergangenen Jahr 380-mal, zwölfmal davon im Kreis Euskirchen. Möglich ist das nur, weil die Stiftung Denkmalschutz mit dem Unternehmen Westlotto zusammenarbeitet, das Geld aus der Glückspirale spendet.
Für Robert von Bemberg ist diese Kooperation ein Segen. Der Burgeigentümer muss nun dank DSD und Westlotto nur die Hälfte der Kosten tragen. 41 000 Euro übernimmt die Stiftung. Von Bemberg hat in den zurückliegenden Jahren schon einen beträchtlichen Betrag in das alte Gebäude investiert und Schritt für Schritt viele Teile instand gesetzt: „Es wurden fast alle Dächer und fast alle Fenster erneuert.“ Außerdem habe man die Grundsubstanz des Gebäudes verbessert.
Der Putz bröckelt auch schon
Vier Wochen soll die neue Sanierung nun dauern. „Die Baumaßnahme wird laufend kontrolliert“, sagte von Bemberg. Um den Antrag zu stellen und um nachweisen zu können, dass die Burg ein schützenswertes Gebäude ist, arbeitete von Bemberg intensiv mit der Unteren Denkmalbehörde zusammen. Sie wird auch die Kontrolle während der Sanierung übernehmen.
Die nächsten Arbeiten an der Burg sind auch schon abzusehen. Bei einem derart alten Gebäude, so von Bemberg, würden ständig neue Arbeiten nötig. So bröckelt nun der Putz in den Loggien der Türme. Er muss erneuert werden. Auch dafür hat Burgherr Robert von Bemberg zwischenzeitlich einen Antrag bei der Stiftung Denkmalschutz gestellt.
„Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr wieder“, sagte Werth. Das klappt allerdings nur, wenn die Stiftung den neuen Antrag wieder schnell bewilligt.