AboAbonnieren

Beruf und FamilieBlankenheimer Bürgermeisterin freut sich auf ihr erstes Kind

Lesezeit 3 Minuten
Jennifer Meuren hält ein kleines Spielzeug in der Hand, ihr Ehemann Krishan Babysöckchen. Sie freuen sich auf die Geburt ihres ersten Kindes im Oktober.

Bald hoffentlich glückliche Eltern: Blankenheims Bürgermeisterin Jennifer Meuren und Ehemann Krishan Meuren freuen sich auf den Nachwuchs. Babysöckchen und erstes Spielzeug haben sie schon.

Jennifer Meuren wird bald Mutter. Die Blankenheimer Bürgermeisterin und ihr Ehemann Krishan verraten, wie sie Familie und Beruf kombinieren.

Eine Bürgermeisterin wird Mutter. Das hört sich für manch einen wohl immer noch nicht normal an. In der Gemeinde Blankenheim wird es bald soweit sein. Jennifer Meuren ist für den 27. Oktober ausgerechnet.

Jennifer und Krishan Meuren strahlen um die Wette. Die 36-Jährige und der 41-Jährige werden bald zu dritt sein. „Es wird ein Junge“, verrät Jennifer Meuren. Die Vorbereitungen für den neuen Erdenbürger laufen: Die „High-Tech-Vertikal-Schaukelwiege“ ist aufgebaut, mit „Mini“ beschriftete, kleine Söckchen für Jung-Meuren liegen bereit, ein Schnuller ebenfalls. Alles, was man halt so braucht, wenn man Elternfreuden entgegensieht, sammelt sich langsam an.

Die Kinder-Frage wurde schon bei der Kandidatur gestellt

Im Hauptberuf ist Jennifer Meuren Bürgermeisterin der Gemeinde Blankenheim. Ein Vollzeitjob als Verwaltungsleiterin und junge Mutter? Geht das zusammen – und wenn ja, wie?

Im Wohnzimmer des Meurenschen Hauses, das sie vor drei Jahren in Zingsheim gebaut haben, verstehen die Eheleute die Frage. Sie sei ihr schon gestellt worden, als sie sich, damals 33 Jahre alt und von vier Gemeinderatsfraktionen nominiert, der Bevölkerung als Bürgermeisterkandidatin vorstellte. „Wollt ihr denn keine Kinder?“ Das sei sie immer wieder gefragt worden, so Jennifer Meuren, Ihre Antwort habe schon damals gelautet: wahrscheinlich doch. Dass sie die erste Bürgermeisterin in Bankenheim wurde, hat Meuren auch als Zeichen für andere junge Frauen gesehen, sich solche Ämter zuzutrauen.

Vertreter Erwin Nelles verschiebt sogar seinen Ruhestand

„Ich werde versuchen, so lange wie möglich vor der Geburt zu arbeiten, erst danach eine achtwöchige Auszeit nehmen“, so Meuren. Wer führt in dieser Zeit die Amtsgeschäfte? Da kann sich die Bürgermeisterin auf ihren Allgemeinen Vertreter Erwin Nelles verlassen. Der geht eigentlich zum 1. November in den Ruhestand, hängt aber seiner Chefin zuliebe noch zwei Monate Dienstzeit dran. Das würde es so nicht überall geben.

Ab Januar nächsten Jahres plant Meuren die Rückkehr zum Arbeitsplatz. Zuvor wolle sie durchaus schon mal den Sohnemann zum einen oder anderen Termin mitbringen. Und vielleicht auch mal – ohne den kleinen Meuren – eine Ausschuss- oder Gemeinderatssitzung führen. Die Elternzeit wird in den ersten Monaten gedrittelt: von Meuren selbst, Ehemann Krishan und der Mutter der Bürgermeisterin, die nebenan in Zingsheim wohnt.

Die Blankenheimer freuen sich mit ihrer Bürgermeisterin

Ehemann Krishan, von Beruf Versicherungsmakler mit zwei Mitarbeitern in Schmidtheim, will viel im Homeoffice arbeiten, um die Zeit mit Nachwuchs und Job zu teilen. Auf die klassische, bezahlte Elternzeit werden sie also verzichten.

Auch für den Fall, dass während der Abwesenheit der Bürgermeisterin Vertreter Nelles vertreten werden muss, haben die Blankenheimer eine Lösung in petto, so dass die Handlungsfähigkeit der Verwaltung gesichert ist. Für Gemeinderat wie Bürgermeisterin ist die Lösung das Vorziehen der ohnehin ab Januar anstehenden Neubesetzung des Nelles-Postens als Meurens Vize. Robin Poensgen, aktuell Teamleiter Finanzen, soll zunächst der Ersatz für Nelles sein und ihm im neuen Jahr als Allgemeiner Vertreter folgen.

Sie habe bisher wenig Skepsis angesichts der Koppelung von Beruf und bevorstehender Mutterschaft bei der Bevölkerung gespürt, aber umso mehr Zustimmung bekommen, sagt Jennifer Meuren dankbar. Wo so vieles vorbereitet ist, bleibt dennoch eins noch unklar: Wie soll der Junge heißen? Diese Gedanken teilen Jennifer und Krishan Meuren mit Tausenden Elternpaaren landauf, landab.